Schlagworte Filmfest
Schlagwort: Filmfest
Michael Hanekes „Das weiße Band“ räumt ab – Die Preisträger des...
Berlin (Weltexpress) - Staatstragend und gleichwohl aufgeräumter und zügiger als anderswo ging die feierliche Preisvergabe der vielfachen Preise für die Filmschaffenden des letzten Jahres über die Bühne. Eine sichtlich entspannte Bundeskanzlerin eröffnete und durfte am Schluß den Hauptpreis, die Goldene Lola überreichen, die erwartungsgemäß an „Das weiße Band“ ging, dieser rätselhafte Film, der derzeit die Welt erobert, obwohl die Vorkommnisse in einem norddeutschen Dorf noch vor dem 1. Weltkrieg spielen und das alles in Schwarz Weiß gedreht ist. Aber eben ob seiner Rätselhaftigkeit dem Kino mit diesen Bildern eine Dimension von Unaufklärbarkeit geben, gerade angesichts einer Kamera, die doch alles aufnimmt, alles sieht. Je mehr man sieht, desto weniger weiß man. Michael Haneke verführt sozusagen mit kinoeigenen Mitteln, die er in ihr Gegenteil kehrt. Trotzdem ein bißchen langweilig, wenn ein einziger Film allein zehn Preise erhält, weil dann die Frage beginnt, warum nicht alle? Und wer aus welchen Gründen nicht. Aber so ist das immer mit Preisen. Die Mehrheit entscheidet. Und wir glauben es kaum, nicht eine berufene Jury hat die Auswahl getroffen, sondern hier heißt es in der Presseerklärung: „Die 1.200 Mitglieder der DEUTSCHEN FILMAKADEMIE haben zum sechsten Mal im Auftrag des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Staatsminister Bernd Neumann, über die Gewinner des DEUTSCHEN FILMPREISES 2010 entschieden.“
„Wir dachten, es kommt kein Schwein“ – Das Filmfestival „Nippon Connection“...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Seit dem 14. April läuft zum 10. Mal das Frankfurter Japan-Filmfestival "Nippon Connection". Auch diesmal werden die Zuschauer in Massen erwartet: mit bis zu 16.000 Besuchern rechnen die Veranstalter für die fünftägige Kinoveranstaltung mit Kultstatus auf jeden Fall. 150 Kurz- und Langfilme stehen auf dem Programm - vom kleinen studentischen Experimentalfilm über die Animes bis zum Massenfilm. Vor zehn Jahren haben Marion Klomfass und Holger Ziegler, beide studierte Film- und Medienwissenschaftler, das Nippon-Festival ins Leben gerufen und damals sollte es eigentlich bei einer einmaligen Sache bleiben. "Wir dachten, es kommt kein Schwein, weil die Filme ja nur englische Untertitel hatten." Doch sie hatten nicht mit der Leidenschaft und dem Interesse der Japanfilmfans gerechnet. Auf einen Schlag zog es gleich 10 000 Filmliebhaber vor die Leinwand. Was man dazu sagen muß, ist, daß das hiesige Kinoereignis, das nun bis zum 18. April zu seiner zehnten Ausgabe läuft, das außerhalb Japans größte Festival für japanisches Kino weltweit ist. Schon gewußt?
Filme gegen die Krise – Das 12. Internationale Dokumentarfilmfestival in Thessaloniki
Thessaloniki (Weltexpress) - Trotz der gegenwärtigen Krise in Griechenland kamen 10% mehr Besucher zu den 189 Filmen aus 41 Ländern, die dieses Jahr auf dem 12. Internationalen Dokumentarfilmfest in Thessaloniki zu sehen waren. Ein Schwerpunkt lag wie in jedem Jahr auf dem griechischen Filmschaffen, 40 Filme belegten dies. Eröffnungsfilm war der sehr lustige und unterhaltsame „The Invention of Dr. Nakamatsu" des dänischen Filmemachers Kaspar Astrup Schröder. Dr. Nakamatsu ist Kult in Japan, jeder kennt ihn. Er hat mehr als 3.400 Patente eingereicht, darunter Patente für die Floppy Disk, für springende Schuhe, für die CD, DVD, die Digitaluhr und das Cinema Scope Format. Sein Lebensziel ist es, 144 Jahre alt zu werden, mehr als die Hälfte davon hat er bereits geschafft, seinen 80. Geburtstag feiert er im Film. Höchstpersönlich besuchte er das Festival und schickte seinem filmischen Porträt die Worte "Life should be longer, speed should be shorter" voraus, was mit reichlich Applaus kommentiert wurde.
Nächte des Grauens – Die Fantasy Filmfest Nights geben einen Vorgeschmack...
