Sonntag, 22. Dezember 2024
Schlagworte Werk

Schlagwort: Werk

Hundert Jahre später so aktuell wie je – „Henri Rousseau“ ...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Es war Freitag und wir hatten zuvor vom Tode des Museumsgründers und Kunsthändlers Ernst Beyeler gehört und gelesen und erinnern uns eines freundlichen alten Mannes, der in seiner Galerie einem schon vor Jahrzehnten alles Interessante zeigte, obwohl er wußte, daß wir uns einen Kauf nicht leisten könnten. Aber er freute sich einfach, wie auch seine auch schon gestorbene Frau Hildy, über unser Staunen und den Glanz in unseren Augen, ob des Kunstschatzes, den er gehortet hatte. Seit 1982 war sein eigener gesammelter Kunstbesitz in einer Stiftung vereint und das, was heute in der Fondation Beyeler in Riehen bei Basel gezeigt wird, ist nur ein Teil der rund 200 Bilder und Skulpturen umfassenden Sammlung, von der man generell sagen kann, daß diese die Vorlieben aus der Klassischen Moderne des Ernst Beyeler widerspiegelt. Höchste Qualität dazu. Nun also Freitag und der Besuch der Ausstellung „Henri Rousseau“ im Parterre – und unten die Trauerfeier des gerade zu Grabe getragenen Kunstmäzens.

Botticelli als Porträtmaler und als Maler der Frauen, insbesondere die der...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - 1475 bemalt Botticelli für ein Turnier Giuliano de’ Medicis auf der Piazza Santa Croce in Florenz eine heute verlorene Fahne, auf der eine Minerva abgebildet war. Dies ist für den 29. Januar des Jahres nachgewiesen. Wichtig wird das im Zusammenhang der Gemälde von Frauen, die im Auftrag der Medicis entstanden und die eine eindeutige Ähnlichkeit mit der in höfischer Minne verehrten, also platonischen Liebe Simonetta Vespucci tragen, von der offiziell gesichert ist, daß sie, die verheiratete Frau, die Turnierdame des Giuliano war und schon am 26. April 1476 stirbt. Es müssen also die Familie Medici und die Funktion der Rittertuniere für diese Zeit näher beleuchtet werden, um sowohl über die Stellung des Malers wie auch über die Identitäten der Dargestellten in den Porträts Aussagen zu belegen. Erneut waren die Medicis nach der Rückkehr aus dem Exil 1434 die führende Familie in Florenz, was sich ihrem Anspruch gemäß vor allem in der Ansammlung von Kunst als Ausdruck gesellschaftlicher Macht äußerte. Das politische Empfinden des Stadtstaates Florenz mit einer starken Bürgerschaft führte nämlich schnell zum Aufbegehren, wollte eine Partei der Stadt ihr Siegel aufdrücken, was für die Medici galt und womit diese klug umgehen mußten und es lange konnten.

Die Rätsel um Botticellis Leben und sein Werk – Serie: Schlußspurt...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Zeit zum rechtzeitigen Besuch hatten alle seit dem 13. November, seit mit einem Paukenschlag Sandro Botticelli, der rätselhafte Maler der Schönheit (1444/45 bis 1510), im Städel am Frankfurter Main eingezogen war, zur ersten monographischen Ausstellung im deutschsprachigen Raum überhaupt. Aber je näher das Ende dieser Ausstellung rückt, deren Einzigartigkeit und Qualität sich herumgesprochen hat, desto voller werden die Räume – an die 200 000 Besucher waren es schon - und die Führungen sind längst ausgebucht, es sei denn sie bekommen noch eine spezielle, wovon noch die Rede sein wird. Sofort also hin zu Botticelli, der für die Allgemeinheit steht als Maler dieser antik gedachten holden und nackten Frauen, auf Muscheln oder sonst einer Unterlage, schön und dekorativ anzusehen, so ein bißchen weltfern, also nicht so recht aus Fleisch und Blut, aber fein und weich gezeichnet in einem hergebrachten mädchenhaften Schönheitsbild von etwas noch verschämter Weiblichkeit, das was man Jungfräulichkeit nennt, also die erblühende Frau in „Primavera“, dem bekannten Frühlingsbild, der noch bekannteren „Geburt der Venus“, der all die weiblichen Akte als Weiterarbeiten einer „Venus“ entstammen. Wer nur Schönes sehen will, kommt auf seine Kosten in dieser reich bestückten Ausstellung.

