Donnerstag, 23. Januar 2025
Schlagworte Frankfurt

Schlagwort: Frankfurt

Kluge Kinder sterben früh – „Peter Roehr. Werke aus Frankfurter Sammlungen“...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ja, das ist bei Wolf Biermann geklaut, der in ganz anderem Zusammenhang und symbolisch gemeint, singt: „ Er ist hinüber, enfant perdu, kluge Kinder sterben früh“. Aber der Künstler Peter Roehr ist wirklich im Jahr 1968 schon mit 23 Jahren gestorben und wenn man derselben Generation entstammt und ihn noch gekannt hat, dann ist das ein unheimlicher Vorgang, daß jetzt in einer Gemeinschaftsaktion zweier Frankfurter Museen die in Frankfurt gesammelten Werke von Peter Roehr ausgestellt werden, der hier in der Stadt also nicht ganz vergessen wurde. Da kommen einem dann solche Ausdrücke wie „ frühvollendet“ und was nicht alles in den Sinn, weil es einem gegen die Natur geht, und wie Biermanns Sprachbruder Thomas Brasch als Titel führte „Vor den Vätern sterben die Söhne“, einen schicksalshaften und aufrührerischen Beiklang hat, wenn da jemand von unermüdlichem Schaffensdrang ein rund 600 Teile umfassendes Werk hinterläßt, für das andere Jahrzehnte brauchen.

Ein Muster-Frankfurter und ein Muster-Demokrat – „Frankfurts demokratische Moderne und Leopold...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Hat man diese Ausstellung durchwandert und den beeindruckenden Katalog studiert, fühlt man sich so, wie es um 1120 Bernhard von Chartres angesichts der Geistesgrößen der Antike aussprach. Wir seien nämlich gleichsam wie Zwerge, die auf den Schultern von Riesen sitzen, damit wir mehr und Entfernteres als diese sehen könnten. Eben nicht dank eigener scharfer Sehkraft oder Körpergröße, sondern weil wir den Startvorteil dieser hohen riesenhaften Schultern für uns nützen können. Ein solcher gesellschaftlicher Riese ist für uns der in Frankfurt am Main im 19. Jahrhundert vorrangig als Herausgeber der 1856 von ihm gegründeten ’Frankfurter Zeitung` wirkende Leopold Sonnemann, der für alles, was heute Öffentlichkeit genannt wird: das Medium Zeitung, öffentliche Meinung, auf die Gesellschaft einwirkende Vereinigungen, Politikmachen und auch noch die Unterstützung von Ideen und Menschen uns ein Vorbild ist, vor dem man nur den Hut ziehen kann, so man einen trägt. Dabei hat dieser Muster-Bürger, diese Stütze einer sich demokratisch fühlenden Gesellschaft es auch nicht gescheut, für seine Ideen und die Praxis der freien Meinungsäußerung ins Gefängnis zu wandern. Das stelle man sich heute vor, daß der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Frank Schirrmacher, Ideen äußerte, für die er eine Gefängnisstrafe in Kauf nähme.

Schon wieder Glück gehabt – Eintracht Frankfurt erreicht ein 2:2 gegen...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Tatsächlich verkehrte Welt. Eigentlich gehört die Frankfurter Eintracht zu den Mannschaften, die sich wacker abmühen, aber am Schluß dann glücklos mit wenig dastehen, im Gegensatz zu den in diesem Punkt bewunderten Bayern, die immer irgendwie noch siegen. Diesmal – und das muß man deutlich sagen – ist das Unentschieden im Heimspiel gegen den Vorjahresmeister schon fast ein Sieg, kam es doch zustande durch die vielen verpaßten und verpatzen Torchancen der Gäste, die nun schon seit sieben Bundesligaspielen nicht mehr siegen können. Beide Mannschaften haben nun 24 Punkte, für die Eintracht ist das das beste Ergebnis seit 16 Jahren, als sie im Jahr 1993 Herbstmeister wurde. Und dramatisch wäre es für die Wolfburger auch nicht, hatten sie doch im Meisterschaftsjahr 2008 zur Halbzeit nur mit 26 Punkten zwei Punkte mehr. Aber ihre nicht effiziente Spielweise, um die geht es, die derzeit keine Träume nach mehr wahrscheinlich sein lassen. Was nach dem Spiel deshalb auffällig war, war die leise Resignation, mit der Trainer Armin Veh auf die glücklosen Attacken seiner Mannschaft reagierte, an deren Spieleifer er viel zu loben hatte, aber eben die mageren Ergebnisse bedauerte, während sich der Eintrachtler Michael Skibbe dankbar und hochzufrieden zeigte, dieses Spiel mit einem Unentschieden gerettet zu haben.

