Sonntag, 22. Dezember 2024
Schlagworte Theater

Schlagwort: Theater

Wüstenmalheur – Begeisterte Fans bei der Premiere von „Dingos“ im Studio...

Berlin (Weltexpress) - Carla und Georg machen Urlaub in der australischen Wüste. Die Traumreise des jungen Paars gerät jedoch zum Albtraum. Ständiges Beisammensein fernab der Regeln der Alltags kann verdrängte Konflikte zum Ausbruch kommen lassen, wie unzählige Sozialstudien belegen.

Diese Armut ist eine Schande – Volker Löschs „Marat“ als furioser...

Berlin (Weltexpress) - Ein Publikumserfolg war die Produktion schon bei der Premiere am Deutschen Schauspielhaus Hamburg im Oktober 2008. Die Schelte kam von den Medien. Er habe sozial Schwache auf der Bühne bloßgestellt, wurde Regisseur Volker Lösch vorgeworfen, oder, er habe zur Hatz auf die Reichen aufgerufen.

Vergebliche Liebesmüh – Heiner Goebbels insistiert mit seinem szenischen Konzert „I...

Wien (Weltexpress) - Zu Heiner Goebbels und seinen fernab dem mondänen Opernbetrieb oder auch publikumssüchtigen Produktionen kann man gar vieles sagen. Sie sind so eigentümlich wie anrührend, sind so gewollt für die einen, wie gezielt mitten ins Herz und Hirn für andere. Mithin ist Heiner Goebbels einer, bei dem man immer genau hinschauen und vor allem hinhören muß und den doch die einen eben anders hören als die anderen. Seine Kompositionen sind dabei sehr unterschiedlich, was Herkommen, Assoziationen und Thematiken sowie musikalische Textur angehen. Diesmal entführt uns Heiner Goebbels ins Stummtheater oder wie sollte man die Entsprechung zum Stummfilm auf der Bühne bezeichnen und anschließend in Richtung Mittelalter. Und das alles mit vier würdigen graumelierten Herren im Äußeren und Ambiente der Jetztzeit. Und das kommt so.

„Robots“ von Christian Denisart in Servion – Großes Roboter-Theater am Genfersee

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wie tanzt man am besten mit einem Roboter? Hat ein Roboter Gefühle? Kann man einen Roboter lieben? Diesen existentiellen Fragen widmet sich ein Theaterstück zwischen Genfersee und Schweizer Alpen. Erstmals treten Menschen und Roboter gemeinsam als Schauspieler auf der Bühne auf.

Zu Tode erzählt – Alles Meyerhoff beim Theatertreffen 09

Berlin (Weltexpress) - Alles kann Theater sein. Warum also nicht die Lesung eines Schauspielers aus seiner Biografie? Bemerkenswert daran ist, dass die Lesung „Alle Toten fliegen hoch 1–3“ mehr als fünf Stunden dauert und das Publikum sich offenbar bis zum Schluss gut unterhalten fühlt.

Der Sieg der teuflischen Drei – 3sat-Preis für das Schauspielensemble von...

Berlin (Weltexpress) - „Preiskampf“ nannte sich die Veranstaltung, in der eine vierköpfige Jury innerhalb von sechzig Minuten den 3sat-Preis für herausragende künstlerische Leistungen zu vergeben hatte. Das Ereignis fand im Haus der Berliner Festspiele statt und wurde live in 3sat übertragen. Gekämpft wurde allerdings nicht. Anstatt ihre FavoritInnen bravourös zu verteidigen, stellten die JurorInnen sehr bald resigniert fest, dass ihre Aufgabe, einen Vorschlag als preiswürdig anzuerkennen, zugleich bedeutete, die drei anderen als minderwertig auszusortieren. Diese Erkenntnis lähmte den Kampfgeist und ließ die Zeit zäh dahinfließen.

Entspannender Abend: Kein Warten auf Godot, aber musikalischer Abgesang auf das...

