Schlagworte Rezension
Schlagwort: Rezension
Ein frisches Meisterwerk zu einem alten Thema – das späte Debüt...
Berlin (Weltexpress) - „Abends, wenn man schlafen wollte, wurde Willy mitteilsam. Der hatte sich seelisch verhoben in Dresden und wollte mich daran beteiligen. „Haste mal Tote in der Straßenbahn gesehen?“ – kurz vor dem Einschlafen im Dunkeln. Der hat jetzt maßlos übertrieben: wie aus den geplatzten Fenstern die verkohlten Köpfe hingen – dunkelgrün – und an der Straßenbahn sei keine Farbe mehr gewesen: total verglüht. Vor dem Bahnhof hätte sie die toten Kinder aufgestapelt – klein wie Puppen wären die gewesen, völlig schwarz – aber die Gesichter hätte man erkennen können”¦“
Das zerriebene Leben des Alois Fiedler – ein genialer Roman nach...
Berlin (Weltexpress) - „Der Zug fuhr in den Bahnhof von Prachatitz ein. Alois sah beim Schein der Lampen auf dem Bahnsteig sein Gesicht im trüben Spiegel der Scheibe, ein altes Gesicht. Vier Jahre Krieg hatten die Jugendfrische auf dem Gesicht des Reserveleutnants Fiedler verbraucht. Der Oberleutnant Fiedler, der da aus dem Abteilfenster starrte, sah elend aus. Alois schaute an sich herab, auf die überall fleckige, über einer Schulter am Saum geplatzte Uniformjacke, streifte mit einem Blick die vier Orden in Silber und Bronze, die nach dem Ende der Armee nur noch Blech waren, und rückte mit einem letzten militärischen Reflex die Uniformmütze zurecht.“
Mit Ahnes Gedichten durch den Tag – Annotation
Berlin (Weltexpress) - Das Gedicht ist ein seit langem verkanntes Medium. Kaum einer wagt sich ran, und wenn, kommt oft diffuses Gestammel dabei heraus, das meistens nur der Dichter selbst zu deuten weiß. Doch nun ist alles anders, der große Ahne ist vom Berge Ararat gestiegen und hat beim Hinabsteigen einen Sack Gedichte gedichtet!
Wenn der Taliban im schwäbischem Vorgarten steht … ist es zu...
Berlin (Weltexpress) - Der Heilige Krieg radikaler Islamisten findet auch in Deutschland immer mehr Freaks, die Leib und Leben für die gute Sache opfern. Terrorpabst Bernd Georg Thamm hat nun bei Rotbuch seine gesammelten Werke zum kommenden Krieg gegen den Terror vorgelegt.
Hugo Ball is back!
Berlin (Weltexpress) - Endlich erbarmt sich ein Verlag und wirft Balls famoses Buch Flametti wieder unters Lesevolk. Und das gleich als Reprint der Erstausgabe, verschönt mit zahlreichen Fotos und Dokumenten! Haben wir das verdient? Ich glaube schon! Aber nur die positiv Verrückten, die Träumer unter uns. Denn sein Buch ist ein Handbuch des Andersseins, ein herrliches Manifest des Dadaismus in Zürich!
Am Samstag wusch Papi den Trabi – Annotation
Meine erste Autofahrt absolvierte ich wie die meisten DDR-Jungs in einem Trabant. Vom motorisiertem Volk der DDR liebevoll „Trabi“ genannt. Papi war stolz darauf, obwohl er heimlich vom Opel träumte. Doch ein Opel war für den gemeinen Ostpopel so unerreichbar wie der Mond. Es blieb ihm der Trabi, nach acht – zehn Jahren Wartezeit konnte man sich bei entsprechender Finanzlage den nächsten besorgen.
Eine Moschee in München und ihre Rolle im politischen Kampf
Berlin (Weltexpress) - Anfang der 2000er Jahre entdeckt der Journalist Ian Johnson zufällig in London eine merkwürdige Story. Neben den Moscheen in Mekka, Jerusalem, Istanbul wird als viertwichtigste eine Moschee in München genannt. München? Welche Moschee?
Schattenmann, geh du voran! – Annotation
Berlin (Weltexpress) - Der allseits geliebte feinnervige Süddeutsche-Zeitung-Journalist Willi Winkler hat sich das Leben des intriganten Nazis, Schweizer Bankiers und Unterstützer ausgewählter Linksterroristen: François Genoud vorgenommen. In Nazideutschland arbeitet er für Hitlers Schergen, in den 50ern unterstützte er diverse arabische antikoloniale Befreiungsbewegungen. Nebenher verdiente er als Bankier viel Geld, das tat er auch mit der Veröffentlichung der Joseph-Goebbelsschriften, deren Rechte er sich frühzeitig gesichert hatte.
Truman Capote lässt uns den Wahnsinn spüren – Annotation
Berlin (Weltexpress) - Der herzensgute Kein & Aber Verlag überrascht mich abermals mit einem wahren Kleinod der Truman Capote Verehrung. Gebunden in feines Leinen, mit Lesebändchen uns silberne Titelvignette ist das Buch die Zierde jedes Bücherboards. Die bittere Novelle Handgeschnitzte Särge führt uns unschuldige Leser in den Wilden Westen Amerikas der 70er Jahre.
61. BERLINALE: Der Wettbewerbsfilm El Premio von Paula Markovitch zeigt das...
Berlin (Weltexpress) - „Der Preis“ wirft einen Blick zurück auf eine eher ferne Diktatur, und einen Blick nach vorn auf eine unsichere, gemeinsame Zukunft. Es durchmisst einen Schritt im Gang der Geschichte, indem es ihn als die Geschichte von Ceci erfasst - authentisch, mit vielen autographischen Elementen von ihr ausgestattet, wie die Regisseurin im Gespräch sagt. „El Premio“ ist somit bestimmt gut für einen Preis bei der Berlinale.