Schlagworte Bühne
Schlagwort: Bühne
Meine liebe Herren Gesangsverein – Crayton Robey sucht „The Boys in...
Berlin (Weltexpress) – Wer sind „The Boys in the Band?“ Die Frage stellt Dokumentarfilmer Crayton Robey zu Anfang seines geistreichen Spurensuche „Making the Boys“. Es ist Christopher Street Day und keiner der Feiernden scheint „The Boys in the Band“ mit etwas zu verbinden. Nur einer überlegt skeptisch. Von so einem Film habe er mal gehört, ihn aber nie gesehen. Positive Assoziationen weckt der Film nicht – sofern sich überhaupt jemand an ihn erinnert. Unbekanntheit – vielleicht das traurigste Schicksal für ein einstiges Skandalwerk wie „The Boys in the Band“. Wer mitreden wollte, musste es gesehen haben. „Es gab dem Publikum jemanden, den sie guten Gewissens verachten konnten.“, sagt Edward Albee. „A Perverse Interest“ attestierte ihm einst Variety mehrdeutig. Carson Kressley aus der TV-Show „Queer eye for the Straight Guy“ bringt den damaligen Reiz des Stückes auf den Punkt:“Es war das erste mal, dass man offen schwule Charaktere auftreten sah.“
Aufstiegschancen – „Kabale und Liebe“ und andere Experimente im Deutschen Theater
Berlin (Weltexpress) - Stephan Kimmigs Aufsehen erregende „Maria Stuart“ – Inszenierung war einer der Höhepunkte beim Berliner Theatertreffen 2008. Grund genug für große Erwartungen auch an Kimmigs Interpretation von „Kabale und Liebe“, dem bürgerlichen Trauerspiel von Friedrich Schiller, das jetzt im Deutschen Theater Premiere hatte.
„Familienbande“ mit einem Beigeschmack von Wahrheit – Benjamin Brittens „Owen Wingrave“...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nach der atemlosen Beklemmung, in den der perfekt inszenierte und berührend gesungene zweite Akt dieser als Fernsehoper konzipierten Kammeroper die Zuhörer und Schauer im Bockenheimer Depot versetzte, brandete riesiger Beifall auf. Beim ersten Zeigen vor dem Vorhang. Beim zweiten Mal allerdings war laut und deutlich auch ein-zwei-drei Buhs zu hören. Nun finden wir das immer gut, wenn Zuschauer sich Luft machen, sei es durch „Bravo, Brava“ oder eben Mißfallensäußerungen. Letztere kann man meistens einordnen, in Gegner von Regietheater, oder gegen das Rampensingen, oder sonstwas. Aber diesmal ließen uns die ’Buhs` ratlos. Denn selten kann man eine so geschlossene, stringente und überzeugende, noch dazu werkgetreue Inszenierung sehen, wie diesen zweiten Akt, der das Drama zu Ende führt, das begann, als der Sproß einer 300jährigen Offiziersdynastie Owen Wingrave „Nein“ sagt zu seiner vorgesehenen militärischen Karriere und mit seiner Kriegsdienstverweigerung den Familienkrieg auslöst – und ihn verliert. Als Toter. Also gehen die Buhs auf die Rechnung des Komponisten, entschieden wir, aber toten Komponisten wird in der Regel kein Buh beschert?
Die Macht der Darstellung – „Taking Care of Baby“ – Meike...
Berlin (Weltexpress) - Ein Stück zum Thema Kindstötung hat auf jeden Fall gute Aussichten, die Gemüter zu erregen, zumal, wenn es als Dokumentation Fakten zu vermitteln scheint. Der britische Erfolgsautor Dennis Kelly hat, ausgehend von realen Kriminalfällen in England, ein Doku-Drama verfasst, in dessen Mittelpunkt die junge Mutter Donna McAuliffe steht, die wegen des Verdachts auf Ermordung ihrer beiden Kinder ins Gefängnis kommt, im Prozess jedoch aus Mangel an Beweisen freigesprochen wird.
