Schlagworte West
Schlagwort: West
Ost gegen West, arm gegen reich, unten gegen oben – In...
Berlin (Weltexpress) - Knapp 20 000 Schlachtenbummler werden heute das Stadion An der Alten Försterei mit Leben füllen und sich die Kehle aus dem Hals schreien. So viel ist sicher, denn das Hauptstadt-Derby steht an. Das erste Derby seit Jahrzehnten in Berlin und leider in der 2. Liga. Mit dem 1. FC Union Berlin und Hertha BSC treffen die derzeit besten Berliner Fußballmannschaften treffen aufeinander. Und irgendwie auch Ost auf West und reich auf arm.
Osten ist jetzt Westen – Mehr Geld für Musiker: Seit dem...
Berlin (Weltexpress) - Die Musiker in 100 deutschen Konzert- und Opernorchestern erhalten mehr Lohn. Am 1. Januar ist ein neuer Tarifvertrag in Kraft getreten. Die Musiker in den alten Bundesländern bekommen nun sechs Prozent mehr, die in den neuen Bundesländern sogar noch etwas mehr, weil ihre Gehälter nun endlich von 92,5 auf 100 Prozent Westgehalt angeglichen wurden.
Eine Reportage über die letzten Bilder von der Mauer weckt Vergessenes...
Bonn (Weltexpress) - Es ist zwanzig Jahre her, es ist das Jahr 1989, viele erinnern sich an den Mauerfall, die meisten waren glücklich über diese unblutige „Wiedervereinigung“, doch es soll ja noch viele Leute geben, die sich die Mauer zurückwünschen. Nach der Lektüre des Buches von Kai von Westerman „Letzte Bilder von der Mauer“ Reportage 1989, wird das eigentlich unverständlich. Er erlebte als westdeutscher Kameramann den Mauerfall in der DDR und berichtet darüber in seinem Buch, das im Zeitgut-Verlag Berlin erschienen ist, auf seine ganz persönliche und einfühlsame Art und Weise. Als sich damals vor seinen Augen Deutschland veränderte, hat er mit diesem Buch seinen filmischen Dokumentationen von damals literarischen Aufzeichnungen folgen lassen. Der Zusammenbruch des Arbeiter- und Bauernstaates wird dem Leser mit vielen Gesprächen der Menschen von damals wieder in die Gegenwart geholt und damit deutlich gemacht – mit Abstand gesehen und gelesen.
Deutscher wirtschaftlicher Wandel nach dem Ende des „real existierenden Sozialismus“ in...
Berlin (Weltexpress) - Hoffnungen 2009: Die Zahl der Erwerbsfähigen beträgt in Deutschland heute - 2009 - ca. 43 Mio. Personen. Das sind im Vergleich zur gesamtdeutschen Situation vor 20 Jahren vier Mio. Erwerbsfähige mehr. Da die Zahl der Erwerbslosen mit 3,5 Mio. Personen in etwa gleich blieb, ist die Höhe des Steueraufkommens um jährlich ca. 40 Mio. gestiegen. Hinzu kommen die auf wunderbare Weise generierten Einnahmen aus der unter Bundeskanzler Schröder und der holprigen Regie seines Verkehrsministers Stolpe eingeführte Autobahnmaut in Höhe von 3,5 Mrd. pro Jahr. Von den staatlichen Zusatzeinnahmen durch die „Ökosteuer“ in Höhe von 19,5 Mrd. jährlich ganz zu schweigen. Die sich ergebende Summe von 63 Mrd. jährlicher Mehreinnahmen des Staates aus dem Steueraufkommen der Bürger ist real, da alle hiermit finanzierten Vorhaben auch ohne diese Mehreinnahmen zu den staatlichen Aufgaben gehören würden.
Die Bucht in der Boeing – Serie: Direktberichterstattung von einer Recherchereise...
Toronto / Kanada (Weltexpress) - Samstag, 12:15 Uhr - Wo wir sind? Weiß ich auch nicht. Irgendwo auf dem Weg von Frankfurt nach Toronto. Auf engstem Raum machen wir uns breit, zwängen und räkeln uns seit über drei Stunden auf unseren steilen Sitzen, die sich nur geringfügig verschieben lassen. Wie soll ich so Ruhe finden? Scheiße aber auch, warum hat der Veranstalter für uns nicht 1. Klasse gebucht? Ein paar Reihen vor uns ruhen die Herrschaften bereits liegend und schauen auf die Mattscheibe, über die allerneueste Filme flimmern. Vorher gab es in der Business Class für den Gourmet í la carte. Wir, die wir in der Holz- oder Touristenklasse hocken, bekommen später. Doch auch bei Speis und Trank wird gespart. Economy steht nun einmal für Wirtschaftlichkeit und das übersetzen fast alle Fluggesellschaften mit Sparsamkeit. Sandwiches (Thunfisch und Käse) werden gereicht und dazu reichlich Wasser, doch wenig Wein, aber Kürbiscreme. Wie passend für einen Gourmand!
Flieger über Frankfurt – Serie: Direktberichterstattung von einer Recherchereise zu den...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Samstag, 9:30 Uhr - Flughafen Frankfurt - „Kanada ist ein Bundesstaat, der sich in zehn Provinzen und drei Territorien teilt. Diese Provinzen und Territorien Kanadas, auch subnationalen Einheiten genannt, lassen sich in Regionen gliedern“, lese ich in einem der vielen Falt- und Flugblätter, die ich in der Lobby von Air Canada auf dem Frankfurter Flughafen vor mir liegen sehe. „Gut zu wissen“, denke ich, und hätte mir das Studieren der Presseunterlagen sparen können.