Berlin (Weltexpress) – Böse Omen können so schön sein. Während es draußen länger hell bleibt, bringen die 8. Fantasy Filmfest Nights in sieben Städten das Dunkle ins Kino. Am 13. März beginnt der cineastische Spuk in München, am 28. März nimmt das Grauen in Frankfurt ein Ende – vorerst. Im August enthüllt der Kinovorhang auf dem Fantasy Filmfest das volle Ausmaß des cineastischen Horrors. Bis dahin geben zehn ausgewählte Filme auf jeweils zwei Fantasy Filmfest Nights eine Kostprobe kommender Horrorfilm-Freuden. Angst kennt keine kurzen Nächte.
Berlinale Talent Campus 2010 – Cinema Needs Talent: Looking for the...
Berlin (Weltexpress) - ... war der Themenfokus des diesjährigen Talent Campus. Der Campus selbst ist dabei mit gutem Beispiel vorangegangen: er hat sich mittlerweile als einer der spannendsten Nebeneffekte der Berlinale etabliert und fand 2010 bereits zum achten Mal statt. 350 Talente aus 95 (!) Ländern waren diesmal zu Gast, zum 60. Geburtstag der Berlinale.
Aufbruchstimmung beim European Film Market 2010
Berlin (Weltexpress) - Starke Beteiligung und eine gute Atmosphäre prägten den EFM 2010. 6.450 Fachbesucher meldete die EFM-Direktion nach Abschluss des diesjährigen European Film Market im Berlinale Jubiläumsjahr. Ganz anders als die winterlichen Verhältnisse in der Stadt signalisierte der European Film Market der 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin einen frühlingshaften Aufschwung!
Ansehen aber nicht reflektieren – Gewinner der Berlinale Shorts: „Zwischenfall vor...
Berlin (Weltexpress) - Betrachtung und Reflexion ist nicht dasselbe. Bedarf es für das Erstere allein des visuellen Werkzeugs, braucht es fürs Letztere geistige Fähigkeiten zur Selbstbetrachtung und selbständigen Einordnung in einen Kontext – Grundlage verstandesmäßigen Handelns.
Außen vor – Ukrainischer Beitrag bei den Berlinale Shorts 2010
Berlin (Weltexpress) - Ein interessantes Experiment: Ein Film ganz ohne Sprache war das Konzept des ukrainischen Regisseurs Myroslav Slaboshpytskiy. Die Kamera fängt ein Geschehen vor einer Taubstummenschule ein und wer der Gebärdensprache mächtig ist, kann verstehen, was da vor sich geht. Der normal Hörende muss sich die Geschichte aus den Bildern zusammen reihen, und die sind dürftig: Eine einzige Kameraeinstellung, die das Geschehen ohne Schnitt verfolgt, muss reichen, um die rätselhafte Begebenheit zu erzählen.
Honig zieht Bären an: Der türkische Film „BAL“ gewinnt den Goldenen...
Berlin (Weltexpress) - Großer Auftritt, mittelgroße Spannung und ein allgemeines Kopfnicken zum Goldenen Bären für den türkischen Spielfilm „Bal“, der keinem wehtut und in einer Welt der Hektik und des Konsums das Schicksal eines Sechsjährigen namens Yusuf hoch oben in den Wäldern sehr einfühlsam und poetisch in seiner Traurigkeit darstellt, wie in unserer Besprechung im Weltexpress angegeben. Für Regisseur Semih Kaplanoglu ist dieser Film der Abschluß einer Trilogie. Er nahm den höchstem Preis der Berliner Festspiele vom Jury-Präsidenten Werner Herzog und Festivalchef Dieter Kosslick gerührt entgegen. Anschließend erläuterte er der Presse, daß er auch den Preis der ökumenischen Jury erhalten habe, auf den er sehr stolz sei, weil es ihnen zeige, daß man auf dem richtigen Weg und in der richtigen Richtung filmisch arbeite.Den Silbernen Bären erhielt Roman Polanski für „Ghostwriter“, der, wie inzwischen jeder weiß, nicht nach Berlin zur Vorstellung seines Films kommen konnte, weil ihn elektronische Fußfesseln an die Schweiz binden. Seine Produzenten werden den Bären übergeben, den Polanski zu zwei bisherigen Bären hinzufügen wird, wie er voller Freude telefonisch mitteilte.
Der Gute Mensch von Tokio – Berlinale Wettbewerb: Yoji Yamada widmet...
Berlin (Weltexpress) - Das ist ein langsames, schön gefilmtes Werk des japanische Regisseur Yoji Yamada, der für sein Gesamtwerk die Berlinale Kamera erhält, die außerhalb der Bären verliehen wird. Einst hatte diesen Preis auch Kon Ichikawa erhalten, dessen Film ’Ototo’ nun Yamada neu auflegt, aber wirklich in neuer Version. „Otouto“ heißt im Deutschen der ’kleine Bruder’ und an ihm vollzieht sich die Darstellung eines Familienlebens, in dem die ältere Schwester Ginko (Sayuri Yoshinaga) die Hauptrolle spielt. Sie ist der gute Mensch von Tokio und eine solche Schwester, Frau, Mutter, Tante, Freundin wünscht sich jeder! Darin liegt gleichzeitig die doch leichte Fragwürdigkeit dieser so sympathischen Rolle.