Seit hundert Jahren: Orchestra Dell` Accademia Nazionale di Santa Cecilia –...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Eigentlich hat sich der Name des römischen Orchesters erst in den letzten Jahren herumgesprochen, wozu sicherlich der Dirigent Antonio Pappano seit vier Jahren stark beigetragen hat, verbunden mit vielen Gastspielen in aller Welt, was dazu gehört, wenn man eben zu den Weltorchestern zählen möchte. Ob es allerdings sowohl stilvoll wie nützlich ist, sich in einer Anzeige eines Zitates aus Classic FM Magazine 2009 zu bedienen (von wem?) und sich als „Eins der 10 besten Orchester der Welt“ zu bezeichnen, das bezweifeln wir stark und empfehlen dem Orchester doch lieber, sich auf sich selbst zu berufen: gut genug sind sie. Das zeigte auch das Konzert in dieser Woche in Frankfurt, in dem Beethovens 5. Klavierkonzert erklang, traumwandlerisch von Mitsuko Uchida am Klavier ertastet, und „Ein Heldenleben“, die sinfonische Dichtung von Richard Strauss von 1897/98, die der Komponist als Dirigent selbst viermal in Rom gegeben hatte. Dazu und dem konzertanten Erfolg in der Alten Oper in Frankfurt am Main gleich mehr.

Quadrathlon mit Hindernissen – Zweimal Vizeeuropameister im Sprint – Serie: Bis...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Sechs Tage nach dem Rodgau-Triathlon nahmen Martin Schytil und ich in Köln bei den Sprint-Quadrathlon-Europameisterschaften teil. Der Quadrathlon ist ein Wettbewerb, der aus den Disziplinen Sprint, dem Smart, 700 m Schwimmen, 24 km Rad, 4,5 km Paddeln und 5 km Laufen besteht. Unsere Ausrüstung war nicht optimal, am Mittwoch hatte ich noch die geliehenen Boote abgeholt.

TROPICANA mit Anna Maria Kaufmann in Deutschland unterwegs – Neueste Holiday...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - So ist das mit den Stars! Und Anna Maria Kaufmann ist einer, nachdem der Gesangsstar mit dem Musical „Das Phantom der Oper“ schon 1990 ihren internationalen Durchbruch hatte. So ein begehrter und ausgebuchter Star kann unmöglich monatelang eine Tournee durch Deutschland auf dem Eis verbringen. Schon, daß sie überhaupt aufs Eis geht, ist eine Sensation, für die kanadische Sängerin allerdings Alltag, weil sie’s kann. Und so wird Anna Maria Kaufmann auch in Frankfurt am 5. Januar die Premiere bespielen wie sie es beim Deutschlandauftakt am 4. November in Hamburg tat: laufen und singen und das in den Folgevorstellungen mit insgesamt 19 Vorstellungen bis zum 17. Januar ihren Kolleginnen überlassen. Drei Lieder wird sie in zwei Szenen der Show Tropicana singen, die Barry Manilow musikalisch kreiert hat.

Die Fratzen der Wiener Walzerseligkeit – Günter Krämer bevölkert Ödön von...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ist hier der Spätherbst eingezogen oder herrscht Waldsterben? Eine Frage, die man sich unwillkürlich stellt, wenn man den großen Saal des Schauspielhauses zur Premiere von Horwarths „Geschichten aus dem Wiener Wald“ betritt und diese große Bühne voll des rötlich-gelb-braunen Laubes sieht. Es ist Spätherbst und es herrscht Menschensterben, denn die Verhältnisse, die sind nicht so, daß auch nur einer von denen, die hier ihr Lebens- und Liebesglück suchen, auch nur ein Fitzelchen davon abbekämen Diese Trostlosigkeit, die diese Blätter verströmen, machen weitere Bühnenteile unnötig. Braucht die arrivierte Witwe und Trafikantin Valerie (Constanze Becker) eine Sitzgelegenheit, steht halt eine Bank oder ein Stuhl da und wird später der Lokalbesuch dann auf der völlig leeren, weil gefegten Bühne, gespielt, werden von den Akteuren die Tische und Bänke zusammengestellt. Mehr - und dann noch dieses Skelett - braucht es nicht, um dem Zuschauer zu verdeutlichen, was Regisseur und Bühnenbildner Günter Krämer uns auf den Weg gibt: sie reisen mit leichtem Gepäck diese zusammengewürfelte Schar aus dem achten Wiener Gemeindebezirk, aber ihre Seelen sind zentnerschwer beladen.

