Schlagworte Walter Fetscher
Schlagwort: Walter Fetscher
Kompetenz-Verluste in Deutschland? – Walter Fetscher im Gespräch mit Jade Yang
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Fetscher: Sie haben den Verlust an Kompetenzen in Deutschland beklagt. Wer hat welche Kompetenzen verloren?
Bildungs-Qualität kostet etwas – bei allen Bildungsträgern
Berlin (Weltexpress) - Bildungsträger sind zu allererst die Kindergärten; hier gilt das Ziel, das Zahlen-Verhältnis Kinder pro Betreuer möglichst klein zu halten; in den Grundschulen – bis maximal zur sechsten Schulklasse – gilt das gleiche Prinzip. Hinzu kommt der Wunsch, die Zahl der Kindergärtner bzw. Lehrer möglichst gut durch die zwar geringer ausgebildeten aber dennoch erforderlichen Erzieherstellen zu unterstützen; bitte auch die Psychologen nicht vergessen, die unsere Kinder seelsorgerisch in ihrem gestressten Alltag helfen sollen. In der nächsten Ausbildungs- und Bildungs- Stufe bis hin zum Abitur geht das so weiter, bei gleich gut bezahltem Lehrpersonal. Lehrer, Erzieher, Psychologen, Kindergärtner – alle haben unangefochtene Jobs, Schulleiter bleiben gewöhnlich sogar bis zur Pensionierung im Amt.
Sah ein Bürger den Rösler stehn – horrende Gesundheitskosten machen uns...
Berlin (Weltexpress) - Das kann ja wohl nicht wahr sein! Da sollen die Beiträge zur Krankenkasse erneut erhöht werden! Die Vorgängerin von Gesundheitsminister Rösler, Frau Ulla Schmidt, hat durch die noch nicht verdaute vorangegangene Erhöhung erreicht, daß sich die Vorstände vieler Krankenkassen die eigenen Bezüge mit einem unfaßbaren Ruck erhöhen konnten. 14,5 % der Bruttobezüge gehen als Beitrag des Arbeitnehmers an die Krankenkasse, der gleiche Betrag wird noch einmal vom Arbeitgeber gezahlt. Die Krankenkassen erhalten also jährlich ca. 300 Milliarden € als eingezogene Krankenkassenbeiträge über ihre Mitglieder.
Wie lange schlafen die Gewerkschaften noch? Für alle ein ausreichendes Kapitalvermögen!
Berlin (Weltexpress) - Die realen Einkommen der abhängig Beschäftigten sind in Deutschland seit einer Generation in einer Stagnationsfalle, aus der sie eigentlich mit Hilfe der Gewerkschaften endlich herauskommen sollten. Vielleicht ist es ja das Ziel der Gewerkschaften, den Status „abhängig beschäftigt“ irgendwie zu überwinden. Z.B. dadurch, dass jeder als Selbständiger ein Einkommen bezieht. Oder – í la longue – von Kapitaleinkünften lebt. Allerdings müsste im letzteren Fall bei jedermann ein ausreichendes Kapitalvermögen vorhanden sein, um von den Zinsen leben zu können. Warum aber eigentlich ist das zu schwer?
Neunzig Milliarden – woher nehmen?
Berlin (Weltexpress) - Die Bundesregierung ist seit fast einer Generation – beginnend zum Zeitpunkt der Wiedervereinigung - in der Klemme des weltwirtschaftlich verursachten Konjunktur-Niedergangs-Dilemmas, dem aber von deutscher Seite bisher ganz gut Paroli geboten werden konnte. Deutschland ist unverändert einer der Spitzenreiter in puncto Export; die demokratischen Strukturen sind unverändert stabil. Wirtschaft und Gesellschaft verkraften den Wechsel von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft erstaunlich passabel. Allerdings „gewitterleuchtet“ die von der politischen und geistig-philosophischen Führungs-„Klasse“ zu vertretende Perspektivarmut, die das Hindurch-Wurschteln durch die Unzulänglichkeiten, imponderabil verursachten Rückschritte im sozialen, wirtschaftlichen und ethischen Miteinander unserer Gesellschaft heute kennzeichnet.
