Sonntag, 22. Dezember 2024
Schlagworte Krimi

Schlagwort: Krimi

Schuld und Sühne im 21. Jahrhundert – Serie: Zoran Drvenkar erhält...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Auf den Roman, der sich ein Thriller nennt, einen aber in die für undenkbar gehaltenen Abgründe von Schuld und Sühne hineinzieht, nicht unsere Schuld, also auch nicht unsere Sühne, sondern die Schuld der anderen, die dann durch wiederum andere gesühnt werden soll, auf dieses verstörende Buch kommen wir noch zu sprechen. Erst einmal die Gratulation zum Friedrich-Glauser Preis 2010 in der Sparte Roman, die auf der Abschlußgala des Tango Criminale der Criminale 2010 in Gemünd in der Nordeifel stattfand. Das ist auch so eine Assoziation, daß bei Eifel sofort etwas Dunkles auftaucht, das auf viele Verbrechen verweist. Ein guter Ort zu morden, noch besser, ein guter Ort, über Morde zu schreiben. Am besten: ein guter Ort, für solch einen Roman ausgezeichnet zu werden.

Meine Schuld, Deine Schuld, unserer aller Schuld sühnt die Agentur „sorry“...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das „Drvenkar nicht nur mit seinen Hauptpersonen, sondern auch mit seinen Lesern ein geradezu sardonisches Spiel“ treibt, das stimmt. Denn die ungewöhnliche Konstellation, daß da einer die Idee hat, eine Agentur zu gründen, die sich für die Fehler, Vergehen und Sünden in Unternehmen bei den Betroffenen entschuldigt, was diese Unternehmen zwar teuer kommt, aber auch betriebsintern tabula rasa bedeutet – da geht es um falsche Anschuldigungen, getürkte Entlassungen, sexistisches Verhalten – , diese an für sich schon irre Idee, der im Roman dem Ideengeber mitsamt seinem Bruder und zweier fitter jungen Damen im Nu sehr viel Geld einbringt, eine Villa am Wannsee auch, also diese irre Idee bleibt dann im Roman noch das Normalste. Und man glaubt dem Autor aufs Wort, daß der finanzielle Gewinn von den Agenturinhabern zwar gerne genommen wird, aber die psychische Erhöhung, die eine Gewissenserleichterung für andere ihnen gibt, diesen besonderen Kick, der ist mit Geld gar nicht zu bezahlen.

Richard Price mit „Cash“, Fischer Verlag, von Platz 1 zu verdrängen...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Das hätten wir uns denken können, daß der nächste Don Winslow, der in der immer noch neuen Krimireihe des Suhrkamp Verlages gerade erschienen ist, sofort auf Platz Eins schnellt. Aber wir haben nicht daran gedacht und haben deshalb „Tage der Toten“ noch nicht gelesen, wissen nur, daß alle den in San Diego in Kalifornien lebenden Autor preisen, der in diesem Werk, zusammen mit der Kriminalhandlung um die amerikanisch-mexikanische Grenze und die vielen dort Ermordeten auch eine gesellschaftspolitische Abrechnung mit den letzten 30 Jahren Drogenkrieg, US-mittelamerikanische Beziehungen und geheimes staatliches Handeln abhandelt. Deshalb sind die beiden letzten Vorderen nun einen Platz nach unten gerutscht und werden abschließend am Schluß des Artikels gewürdigt.

Straße der Finsternis: „Im Schatten der Nacht“ leben das jugendliche Verbrecherpaar...

Berlin (Weltexpress) - Ein junges Paar küsst sich sanft in einem in Weichzeichner getränkten Szenario. Die Untertitel stimmen auf eine Liebesromanze ein: „This boy and this girl were never properley introduced to the world we live in. To tell their story...“ Zu schön, um wahr zu sein ist der Beginn von Nicholas Rays bedrückendem Kinodebüt. Weichzeichner kennzeichnet im klassischen Hollywoodfilm Träume, Fantasien, Wunschvorstellungen. Dies bleibt das unbeschwerte Zusammensein für Bowie und Keechie (Cathy O ´Donnell), verlorene Kinder in einer bedrohlich-fremden Welt. Auf die zuckersüße Traumvorstellungen folgt die bitter Realität einer todgeweihten Romanze.

Gary Disher mit „Rostmond“ aus dem Unionsverlag auf Platz 5 –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Er bleibt Erster, „Cash“ von Richard Price aus dem Fischer Verlag. Das dritte Mal. Das heißt Abschied nehmen für das nächste Mal oder auch, ihn sofort zu lesen, es lohnt. Allerdings gibt es Konkurrenz. Denn diesmal gibt es sogar sechs neue Titel auf der Liste. Neben Price hat sich auch Dominique Manotti mit“ Letzte Schicht“ das dritte Mal auf Platz 2 festgesetzt, erschienen bei ariadne im Argumente Verlag. Die Schaubplätze Lothringen, Warschau, Paris sind genauso interessant wie das, was die in ihnen Arbeitenden herausbekommen. Denn nichts ist mehr regional zu fassen, es sind unterirdische Mächte, die Böses tun und da das Mittelalter offiziell vorbei ist, muß man nicht an sie glauben und so wehren sich die Betroffenen und wir sind mitten in einem globalisierungskritischen Kriminalroman. Sehr gut.

