Schlagworte Theater
Schlagwort: Theater
Unter dem Teppich ist noch Platz – „mein deutsches deutsches Land“...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Einen spannenden Krimi hat der in Gera geborene Autor Thomas Freyer verfasst. Wie im Fernsehen gibt es einen aufrechten Kommissar als Sympathieträger, der den TäterInnen in einer Mordserie auf die Spur kommt. Nur siegt am Ende nicht die Gerechtigkeit, sondern das Unrecht wird erfolgreich vertuscht.
„Aller Welt Feind“ – Die 23. Störtebeker-Festspiele von Juni bis September...
Ralswiek, Rügen, Deutschland (Weltexpress). Kawumms!!! Der Knall ist ohrenbetäubend, die Stichflamme beeindruckend. Soeben hat der Bösewicht der aktuellen Störtebeker-Inszenierung „Aller Welt Feind“, Großfürst Wassili, die Arbeiter „seiner“ Bernsteinmine in die Luft gejagt. Dieses Verbrechen, dass der Unhold als Klaus Störtebeker getarnt begeht, bildet den Ausgangspunkt der Handlung im diesjährigen Abenteuer des berühmten Vitalienbruders und Seeräubers. Es ist das Jahr 1397 und von Rostock bis Riga, von Lübeck bis Nowgorod kämpft jeder gegen jeden ...
Die Heiligung des NSU – „Das schweigende Mädchen“ bei den Autorentheatertagen
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Seit vielen Jahren produziert Elfriede Jelinek unablässig das, was mit dem schrecklichen, an Mathematikunterricht erinnernden Begriff „Textfläche“ bezeichnet wird, freies Textland, das RegisseurInnen nach Belieben parzellieren und bebauen können, wobei sie gelegentlich auch Schätze von beachtlichem Wert aus dem Wortboden zu Tage fördern.
Leichen im Keller – „John Gabriel Borkman“ und „Das Fest“ beim...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die von Katrin Nottrodt gestaltete Spielfläche ist ein düsteres Kellergewölbe, in dem, über die gesamte Bühnenbreite, eine Treppe nach oben führt. Auf der obersten Stufe liegt zu Beginn der Titelheld feierlich aufgebahrt. Der Mann, der sich nach einem fünfjährigen Gefängnisaufenthalt seit acht Jahren in seinem Haus eingeschlossen hat, ist jedoch noch nicht tot. Er steht wieder auf, auch wenn er keine bedeutende Rolle zu spielen hat.
Das vergessene Kind – Bewegender „Don Carlos“ im Deutschen Theater
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Darstellerin der Infantin ist zu Beginn in einem Video zu sehen, ein kleines Mädchen in einem historischen Kostüm, das den Text rekapituliert, der Stefan Kimmigs Inszenierung die Aktualität verleiht: „Europa, Europa, Europa. Wo bist du? Ich habe dich lange nicht gesehen.“ Auf der Bühne ist dieser Text nicht zu hören, denn das Kind bleibt draußen. Noch zweimal ist es per Video zu sehen, auf seinen Auftritt wartend, zu dem niemand es abholt. Erst beim Applaus, wenn es die Handlung nicht mehr stören kann, darf es real in Erscheinung treten.
Götterwille und Menschenschicksal – Julian Andersons “Thebans” in der Oper Bonn
Bonn, NRW, Deutschland (Weltexpress). Wer ist schuld an dem menschlichen Schlamassel, in dem sich König Ödipus unverhofft wiederfindet? Ist er es selbst, indem er seinen eigenen Vater umbrachte und dazu noch seine eigene Mutter schändete? Dann wäre die Selbstverstümmelung vielleicht gerechtfertigt, mit der er seine eigene Schuld zu sühnen versucht. Doch so ist es nicht. Denn seine höchst unmoralischen Taten sind ihm nicht einmal bewusst zu dem Zeitpunkt, als er sie ausführt.
Fremd bin ich eingezogen – Schuberts „Winterreise“ in der Oper Bonn
Bonn, NRW, Deutschland (Weltexpress). Einsamkeit und Verzweiflung, Wehmut und Hoffnungslosigkeit. Ergreifend und zu Herzen gehend durchmisst Schuberts „Winterreise“ mit Texten von Wilhelm Müller musikalisch alle Stadien einer kummervollen Wanderschaft. Einer Reise, deren vorgegebenes Ziel in seiner Endgültigkeit als unausweichlich erscheint. Vor diesem ernsthaften existenziellen Hintergrund ist die „Winterreise“ der sicherlich bekannteste und am meisten anrührende Liederzyklus der Romantik.
Frauengeschichten – „Hoffmanns Erzählungen“ in der Oper Bonn
Bonn, NRW, Deutschland (Weltexress). Wenn Hoffmann erzählt, darf er sich der Aufmerksamkeit seiner Trinkkumpane sicher sein. Geht es doch um Frauengeschichten, die er, E.T.A. Hoffmann, selbst aufgeschrieben hat. Und die nun in der Phantastischen Oper von Jaques Offenbach mit seiner Biographie ausdrücklich in Verbindung gebracht werden. Eine vom Librettisten Jules Barbier als höchst explosiv aufbereitete Mischung aus Traumwelt und Realität. Veranschaulicht in einer Intensität, dass es auch das Bonner Premierenpublikum vier Stunden lang auf seinen Sitzplätzen festhält, bevor es sich in frenetischem Beifall zu Stehenden Ovationen erhebt.
Shakespeare zum Gruseln – Stefan Puchers tiefgründige „Was ihr wollt“-Show im...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die Todesnähe ist in Shakespeares Komödie angelegt. Gräfin Olivia trauert um ihren verstorbenen Bruder, und Viola beklagt den Verlust ihres Zwillingsbruders, der bei einem Schiffsuntergang ertrunken zu sein scheint.
„Lulu“ – Engel oder Teufel – Eine unvollendete Oper in drei...
Berlin, Deutschland (Weltexpress). Das Leben ist ein düsterer Schrottplatz – verschrottete Luxuslimousinen in Werksstattatmosphäre symbolisieren im dunklen Permanent-Bühnenbild die Leichen, mit denen die Wege der männermordenden Femme-Enfant Lulu gepflastert sind: Die Hamburger Sopranistin Mojca Erdmann verleiht nicht nur mit ihrer kristallklaren, bezaubernden Stimme „Lulu“ Engelsflügel, indem sie die dissonanten Zwölfton-Töne sich unterwirft - mit ihrer schlanken, zarten Silhouette, schmalem Gesicht und langen blonden Haaren verkörpert sie perfekt die Lulu der dunklen Fin-de-Siècle-Tragödie.