„Verweile doch, du bist so schön”¦“ – Wieder wie neu an...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Zugegeben, jeder würde sich freuen, würde ihm ein liebgewordener Mensch den berühmten Satz von Faust zuraunen, gleichwohl bezieht er sich auf den Augenblick, der, wenn ihn Faust als intensivstes Lebensgefühl so ewiglich festhalten möchte, bedeutet, daß er dem Mephisto Seele und Leben überantwortet. So hoch müssen wir die zweite und gleichzeitig letzte Wiederaufnahme der Faustversion von Arrigo Boito (1842-1918) nicht hängen, wollten aber doch deutlich zum Ausdruck bringen, daß uns die Aufführung gut gefallen hat und wir jetzt schon bedauern, daß in der nächsten Saison keine weiteren folgen. Am 16. Mai 2004 war damals die Premiere und Bühnenbild und Inszenierung sind es auch, die erst einmal das Publikum in Bann schlagen, ja fast erschlagen. Nicht umsonst ist im Programmbuch Padua im Bild zu sehen, wo es den ersten anatomischen Seziersaal der Welt gab – übrigens zu Zeiten, als die Katholische Kirche das Aufschneiden von Leichen noch verboten hatte - , denn die über die Bühnenbreite rotierende Drehbühne zeigt einen solch ansteigenden Vortragssaal auf der einen Seite und auf der anderen Rundseite verschlossene oder offene Eingänge, wie sie in römischen Theatern wie der Arena von Verona üblich sind.
Wer vieles bringt ”¦ – Dea Lohers neues Stück „Diebe“ im...
Berlin (Weltexpress) - Zwei Menschen werden ermordet, ein Mann begeht Selbstmord, es geht um die Krise auf dem Arbeitsmarkt, das Burnout-Syndrom, abgeschobene Alte im Heim, den Nachwuchs von anonymen Samenspendern, Umweltprobleme und das Auseinanderbrechen von Familien.
Osten ist jetzt Westen – Mehr Geld für Musiker: Seit dem...
Berlin (Weltexpress) - Die Musiker in 100 deutschen Konzert- und Opernorchestern erhalten mehr Lohn. Am 1. Januar ist ein neuer Tarifvertrag in Kraft getreten. Die Musiker in den alten Bundesländern bekommen nun sechs Prozent mehr, die in den neuen Bundesländern sogar noch etwas mehr, weil ihre Gehälter nun endlich von 92,5 auf 100 Prozent Westgehalt angeglichen wurden.
Hochgekocht und klein geschnitten – Bemerkenswerte Entdeckung: „Das darf man nicht...
Berlin (Weltexpress) - Die Professorin, Schriftstellerin und Philosophin Hélène Cixous ist so etwas wie eine unbekannte Berühmtheit. Ihr Werk umfasst zahlreiche Romane und Essays, einige ihrer Theaterstücke entstanden in Zusammenarbeit mit dem Théatre du Soleil von Ariane Mnouchkine und wurden in den 80er Jahren auch an deutschen Bühnen gespielt.
Glanzvoller Brecht im Deutschen Theater – „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“...
Berlin (Weltexpress) - Auf der Tafel, auf der die Börsenkurse notiert werden, erscheint die Mitteilung, dass jede Sekunde ein Mensch an Hunger stirbt. Der Mitteilung folgt die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Vorstellung an Hunger gestorben sind, es sind 429, und diese Zahl erhöht sich eine Weile im Sekundentakt.
Sie sind mitten unter uns – Franz Biberkopf trifft Leidensgenossen in...
Berlin (Weltexpress) - Volker Löschs Inszenierung „Marat, was ist aus unserer Revolution geworden?“ wurde als eine von zehn bemerkenswerten Produktionen zum Theatertreffen 09 eingeladen. Jetzt präsentiert Lösch seine erste in Berlin, an der Schaubühne, entstandene Arbeit.