Berlin, Deutschland (Weltexpress). Gestern Abend um halb elf im Berliner Kino International zeichneten die Internationalen Filmfestspiele Berlin den Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor und Produzenten Timothy Francis Robbins, kurz: Tim Robbin, mit einer Berlinale Kamera aus. Nach einer Begrüßung durch Berlinale-Direktor Dieter Kosslick hielt Isabel Coixet die Laudatio. Durch die Verleihung führte Louis Klamroth.
Seit 1986 werden Filmpersönlichkeiten oder Institutionen mit diesem vom Berliner Juwelier David Goldberg aus Berlin bis 2003 gestifteten Preis, ausgezeichnet, denen sich das weltberühmte Festival an der Spree besonders verbunden fühlen. Der US-Amerikaner Tim Robbins würde „seit nunmehr fast 40 Jahren in Hollywood“ arbeiten, heißt es in einer Berlinale-Pressemitteilung vom 13.02.2016. Dann werden seine heausragenden Leistungen aufgelistet: „Für seine Darstellung in ‚Mystic River‘ (Regie: Clint Eastwood, 2003) erhielt er sowohl einen Oscar als auch einen Golden Globe für die Beste männliche Nebenrolle. Das Filmfestival in Cannes ehrte ihn 1992 als Besten Hauptdarsteller in Robert Altman’s ‚The Player‘. Er spielte des Weiteren in Filmerfolgen wie ‚Annies Männer‘ (Regie: Ron Shelton, 1988), Short Cuts (R: Robert Altman, 1993), ‚Die Verurteilten‘ (Regie: Frank Darabont, 1994), ‚Hudsucker – Der große Sprung‘ (Regie: Joel und Ethan Coen, 1994), Isabel Coixets ‚Das geheime Leben der Worte‘ (2005) und Fernando Leòn de Aranoas ‚A Perfect Day‘ (2015).
1992 war Robbins für Drehbuch und Regie bei der Politsatire Bob Roberts verantwortlich und 1999 bei ‚Das Schwankende Schiff‘, der in den Wettbewerb des Cannes Filmfestivals eingeladen wurde und zwei Gran Agular Preise (Bester Film und Beste Regie) beim Sitges Film Festival (Festival Internacional de Cinema Fantàstic de Catalunya) erhielt.
Bei der Berlinale 1996 wurde Robbins’ Regiearbeit ‚Dead Man Walking – Sein letzter Gang‘ mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Silbernen Bären für Hauptdarsteller Sean Penn. Der Film erhielt vier Oscar-Nominierungen, darunter in der Kategorie Beste weibliche Hauptrolle, die Susan Sarandon gewann. Tim Robbins beehrte die Berlinale erneut 2013, diesmal als Mitglied der Internationalen Jury.
Zusätzlich zu seiner Arbeit im Filmbusiness ist Tim Robbins seit mehr als 30 Jahren Künstlerischer Direktor der Theatergruppe The Actor’s Gang in Los Angeles, die mit ihren Produktionen auf fünf Kontinenten, u.a. mit Stücken wie William Shakespeare’s ‚Ein Sommernachtstraum‘, George Orwell’s ‚1984‘, ‚The Trial of the Catonsville Nine‘ und ‚Embedded‘ gastierte.
Darüber hinaus setzen Tim Robbins und das Actors’ Gang Prison Project Schauspiel als Mittel zur Rehabilitierung kalifornischer Häftlinge ein. Bis zum heutigen Tag nahmen mehr als 500 Gefängnisinsassen an diesem Projekt teil, dem kürzlich die Anerkennung der Strafvollzugsbehörde und der US-amerikanischen Justizbehörde zu Teil wurde.
2014 wurde Robbins mit dem National Guild for Community Arts Education Leadership Award ausgezeichnet. Anerkannt wurde seine innovative und soziale Arbeit als Film- und Theaterkünstler sowie sein leidenschaftlicher Einsatz für soziale Gerechtigkeit und kulturelle Bildung. Als Begründung gab die Gilde an: ‚The Actor’s Gang Prison Project ist ein innovatives, nationales Vorbild in diesem Bereich, das demonstriert, wie sehr Kultur Menschen dabei unterstützen kann, ihr Leben zu ändern und soziales und kreatives Potenzial zu fördern‘.“
Der geehrte bedankte sich und führte in seinen Film „Dead Man Walking – Sein letzter Gang“ ein, der anschließend gezeigt wurde.