Es spricht der Präsident – Verband der Automobilindustrie legt auf der...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Er hat seinen Laden gut im Griff, Matthias Wissmann, der, seit er Präsident des wichtigsten deutschen Zeitvertreibs ist, die Geschicke der Automobilbranche wortmächtig durch die Konjunkturen schleust: immer mit einer Prise Offenheit und gewürzt mit Andeutungen, die durchaus etwas sagen, aber nicht vertieft oder gar verifiziert werden dürfen. Das ergibt dann so eine Mischung von offizieller Verlautbarung und inoffiziellem Geheimwissen, wobei sich bei den Journalisten dann die Spreu vom Weizen trennt und die einen mehr erfahren, als die anderen. Und auch mehr sagen und fragen dürfen. Wie es halt bei ’teile und herrsche` so zugeht. Aber, wer Jahreszahlen vorlegen kann, die trotz der größten Herausforderung seit Jahrzehnten - „Im Zuge der weltweiten Finanz- und Wirtschaftskrise brachen die automobilen Märkte in einem Ausmaß ein, das in der bisherigen Geschichte dieser Industrie ohne Beispiel ist.“, so Wissmann, - am Untergang so elegant vorbeischrammen, hat halt die Geschichte auf seiner Seite.

Am Schluß der Affenahnengalerie kommt der Mensch! – Serie: Eine sensationelle...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Im ersten Stock geht dann alles mit dem Stammbaum der Affen aus den Lemuren los. Afrika, immer wieder Afrika, aber auch Südamerika spielt eine Rolle und nun kommen lauter originale Schädel und Schädelfragmente, klein und zierlich wie Schmuckstücke und eine Tafel zeigt deutlich, wie der Mensch nach dem Gorilla aus der Ahnentafel auftaucht, während die Entwicklung der Affen mit dem Schimpansen und dem Zwergschimpansen sich fortsetzt. Nun ist man gut gerüstet für den 2. Stock, einen großen Saal, der einfach toll ist. Da starren einen 27 hellangestrahlte Köpfe entgegen auf Stelen, wie in der Wiener Antikensammlungen die römischen Marmorköpfe drapiert sind. Aber hier sind es Affen, denen diese Ehre zukommt. Ein niederländisches Zwillingspaar hat diese Abgüsse aus Originalfragmenten gegossen, indem sie heutige Methoden der forensischen Gesichtsrekonstruktionen anwendeten. Das ist unglaublich und ein Anblick, den man nie wieder vergißt. Auch hier hat man den Eindruck, es seien nur männliche Affen, aber vielleicht kommt unsere Assoziation von den antiken männlichen Köpfen.

Wie alles anfing – Serie: Eine sensationelle und eine bequeme „Safari...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Womit anfangen bei diesem Thema, daß die Entwicklung des Menschen aus seiner Ahnengalerie vom Affen herleitet und eine solche Fülle von Beispielen bringt - echten mittels der Fossilien und nachgestalteten nach den modernen Plastiniermethoden, die durch die Fortschritte der forensischen Pathologie nachgerade eine Revolution in der Paläoanthropologie zuwege bringen –, daß einem leicht der Verstand stehen bleibt und das Herz überquillt. Ganz einfach, haben sich die Ausstellungsmacher gedacht, wir setzen an den Anfang, wie es tatsächlich anfängt, wenn der Mensch wissen und erforschen will, woher er kommt. Denn, das ahnen wir schon, nur eine Menschheit, die sich sicher ist, aus welchen Wurzeln sie hervorgeht, kann sich auch darum kümmern, wie sich die Menschheit weiterentwickeln kann. Denn, und das ist auch eine der Erkenntnisse dieser Ausstellung: biologisch, was den Körper angeht, ist der Mensch ’ausentwickelt’, weiter entwickeln kann sich nur noch sein Gehirn.

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