Die Berliner Mauer werde „notfalls noch hundert Jahre stehen“ verkündete Erich...

Berlin (Weltexpress) - Jürgen Ritter (Fotos) und Peter Joachim Lapp (Text) wollen mit ihrem Buch Die Grenze. Ein deutsches Bauwerk dem Vergessen entgegenwirken. Kenntnisreich und mit sicherem Blick für wesentliche Details skizziert Lapp die politische Geschichte dieser Grenze. Er beschreibt den Auf- und Ausbau der Sperranlagen und ihre Perfektionierung in den achtziger Jahren. Ritters Fotos dokumentieren den Alltag der Grenzbevölkerung in Ost und West.

Zehn smart fortwo electric drive in 2010 auf den Straßen von...

Monaco (Weltexpress) - Bereits wenige Wochen nach Produktionsbeginn der ersten smart fortwo electric drive Fahrzeuge im Werk Hambach unterzeichnet smart eine Vereinbarung mit dem Fürstentum von Monaco, im Beisein seiner Königlichen Hoheit Prinz Albert II. Ab nächstem Frühjahr werden die ersten elektrisch betriebenen smarts auf den Straßen von Monaco unterwegs sein.

Bei Alfred Kubin findet sich das Unheimliche in jeder Faser –...

Wien (Weltexpress) - Viel stärker wird landläufig das Unheimliche dem Zyklus „Carceri d’Invenzione“ von Giovanni Battista Piranesi (1720-1778) zugeschrieben. Das sind erfundene Kerker, die von der Welt abgeschriebene und abgeschnittene Individuen zeigen, die vor sich hinvegetieren, unter Höllenmaschinen leiden und nackter Gewalt ausgeliefert sind. Sicher ist es das Neuartige der Darstellung, die Furore machte, denn Kunst galt ja ursprüngliche der Wiedergabe des Schöpfungsgedanken Gottes, der Schönheit seines Werkes an Natur und Menschen, auf jedem Fall zu seinem Heil. Längst aber hat nun der Mensch die Oberhoheit über die Themen gewonnen, schließlich wird auch für den erst adligen und dann bürgerlichen Markt gemalt und gezeichnet und die Kirche als Auftraggeber und Sujetbestimmer läuft noch so nebenbei mit und ist heute fast völlig verschwunden.

Schatten und Schattierungen des Unheimlichen seit Piranesi – Serie: „Edvard Much...

Wien (Weltexpress) - Eigentlich braucht man nach Munch eine Pause. Die hat man sich verdient. Das angegliederte Café macht das leicht möglich. Wir öffneten gleich den Katalog, denn man sieht einfach mehr, wenn man sich mit der Materie beschäftigt hat, sich auskennt und auch, wenn uns Munch von den vielen Ausstellungen, die seit Jahren diesem Sohn der Moderne gelten, bekannt ist, aus dem Munch Museum in Oslo sowieso, wollen wir ab sofort den Zusammenhang mit dem Unheimlichen ergründen. Denn um diesen Zusammenhang geht es jetzt in all den vielen Räumen, die in Blau und Grau und Rot noch kommen und immer dem Thema „Das Unheimliche“ in der Kunst folgen. Wenn so gesagt wird, daß die Ausstellung den Bogen spannt von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhundert und damit Piranesi und Goya mit seinen ’Caprichos` meint, und bis heute reicht, so schalten wir noch ein paar Jahrhunderte zurück und denken an Albrecht Dürer und seinen „Ritter, Tod und Teufel“, auch eine Inkunabel der Angst vor dem Schicksal und überhaupt.

Das Weib, Versuchung und Erlösung – Serie: „Edvard Much und das...

