Dienstag, 05. November 2024
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Schlagwort: Zürich

Jimmy Wales erhält Gottlieb Duttweiler Preis 2011

Rüschlikon/Zurich (Weltexpress) - Der Gottlieb Duttweiler Preis 2011 geht an Jimmy Wales, Begründer der Online-Enzyklopädie Wikipedia. Wales hat es in knapp einem Jahrzehnt geschafft, ein weltumspannendes Wissensnetz aufzubauen. Seine auf Internet unentgeltlich zugängliche Enzyklopädie ist zum Symbol geworden für den Umbruch in der Medienwirtschaft. Zudem hat sie den Zugang zu Wissen als wichtigste Ressource des Menschen revolutioniert und so zur Wissensdemokratisierung beigetragen.

Schuld und Sühne im 21. Jahrhundert – Serie: Zoran Drvenkar erhält...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Auf den Roman, der sich ein Thriller nennt, einen aber in die für undenkbar gehaltenen Abgründe von Schuld und Sühne hineinzieht, nicht unsere Schuld, also auch nicht unsere Sühne, sondern die Schuld der anderen, die dann durch wiederum andere gesühnt werden soll, auf dieses verstörende Buch kommen wir noch zu sprechen. Erst einmal die Gratulation zum Friedrich-Glauser Preis 2010 in der Sparte Roman, die auf der Abschlußgala des Tango Criminale der Criminale 2010 in Gemünd in der Nordeifel stattfand. Das ist auch so eine Assoziation, daß bei Eifel sofort etwas Dunkles auftaucht, das auf viele Verbrechen verweist. Ein guter Ort zu morden, noch besser, ein guter Ort, über Morde zu schreiben. Am besten: ein guter Ort, für solch einen Roman ausgezeichnet zu werden.

Meine Schuld, Deine Schuld, unserer aller Schuld sühnt die Agentur „sorry“...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das „Drvenkar nicht nur mit seinen Hauptpersonen, sondern auch mit seinen Lesern ein geradezu sardonisches Spiel“ treibt, das stimmt. Denn die ungewöhnliche Konstellation, daß da einer die Idee hat, eine Agentur zu gründen, die sich für die Fehler, Vergehen und Sünden in Unternehmen bei den Betroffenen entschuldigt, was diese Unternehmen zwar teuer kommt, aber auch betriebsintern tabula rasa bedeutet – da geht es um falsche Anschuldigungen, getürkte Entlassungen, sexistisches Verhalten – , diese an für sich schon irre Idee, der im Roman dem Ideengeber mitsamt seinem Bruder und zweier fitter jungen Damen im Nu sehr viel Geld einbringt, eine Villa am Wannsee auch, also diese irre Idee bleibt dann im Roman noch das Normalste. Und man glaubt dem Autor aufs Wort, daß der finanzielle Gewinn von den Agenturinhabern zwar gerne genommen wird, aber die psychische Erhöhung, die eine Gewissenserleichterung für andere ihnen gibt, diesen besonderen Kick, der ist mit Geld gar nicht zu bezahlen.

Die Geheimnisse der Silberfuchs-Farmtochter – Über den endlich auf Deutsch vorgelegten...

Berlin (Weltexpress) - „Jetzt wuchsen auf der Uferböschung statt der Weiden dichte Sträucher, die mich überragten. Ich blieb auf dem Weg, auf halber Höhe der Böschung, während mein Vater zum Wasser hinunterging. Als er sich zur Falle vorbeugte, konnte ich ihn nicht mehr sehen. Ich schaute mich langsam um und sah etwas anderes. Weiter vorn war ein Mann auf dem Weg die Böschung hinunter. Er machte kein Geräusch zwischen den Sträuchern und bewegte sich leicht, als folge er einem Pfad, den ich nicht sehen konnte. Anfangs sah ich nur seinen Oberkörper. Der Mann war dunkel, mit hoher kahler Stirn, langen Haaren hinter den Ohren und tiefen senkrechten falten in den Wangen. Als die Sträucher lichter wurden, konnte ich ihn ganz sehen, seine langen, beweglichen Beine, seine Magerkeit, seine graubraune tarnfarbene Kleidung, und das, was er in der Hand und was immer wieder in der Sonne aufblitze – ein kleines Beil, eine Streitaxt.“

Gruselkabinett und Reise in die Schweiz – Zwei Interpretationen von Elfriede...

Berlin (Weltexpress) - Zwei ganz und gar unterschiedliche Inszenierungen von Elfriede Jelineks Stück „Rechnitz (Der Würgeengel)“ waren im Rahmen der Autorentheatertage im DT zu erleben. Zuerst die Produktion der Münchner Kammerspiele unter der Regie von Jossi Wieler, dann die vom Schauspielhaus Zürich, inszeniert von Leonhard Koppelmann.