Alles über Agatha Christie, die wahre Killer-Queen

Berlin (Weltexpress) - Die wichtigste Antwort vornweg: ja, Agatha Christie war auch mal jung. Da die meisten Erdenbürger, wie ich auch, nur Fotos der alten Dame des gepflegten britischen Kriminalromans kennen, bedurfte es dieser Biografie und ihres Bildanhangs, um uns ollen Skeptikern das Gegenteil zu beweisen.

Platzwechsel gibt’s auch: „God’s Pocket“ von Pete Dexter bei Liebeskind auf...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Von Zwei auf Eins und Eins auf Drei, so kann man den diesmaligen Platzwechsel kommentieren. Schon oft haben wir nachgefragt, wie es kommt, daß ein Kriminalroman wie „Schneller als der Tod“ von Josh Bazell aus dem Fischer Verlag, der das letzte Mal auf Platz 1 rangierte – und dies sogar zum zweiten Male – dann ’runterrutscht` auf Platz 3, wobei das natürlich auch eine hervorragende Plazierung ist. Aber das, was uns wundert, ist, wie die Bewertung der 19 Krimikritiker zu solchen Differenzen führen kann und unsere Vermutung ist dann jedes Mal, dass erst im Laufe der bis zu drei Monate insgesamt alle Kritiker die jeweiligen Bücher gelesen haben und es so bei der Stimmabgabe zu Auf- der Abwertungen kommt. Eine andere Erklärung wäre natürlich auch ’die Besinnung`, also der Abstand nach dem Lesen, der zu einem anderen Urteil und einer anderen Bewertung führen kann.

Das ottologische Album – Der Comicverlag edition moderne präsentiert in „R.I.P....

Berlin (Weltexpress) – Der Tod kennt so manche Wiederkehr. Auf dem Titel des neuen Kunstbandes des Schweitzer Comicautors Thomas Ott starrt er dem Betrachter als Schädel aus leeren Augenhöhlen entgegen. „R.I.P.“ lautet der Titel, rest in peace. Doch Ott, Meister der düsteren Innovation, ruht nicht und lässt seinen Protagonisten keine Ruhe. Ein reichhaltiger Sammelband, erschienen im Verlag edition moderne, stellt das Beste einer 19-jährigen Schaffensperiode Otts zusammen. Von frühen Skizzen und Vignetten bis zu den makaberen Schreckensgeschichten aus „Dead Ends“, „Tales of Error“ und „Greetings from Hellville“ gewährt „R.I.P.“ eine für Erstleser und passionierte Anhänger gleichermaßen unterhaltsame Reise in die Abgründe der Seele.

Schweinereien & Diamanten – Michael Kupczyk feiert mit Fernsehdarstellern „Diamantenhochzeit“ im...

Berlin (Weltexpress) – Der schönste Tag im Leben sieht anders aus. Wenn nicht für TV-Regisseur Michael Kupczyk, der mit „Diamantenhochzeit“ ein unrühmliches Kinodebüt gibt, dann für das Publikum, welches sich dazu ins Kino laden lässt. „Eine Geschichte, die ohne nennenswerte Zeitsprünge auskommt“, schwebte Produzent Peter Kreutz vor. Herausgekommen ist eine Geschichte ohne nennenswerten Inhalt. „Inspiriert von Billy Wilders 'Eins, zwei, drei', sollte es eine Komödie werden, in der man nie Zeit zum Verschnaufen bekommt.“, sagt der Werbetext. Derartig rasante Geschichten beginnen bei Kupczyk so: „Mein Name ist Alexander Protovski. Eigentlich bin ich ein ruhiger Typ.“

Ein wirklich schräges Pärchen: Brüderlein fein, Schwesterlein mein”¦ – Die Krimi-Heroen...

Berlin (Weltexpress) - Zugegeben, auf die Idee wären wir nie gekommen, daß der von Blut und Verbrechen triefende amerikanische Thrillerautor James Patterson einen gemeinsamen Kriminalroman mit der ’Königin’ des schwedischen Krimigenres Liza Marklund verfaßt. Denn er, dessen schwarzer Psychologe und Privatdetektiv Alex Cross mit den Untiefen der amerikanischen Gesellschaft zu tun hat, wäre kein Partner für Marklunds spezielle Krimiheldin, die Journalistin Annika Bengtzon, die frauenbewegt im besten Sinne es mit den Unbilden einer immer noch von Männern dominierten kapitalistischen Gesellschaft mit sozialem Einschlag, also Schweden, aufnimmt: ehrbar und unbestechlich sowie mit menschlichem Maß.

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