Wien (Weltexpress) - Es wäre nämlich total falsch, Edvard Munch nur auf diese existentiellen Gefühle von Angst festzulegen. Er hat auch zu den anderen etwas zu sagen: zur Eifersucht zum Beispiel besonders viel. Und da wird es lustig, wenn man nicht selber betroffen ist. Dies Sujet hat er wie alle Grundgefühle mehrfach bearbeitet und sein Leben hindurch umgestaltet. Uns gefallen am besten diejenigen, wo den Beteiligten vor Eifersucht das Gelb aus den Augen stirrt, wie in der Frankfurter Fassung der ganze Eifersüchtige gelb anläuft, weil seit der Antike der, der mit Eifer Leiden sucht, mit der Galle assoziiert wird. Hier in Wien sind es die harmloseren Eifersuchten, die sich in der Lithographie von 1896 noch breit Raum schaffen, wo uns ein Eifersüchtiger anstarrt, weil rückwärtig sich seine Schöne mit nacktem Körper unter dem geöffneten Mantel gerade an einen jungen Mann wendet, während in dem Gemälde von 1907 sich dieselbe Konstellation verändert in ein Wohnzimmer, wo an der Tür die Umarmung des falschen Paares stattfindet, daß es das ’falsche Paar` sei, findet wenigstens der Eifersüchtige, der und groß anschaut und in unseren Augen das Paar gespiegelt sieht, wobei er doch an die Stelle des falschen Mannes gehört. Eifersucht geht also immer von der falschen Paarbeziehung aus. Richtig ist man immer selber.

Seelen – und Druckerschwärze – Serie: „Edvard Much und das Unheimliche“...

Wien (Weltexpress) - Eindeutig ein Werk der Untertreibung. Nicht die Ausstellung, sondern der vom Leopold Museum gewählte Titel, der suggeriert, daß hier der ob seiner expressiven Menschendarstellungen immer wieder das Unheimliche streifende norwegische Maler Edvard Munch ausgestellt werde. Das stimmt zwar, unterschlägt aber, daß zu dieser erwarteten Ausstellung gleich noch eine eigenständige Ausstellung über „Das Unheimliche“ dazukommt, die so umfangreich und spannend ist, daß wir ihr einen zweiten Teil gönnen, denn schon Munch ist schweres Kaliber, vor allem, da man zwar seine Drucke in Mitteleuropa gut kennt, aber die im Leopold Museum versammelten rund Gemälde hier weithin unbekannt sind, da sie direkt aus dem Munch Museum aus Oslo stammen. Wie das dem Leopold Museum wieder einmal gelungen ist, so viele Originale den dortigen aus den Rippen zu leiern? Das Katalogvorwort gibt Auskunft. Im Jahr 2007 gab es dort eine Egon-Schiele-Ausstellung, die ohne die Leihgaben aus Wien nicht zustandegekommen wäre. Verstanden. Lesen können wir auch, daß es Elisabeth Leopold war, die das inhaltliche Konzept des „Unheimlichen“ in der Werkauswahl vorschlug.

Geist und Materie – Serie: Ernst Barlach als Bildhauer und Zeichner...

Wien (Weltexpress) - Es gibt Künstler, die erkennt auch der Laie an ihren Werken auf den ersten Blick. Ernst Barlach gehört zu ihnen. Ihm gelang es – noch dazu mit den widerständigsten Materialien – bildhauerische Figuren aus einem Guß zu gestalten, die in ihrem Ausdruck sofort erkennbar sind, da er sie auf das Wesentlichste reduzierte und gerade dadurch ihr Innerstes dramatisch veräußerte. Die Figuren sind einerseits in sich ruhend, von statischer Ruhe also, und gleichzeitig mit dem Mantel der Geschichte schwungvoll in Szene gesetzt und diesseitig. Seine Ausdrucksgestaltung nennt man expressionistische und sie ist es auch, denn in der Tat stehen die massiv schweigenden Figuren wie sprechende, schreiende, fliehende, sich zusammenkrümmende, mühsam Kraft haltende, sich in extremen Lebenssituationen befindliche Menschen mit höchster Ausdruckskraft vor unseren Augen. Derzeit im Leopoldmuseum in Wien, wo in einer Ausstellungsarchitektur von Gustav Peichl 42 Skulpturen und 80 Zeichnungen versammelt sind, die Rudolf Leopold zusammengestellt hat, wobei er auf den Bestand des Ernst Barlach Hauses in Hamburg zurückgreifen konnte.

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