Schlagworte Romanverfilmung
Schlagwort: Romanverfilmung
Der Geist der Weihnacht – Verfolgt in „Eine Weihnachtsgeschichte“ Jim Carrey...
Berlin (Weltexpress) - Wenn es nach ihm ginge, würden sie alle in ihrem Weihnachtspudding gekocht und mit einem Tannenzweig durchs Herz begraben. Ein weiser Mann, dieser Ebenezer Scrooge, den Charles Dickens in „Eine Weihnachtsgeschichte“ zum bekanntesten aller Festtagsmuffel machte. Die fatale Folgen von Kitsch, Kommerz und Klassikern bringt Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Robert Zemeckis mit seiner Verfilmung von „A Christmas Carol“ in die Kinos.
Wir sind Päpstin – Johanna Wokalek ist „Die Päpstin“ in Sönke...
Berlin (Weltexpress) - Himmel hilf! Mit “Vision” geißelt Barbara Sukowa als Hildegard von Bingen noch das Kinopublikum, schon erscheint die nächste historische Kirchenfrau auf der Leinwand. Äbtissin reicht nicht mehr. Als “Die Päpstin” wandelt Johanna Wokalek auf dem Pfad Gottes. Den hat - anders als bei Hildegard von Bingen - kein Historiker, sondern Romanautorin Donna Woolfolk Cross verfasst. Ihre gleichnamige 1996 erschienene historische Fiktion, auf Deutsch erschienen im Aufbau Verlag, wurde zum internationalen Bestseller. Dreizehn Jahre später adaptiert Regisseur Sönke Wortmann “Die Päpstin” als biografisches Drama epischer Länge.
Den Vampirchen ihr Plaisierchen – Park Chan-Wooks adaptiert Zolas “Therese Raquin”...
Berlin (Weltexpress) - Die Idee eines von einem Werk Emile Zolas inspirierten Blutsaugerstreifen ist weniger grotesk, als sie klingt. Vampiristische Figuren spuken oft durch Zolas Novellen. Wie Zola interessieren den koreanischen Regisseur Park Chan-Wook in “Thirst” Charaktere mehr als die Handlung. Wenn es in “Thirst” zu einer Erkenntnis reicht, dann der, das ewige Liebe die Hölle ist. Vampirfilm und religiöses Erweckungserlebnis verschmelzen in “Thirst” zum grotesken Liebesdrama. Chan-Wook schuf eine blutdurchtränkten melodramatische Oper. Überlang, überspannt und je nachdem, an welcher Stelle man das Kino verlässt, zu süßlich, zu brutal oder zu religiös, ist Thirst” ein mit wackeliger Kamera gedrehter Reigen über Begehren, Lust und Tod. Zu wirr, um ein guter Film zu sein, zu kurios, um ungesehen zu bleiben.
Schlechtes Zeitgefühl – Rachel McAdams ist “Die Frau des Zeitreisenden” Eric...
Berlin (Weltexpress) - “Die Frau des Zeitreisenden” ist ein Porno für Romantikfetischistinnen. Die Handlung von Robert Schwentkes Liebesfilm ist so dümmlich, wie es sich für einen Porno gehört. Der gutaussehende Hauptdarsteller Eric Bana endet darin alle paar Szenen nackt. Regisseur Robert Schwentke verfilmte Audrey Niffeneggers gleichnamigen Welterfolg “Die Frau des Zeitreisenden” als großes Herz-Schmerz-Kino ohne Tiefgang.
Jenseits von Afrika – Das Leben der “Wüstenblume” Waris Dirie als...
Berlin (Weltexpress) - Steinig ist der Weg zum Erfolg. Wie manch anderes Modell läuft sich die arme kleine Waris (Soraya Omar-Scego) die Füße wund. Zuerst im Wüstensand von Somalia, dann auf den Laufstegen der Modewelt. So einfach macht es Regisseurin und Drehbuchautorin Sherry Hormann ihrer Heldin: Mutige kleine “Wüstenblume”! So viel hat sie durchlitten, als die Kamera das somalische Mädchen zum ersten Mal zeigt. Wild-romantisch ist das Nomadenleben. Ich träumte von Afrika. Warum in vom Krieg zerrissenen Somalia leben, ins punkige London geht’s doch so leicht? Jedenfalls, wenn man eine schöne “Wüstenblume” ist. Die doch eigentlich bewegende Lebensgeschichte des Modells Waris Dirie verfilmte Sherry Hormann nach deren autobiografischen Weltbestseller “Wüstenblume”. Was ergreifendes Pamphlet für die Menschlichkeit sein soll, verkommt zur melodramatischen Aschenputtelgeschichte.
Das Drama des verwöhnten Kindes – Francois Goeske durchlebt seinen jugendlichen...