„Georges Seurat. Figur im Raum“ auf der zweiten und letzten Station...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Diesmal wollen wir es besser machen und die Ausstellung schon ankündigen, bevor sie heute Abend in der Frankfurter Schirn eröffnet wird. Denn in Zürich, der ersten Station, wo sie erarbeitet wurde, waren wir nur noch rasch auf den letzten Drücker. Aber das hilft einem enorm, wenn man Ausstellungen zweimal sehen kann und damit auch erfahren kann, was Veränderungen im Raum und in der Hängung bewirken. Gleich geblieben ist die Faszination, die dieser französische Maler, der 1859 geboren und schon mit 32 Jahren 1891 gestorben ist, auf uns Heutige ausübt. Die allerdings ist dieselbe, mit denen er schon seine Zeitgenossen zum Rätseln brachte. Georges Seurat ist auf der Schwelle aller Übergänge derjenige, der diese Schwellen vielfach untersucht. Aufgewachsen noch in der Akademietradition, hat ihn das Beispiel der Impressionisten gelehrt, sich auf seine eigenen Augen zu verlassen und in der Natur zu malen, was sinnvollerweise nur auf kleinen Täfelchen ging.

Zürich sagt Mitte April dem Winter endgültig adé

Düsseldorf (Weltexpress) - Der Böögg brennt! Am besten schnell; denn nur wenn der Winter in Gestalt eines Schneemanns sich in Flammen aufgelöst hat, kann der Frühling kommen. Für viele entscheidet sich am Sechseläuten, ob der kalten Jahreszeit ein guter oder schlechter Sommer folgt und seit einigen Jahren gilt die Zeitspanne, die vom Entzünden des Feuers bis zur Explosion des Bööggenkopfes vergeht, als Gradmesser für die Wetterentwicklung der darauf folgenden wärmeren Monate.

„Eine statische, in der Sekunde eingefrorene Welt“ – Serie: „Georges Seurat....

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Van Gogh, dem niemals ein Gemälde abgekauft wurde, ist für alle Maler dieser Zeit ein Vorbild. Auch seine Sujets. So zeigen für den schnell erfolgreichen Seurat dessen „Steinklopfer“ von 1881, wohin für ihn die Reise geht. Nur noch an der Hose kann man die Konturlinien sehen, alles andere zeugt vom Verschwinden der Linie und einem zunehmenden Sfumato. Jetzt kommen gehäuft die „Skizzen“, völlig ausgemalte kleine Bilder, Öl auf Holz, die seine malerische Entwicklung deutlich machen. Sind die ersten Bilder der Folge von Gärtnergemälden noch durch längere Pinselstriche gekennzeichnet, wo kreuz und quer die Struktur von Wiese und Landschaft erzeugt wird, so werden diese Gärtner – übrigens auch diese alle von hinten oder von der Seite wiedergegeben – in ihrem nervösen Pinselduktus, der in Gelb auf Grün verläuft, zuerst immer impressionistischer, dann aber schon auf den Kleingemälden von 1882/83 mit verkürztem Pinsel immer spezifischer, so daß man sich einbildet, Stück für Stück den Weg des Malers zu seinem endgültigen Stil nachvollziehen zu können. Auch die Rückenansichten bleiben und werden später nur beim „Zirkus“ und den dazugehörigen Damen aufgegeben.

Wer kann, der sollte ”¦ – Serie: „Georges Seurat. Figur im...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - ”¦schnell noch nach Zürich fahren. Denn am 17. Januar ist sie zu Ende, diese Ausstellung, von der Förderer Credit Suisse im Vorwort schreibt: „Es ist das Verdienst des Kunsthauses Zürich, daß Georges Seurat erstmals seit drei Jahrzehnten eine Retrospektive gewidmet ist.“ Mit dem „Verdienst“ sind wir einverstanden, aber das Vorwort sagt nicht, auf welchen Raum sich die einzigartige Retrospektive bezieht. Denn 1991 war im Pariser Grand Palais die große Seuratausstellung, die für diejenigen, die sie gesehen hatten, für immer Georges Seurat einen besonderen Platz im Kunsthistorikerherzen reservieren wird, weshalb wir uns auf den Weg nach Zürich machten, obwohl schon im Februar die nur leicht veränderte Ausstellung in Frankfurt am Main zu sehen sein wird. Das aber genau ist das Geheimnis der Zeichnungen und Gemälde von Georges Seurat, daß man ihnen im gewissen Sinne verfällt, und diese Bilder sehen will, sobald Gelegenheit ist, gerade weil er in einer Zeit der Sonnenfarben des Impressionismus und des Sfumato, des Hingehauchten und der warmen Weltsicht in der Natur eine Distanz, ja eine Kälte in seine abgezirkelten Bildwelten bringt, die einen innehalten und die Welt mit anderen Augen ansehen läßt, analytischer und widersprüchlicher, als einem selber lieb ist.

Die Preisverleihung und „Herr Adamson“ von Urs Widmer aus dem Diogenes...

Basel (Weltexpress) - Längst trägt Martin Zingg schon die Laudation auf „Herr Adamson“ von Urs Widmer vor, ein schmales Diogenesbändchen. Er entführt uns in einen Garten des gerade 94jährig gewordenen Ich-Erzählers, wo dieser in seinem Kindheitsgarten seiner Enkelin Anni sein Leben auf Band spricht und es naheliegt, daß er von Herrn Adamson erzählt, den er dort als Achtjähriger traf und der sein Leben immer wieder kreuzte. Wann das war, kann man mit den vier Grundrechnungsarten herausfinden, denn sein Diktat findet am Freitag, den 22. Mai 2032 statt, nachdem ihn die gewisse Anni dorthin gefahren hat und ihn am Abend wieder abholen wird.

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