Wien (Weltexpress) - Gähn, gähn. Gähnen hier, Gähnen da. Fing es auf der Bühne an und setze sich im Publikum fort oder gähnten sie gleichzeitig? Wie auch immer: Gähn! Nicht daß Sie denken, dies sei aus Langeweile geschehen. I wo! Das Publikum hat sich amüsiert, das war den vielen Lachern anzumerken, der mal als Solitär und Kracher aus einem Zuschauer herausbrach oder kichernd und prustend, wie bei den beiden Frauen in der zweiten Reihe, die hier für sich eine Comedy erlebten. Das allgemeine Gähnen war ein Entlastungsgähnen, das sich einstellt, wenn nach und nach die Spuren des Tages Geist und Körper verlassen und matte Glieder zurücklassen, denen man mit Gähnen Sauerstoff zuführt, weil man sich wohl fühlt. Das, was sich unsere westliche Ober- und Mittelschicht heutzutage im Fitneßstudio holt, um anschließend herzhaft gähnen zu können, das, was in Wellnesszentren teuer erkauft wird, damit ihre Körper und Seelen entspannt zurückbleiben, das bekommen Sie bei den Wiener Festwochen bei dieser Inszenierung von Marthaler mit hinreißenden Einlagen von fünfzehn Schauspielern, die exzellent die Bühne bevölkern, das bekommen Sie hier umsonst – einschließlich des Gähnens.

Philippe Boesmans, Sylvain Cambreling, Luc Bondy – „Yvonne, princesse de Bourgogne“...

Wien / Österreich (WELTEXPRESS) - Eigentlich ist diese sehr beklatschte Aufführung der neuen Oper von Philippe Boesmans bei den Wiener Festwochen, die im Januar des Jahres in Paris ihre Uraufführung erlebte, eine sehr konventionelle Oper. Denn am Schluß der Oper ist die Frau tot, wie es so Opernbrauch ist. Ja ganze Akte hindurch werden mit den Todesphantasien ihrer Mitwelt verbracht, die es vielfach versuchen, das Weib zu eliminieren, was ihnen nicht gelingt, was dann mühelos die Gräte eines Fisches schafft, einer Karausche. Konventionell ist diese moderne Oper auch in dem Sinn, daß diesen Tod einer Frau und das Drumherum vier Männer erdacht und inszeniert haben. Witold Gombrowicz hatte einst eine bitterböses Satire über diese Yvonne verfaßt, Festwochenintendant Luc Bondy hat diese mit weiblicher Mithilfe in einem Opernlibretto entschärft und ansprechend, bunt und abwechslungsreich auf die Bühne gebracht und Sylvain Cambreling machte aus dieser musikalischen Fassung der von Philippe Boesmans aus vielen Versatzstücken komponierten Oper zusammen mit dem Klangforum Wien eine akustische Delikatesse. Die Musik wurde oft so betörend gespielt, daß man der doch eigentlich bösen Handlung nicht mehr bewußt war und sich den Klangwolken hingab. So reagierte das Publikum auf den lang herbeigesehnten Tod der Antimaterie in Form der tumben Kreatur Yvonne, der nun – sehr unkonventionell – mittels einer Fischgräte geschieht, auch durchaus positiv. Zweck erfüllt. Denn nun ist die Oper aus.

Wechselbäder – Kunstvoll und markig: „Der Prozess“ und „Die Räuber“ beim...

Berlin (WELTEXPRESS) - Von Einheitlichkeit oder gar Einförmigkeit kann in der deutschsprachigen Theaterlandschaft offenbar keine Rede sein. In den für das tt 09 ausgewählten Inszenierungen sind so völlig unterschiedliche Auffassungen von Regie, Darstellung und Ausstattung erkennbar, dass es leicht möglich ist, von einer Produktion hellauf begeistert und, durch den Besuch der nächsten, völlig desillusioniert zu sein. Bezüglich der Publikumsreaktionen lässt sich feststellen, dass die so uneinheitlich sind wie die Theaterangebote. Angebot und Nachfrage scheinen sich durchaus zu entsprechen.

Der glanzvolle Rahmen und seine Inhalte – „Wunschkonzert“ und „Hier und...

Berlin (WELTEXPRESS) - „Wo sind die Frauen?“ hatte Iris Laufenberg, Leiterin des Theatertreffens, bei der Pressekonferenz provozierend gefragt. Jury-Mitglied Jürgen Becker konnte darauf verweisen, dass von den zehn bemerkenswerten Inszenierungen, die für das tt 09 ausgewählt wurden, eine von einer Regisseurin realisiert wurde. In der für die Auswahl verantwortlichen siebenköpfigen Jury befindet sich mit Eva Berendt ebenfalls nur eine Frau. Es macht Hoffnung, dass die Festivalzeitung, die in diesem Jahr im Internet erscheint, je zur Hälfte mit jungen Journalistinnen und Journalisten besetzt ist, wenn auch von den neuen Stücken, die beim Stückemarkt vorgestellt werden, wiederum nur eines von einer Frau, der Finnin Sofi Oksanen, geschrieben wurde.

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