Berlin (Weltexpress) - Wer hat eigentlich die Behauptung aufgestellt, jugendlich zu sein, sei so verdammt hart? In unzähligen Jugendfilmen hört man Teenager über das harte Los des Jungseins klagen. Es kann schwierig sein, wenn man familiäre Probleme hat, Leistungsdruck, Zukunftsangst oder arm, krank, unattraktiv oder sonst irgendetwas ist. Auf den Hauptcharakter von Marie Reichs Kinderbuchverfilmung “Summertime Blues” trifft nichts davon zu. In den Handlungsorten Bremen und Kent ist die Wirtschaftskrise in “Summertime Blues” nicht angekommen. Von den Problemchen der Elite singt Reich ihrem Publikum in der überlangen Jugendromanze “Summertime Blues” vor.
Der Zug ist abgefahren – Ridley Scott verfilmt “The Taking of...
Berlin (Weltexpress) - Die U-Bahn ist ein Hort potentieller Gewalt. Das entging auch Regisseur Tony Scott nicht, der “The Taking of Pelham 1 2 3 “, den Klassiker der U-Bahn-Filme (gibt es außer der Theaterstückverfilmung “Linie 1” überhaupt andere?), neu verfilmte. An sich ist diese Neuauflage des in Deutschland unter dem reißerischen Titel “Stopt die Todesfahrt der U-Bahn 1 2 3” erschienenen U-Bahn-Entführungsstreifens so überflüssig wie die allmorgendliche Zugverspätung. Statt Walther Matthaus missmutigen Zugpolizisten sieht man im neuen “The Taking of Pelham 1 2 3“ Denzel Washington als einfühlsamen Bahnangestellten, der es mit einem zu allem entschlossenen Geiselnehmer aufnehmen muss.
Durch den Spiegel … und was “Coraline” in Henry Selicks Puppentrickfilm...
Berlin (Weltexpress) - Selten identifiziert man sich mit einer Filmfigur so wie mit “Coraline”. In eine verlockende Fantasiewelt zieht es die kleine Heldin aus Henry Selicks Verfilmung von Neil Gaimans Kinderbuch “Coraline”. Ebenso verführerisch ist der Puppentrickfilm “Coraline”, den Regisseur Henry Selick aus Neil Gaimans gleichnamigem Kinderbuch kreiert. Zuerst möchte man aus dem Schwärmen gar nicht mehr herauskommen. Wunderbar fantasievoll, ungewöhnlich und malerisch erscheint Henry Selicks “Coraline”. Doch wie “Coraline muss man auf der Hut sein bei der zauberhaften Alternativrealität.
Statt durch die rosarote Brille wird darin alles mit Knopfaugen betrachtet. Die wollen ihre überliebevollen anderen Eltern aus einer gefährlichen Parallelwelt, die “Coraline” entdeckt, auch ihr annähen - und locken mit den gleichen optischen Tricks wie Henry Selick sein Kinopublikum.
Bellum Italianum – “Maria, ihm schmeckt ´s nicht!” serviert abgeschmackte Vorurteile...
Berlin (Weltexpress) - Ob die Drehbuchautoren Daniel Speck und Jan Weiler im Titel eine kleine Warnung einschmuggelten? “Maria, ihm schmeckt ´s nicht!” Da lässt sich nur zustimmen. Nein, das schmeckt wahrhaftig nicht! Mit Ausrufezeichen. Altbackene Klischees, fade Witze und zum Himmel stinkende Arroganz tischt Regisseurin Neele Leana Vollmer in ihrer Komödie auf. Das Rezept für den geschmacklosen Kinoklamauk panscht Jan nach seinem gleichnamigen Roman zusammen. “Maria, ihm schmeckt ´s nicht!” basiert angeblich auf wahren Begebenheiten. Der Deutschen liebstes Urlaubsland Italien zeigt sich in der Klamotte dem Hochzeitskandidaten Jan von seiner abschreckenden Seite.
Und die Liebe höret nimmer auf … – „Cherie“ von Stephen...
Frankfurt (Weltexpress) - Ein perfekter Film. Ein Film über eine Frau, die perfekt älter wird. Ein Film über einen jungen Mann, der perfekt schon mit 19 Jahren über sein mehrjähriges Liebesleben stöhnt, ein Film, der eine perfekte Welt der vergangenen Zeit darstellt, die es nie gab, ein Film, der auch in Farben, Ästhetik und skurrilen Menschen perfekt auf die Leinwand gebannt ist, ein Film, der den Roman von Colette perfekt filmisch erzählt, ein Film vom Meisterregisseur Stephen Frears, dem man nur eines vorwerfen könnte: daß er zu perfekt sei.