Anmerkungen zum Epochenbruch in Wort und Bild – „1989. Ende der...
Wien (Weltexpress) - Bißchen sperrig die Ausstellung. Nicht das Thema. Kaum eine Stadt bietet sich für eine Rundumschau über das Jahr 1989 so an wie Wien. In doppeltem Sinne. Es sind nach dem Zusammenbruch des Kommunismus – nein, des als Kommunismus verkauften autoritären Staatsbürokratismus – auf einmal alle die Länder wieder als Nachbarländer dabei, die einst das alte Österreich-Ungarn gebildet hatte und in all diesen Ländern spürt man auch bis heute, daß ein besonderer Zug sie nach Wien führt. Es hat andererseits Österreich mit dem Staatsvertrag vom 15.5.1955 – heute feiert das Land am 26. Oktober als Nationalfeiertag seine Verfassung – aller Welt vorgemacht, daß man es fertig bringt, durch kluge Diplomatie und Beharrungsvermögen – andere sprachen von Wodka-Trinkfestigkeit – mit dem Versprechen der Neutralität seine friedliche Unabhängigkeit aus einem von den vier Siegermächten besetzten Staat zu gewinnen. Eine historische Leistung, die den Deutschen nicht gelang, die allerdings dort von der Adenauerregierung auch nie gewollt war. „1989“ also als 20jähriger Jahrestag in der Kunsthalle Wien, der nicht wie in Deutschland auf den 9. November konzentriert ist, sondern dieses Jahr als Endpunkt des Kalten Krieges seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nimmt.
Die Berliner Mauer kann fliegen und sich entmaterialisieren – Serie: Berlin...
Berlin (Weltexpress) - Die Idee, Berliner Mauerstücke zu Kunstwerken zu verarbeiten und damit eine politische Trennung durch Kunst aufzuheben, entstand noch 1989. Viele berühmten Künstler der damaligen Welt beteiligten sich, aber es hatte zuvor niemand daran gedacht, daß Mauerstücke an Künstler zu verschicken, zwar Transportkosten bedeuten, daß aber das Zurückschicken von Kunst mit den bekannten Namen Versicherungssummen ausmacht, die niemand aufbringen konnte, weshalb die bestehende Sammlung versteigert werden sollte. Sylvestre Verger, der als Kunstmanager damals Ausstellungen rund um den Globus organisierte und heute Direktor des Luxemburgmuseums in Paris ist, rettete den Gedanken der Sammlung und die Sammlung selbst in einem Kraftakt und führt sie kontinuierlich weiter – er hatte sich rechtzeitig Stücke der hinteren Mauer besorgen können - und zeigt sie, wo man den Aufwand der tonnenschweren Gebilde nicht scheut. Er selbst bevorzugt als Ausstellungsorte geteilte Länder, weil sich die Sammlungsidee genau dagegen richtet und für die Aufhebung von festgezurrten Grenzen eintritt.
„Die Berliner Mauer“, Ausdruck der Unterdrückung bis 1989, kehrt 2009 als...
Frankfurt am Main/Berlin (Weltexpress) - Der Anblick hat was! Als Rund gruppiert im ehrwürdigen Schlüterhof des Historischen Museums in Berlin stehen rund 40 Mauerstücke herum, von der Größe 1,20 x 1 Meter, Betontrümmer also, die aber hier auf ihren Ständern oder am Boden gleichsam etwas Surreales, ja geradezu Poetisches vermitteln. Beton ist nicht dazu da, auf der Erde die Menschen festzuzurren, sondern mit diesen Mauerstücken kann man abheben. Das vermag Kunst. Es war nämlich die im Nachhinein grandiose Idee, schon 1990 diese echten Mauerstücke weltberühmten Künstlern als Malgrund zur Verfügung zu stellen. Und so malten Eduardo Chillida, Luciano Castelli, Daniel Buren, Armand, Eric Bulatov, Ilya Kabakov, Sol Lewitt, Richard Long, Mimmo Paladino, Robert Longo und viele andere sofort nach dem Fall der Mauer ihre Assoziationen auf den Bildträger Beton. Manche nutzen die Fläche zum Relief, andere zerschnitten sie, bauten Installationen, faßten Skulpturen und dieser Prozeß setzte sich 20 Jahre fort und hat keine Ende, denn Sylvestre Verger hatte die Sammlung, als sie in alle Welt aufgeteilt werden sollte, gerettet und erweitert sie, wie gerade jetzt im Jahr 2009, wo laut Ausstellung im Schlüterhof drei neue Werke hinzukamen.
Eine Berliner Erfolgsgeschichte – Präsident Walter Momper öffnet das Berliner Abgeordnetenhaus...
Berlin (Weltexpress) - Der Zuzug von Künstlern nach Berlin ist ungebrochen. Maler, Bildhauer, Schauspieler, Tänzer, Musiker siedeln sich an in der Hauptstadt. Sie finden die Szene in Berlin interessant, aufregend, kreativ. Wenn jedoch die Künstlerverbände oder die Akademie der Künste die Situation der Künstler und ihre Einkommen untersuchen, ist das Bild ernüchternd. Eine aktuelle Studie über die Lage der Theater- und Tanzschaffenden weist aus, dass zwei Drittel arm sind. Die Einkommen sind in den letzten Jahren um 30 Prozent gesunken. Einem grossen Angebot bestausgebildeter Künstler steht eine schrumpfende zahlungsfähige Nachfrage gegenüber.