Respektlosigkeit – ein sozial-ethisches Problem – Zum Rücktritt von Horst Köhler
Berlin (Weltexpress) - Bundespräsident Köhler ist nicht mehr im Amt: die Vakanz entstand durch offen praktizierte und auch schwelende Respektlosigkeit, die nicht nur in Satire-Shows schief hängende und sogar zerstörte Konterfeis produzierte, sondern auch in der rein politischen Szene zu herben Verbal-Injurien führte, die schier unerträglich wurden. Dabei weiß jeder, dass es nicht möglich ist, die Leitung der Firma oder der Abteilung, in der man selbst tätig ist, nach außen „zur Sau“ zu machen, ohne dass dadurch die ganze Firma bzw. Abteilung und damit der eigene „Stall“ – also letztlich man selbst – von dieser Verhaltensweise betroffen ist, d.h. auch „zur Sau“ gemacht wird.
Exterritorialer Status für Willkür der Katholischen Kirche in Deutschland
Berlin (Weltexpress) - Bei seinen wenig zerknirscht wirkenden "Geständnissen" befindet sich Bischof Mixa stets auf katholisch-kirchlichem Grund und Boden. Nach dem von Wilhelm II. mit dem Vatikan geschlossenen Konkordat ist das Grundeigentum der katholischen Kirche damit unter dem Schutz exterritotialer diplomatischer Immunität, wie z.B. Botschaften anderer Staaten in Deutschland auch. Bischof Mixa unterliegt damit nicht der deutschen Gerichtsbarkeit. Diese Spitze vom Eisberg reizt aber fündig zu werden, wo derartige Merkwürdigkeiten überkommener, immer noch nicht modernisierter Methoden unseren Alltag treffen und empfindlich stören.
PISA-Studie für Studierende und Berufsanfänger
Berlin (Weltexpress) - Die Pisa-Studien zielen auf die Entdeckung von Schwachstellen in der Ausbildung von Schülerinnen und Schülern, auch im Vergleich auf nationaler und internationaler Ebene. Evaluierungen an Hochschulen in Deutschland wollen durch Befragung der Studierenden den Lehrenden einen Spiegel zur Selbstkritik vorhalten: die Schülerbefragungen sind anonym bzgl. der Leistungsergebnisse einzelner Beteiligter, die „Evaluierungen“ sind es wegen der Zuordnung zu speziellen Lehrveranstaltungen und der anschließenden Auswertung dagegen nicht.
Westerwellen-Geplätscher lenkt ab von Turbulenzen
Berlin (Weltexpress) - Ist das von Guido Westerwelle thematisierte „spätrömische Dekadenz“-Szenario mit der hanebüchenen Pauschalunterstellung faulen Lotterlebens an acht Millionen Hartz IV-Empfängern als Ablenkungsmanöver gedacht? Wenn ja – die Journalisten-Reaktion ist jedenfalls voll darauf abgefahren. Wovon aber soll abgelenkt werden bzw. könnte abgelenkt werden sollen? Wer hat davon einen Vorteil? Warum schreien die Gewerkschaften nicht vor Empörung auf?
Hartz IV ist für Aufmerksamkeits-Fang seit Anbeginn gut, hat doch die SPD samt Gewerkschafts-Klientel ihren entscheidenden Sündenfall mit dem anscheinend so sinnfälligen Zusammenlegen von Arbeitslosigkeit und Sozialunterstützung absolviert. Der „Superminister“ Clement hatte seinen Kanzler Schröder hierzu überredet und diesen für die SPD, die Gewerkschaften und den sozialen Basisgedanken der deutschen Gesellschaft katastrophalen Schritt unerklärlicherweise auch durch das parlamentarische Geschehen geboxt. Der aus seinem VW-Mitwirken gerichtsnotorisch bekannte Hartz hatte die Strickmuster für diese vordergründig sinnvolle, weil Verwaltungskosten sparende Maßnahme geliefert, verschwand dann von der Bildfläche und ließ Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die eigentlich doch die Arbeitslosigkeit bekämpfen wollten, offensichtlich hilflos zurück: bis heute ist ein totales Versagen auf breiter Front der deutschen Politik zu beobachten, nachhaltige Maßnahmen zur Arbeitplatzschaffung zu initiieren, geschweige denn umzusetzen.
Käßmann – unergründliche Paradoxie?
Berlin (Weltexpress) - Die - nun ehemalige - Vorsitzende der EKD hat entsprechend eigener Einsicht und öffentlicher Raison (?) die Konsequenz gezogen. Aber ist das zeitgemäß? Wäre das Amt beschädigt, wenn ein normaler Ablauf des Vorgangs stattgefunden hätte? Z.B. ein Hinweis seitens eines mittrinkenden Gesprächspartners, oder ein Angebot zum Mitfahren oder Taxibestellen, falls Zeitnot herrschte?