Schlagworte Buch
Schlagwort: Buch
Peter Hacks politisiert, zürnt und dichtet in der „jungen Welt“
Berlin (Weltexpress) - Hacksfans und Freunde der guten Worte, eine neuer Perle wurde gehoben. Im Auroraverlag erschienen alle Texte, die der Meister jemals in der „jungen Welt“ verfasste: gesammelt. Diese machen den ersten Teil des Buches aus. Hacks schrieb u.a. 1999 darüber, was Künstler zum Krieg sagen (Hacks: „Wer Schröder gewählt hat, hat den Krieg gewählt“), 1989 was die Nation DDR ist, oder 1948 zum 92. Todestag von Heinrich Heine.
Das stachelige Kindermädchen – Als „Eine Zauberhafte Nanny“ gerät Emma Thompson...
Berlin (Weltexpress) – „Wen Sie brauchen, ist Nanny McPhee“ raunt es in einer stürmischen Nacht der dreifachen Mutter Mrs. Green (Maggie Gyllenhaal) zu, die sich im England der vierziger Jahre allein um Farm und Kinder kümmern muss. Ist der Vater an der Front, tanzen die Kinder auf dem Tisch oder hüpfen zumindest auf dem Sofa. Nur gut, dass Nanny McPhee ihnen zeigt, wie spaßig autoritäre Erziehung doch sein kann. So geht es „Knall auf Fall in ein neues Abenteuer“ mit der zauberkundigen Kinderfrau Nanny McPhee.
Zulu – Annotation zu einem Buch ohne Gnade
Berlin (Weltexpress) - Am Anfang steht die grausame Ermordung eines weißen Mädchens im Botanischen Garten Kapstadts. Südafrikas, ein Land mit extremen Gegensätzen zwischen arm und reich. Reich sind meist die Weißen.
Ein Heidenspaß mit Wolf Haas – „Brenner und der Liebe Gott“...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Zugegeben, inszeniert war das, als ob der Herr Obermufti persönlich eine Audienz gibt, bei der man erst einmal fast pünktlich, also nur leicht verspätet, beginnt, schnell vorgelesen bekommt, in eine unsinnige und viel zu lange Pause geschickt wird, und dann noch einmal eine gute halbe Stunde zuhören darf. Eigentlich ätzend. Aber, und jetzt kommt das große Aber, aber wenn man Wolf Haas ist und solch eine Lesung bringt, wie sie sie an diesem Abend im Frankfurter Schauspielhaus abging, dann sind uns die äußeren Umstände egal, dann hängen wir jede Sekunde an den Lippen des Autors, schon deshalb, um so schnell über die Lippenlaute mitzubekommen, um was es geht, was Wolf Haas akustisch noch schneller liest.
Therapiesitzung – Helene Hegemann „Axolotl Roadkill“ aus dem Ullstein Verlag
Berlin (Weltexpress) - Alle anderen sind „Bäh“ und man selbst irgendwie auch – so könnte man die Welt der jugendlichen Protagonistin Mifti, Ich-Erzählerin des Romans „Axolotl Roadkill“ und Alter-Ego der Autorin Helene Hegemann, in Hegemanns Erstling zusammenfassen. Mifti ist angeekelt, wie Teenager manchmal angeekelt sind. Ihr Leben ist zu gleichen Teilen durchzogen von Haltlosigkeit, wie von einer Unmenge an angerissenen Diskursen, die sie nicht verarbeiten kann und die ihre Haltlosigkeit verstärken. Zudem hält sich Mifti für therapieresistent. Dies wird ebenso betont, wie dass die Protagonistin an einem Roman über ihre Erlebnisse schreibt. Den Titel des fiktiven Romans kann man sich nun leicht ausmalen.
Ein Gemälde von Leonardo wiederaufgefunden und als Original bestätigt – Da...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Seit jeher werden urplötzlich ’echte` Leonardos entdeckt. Leonardo da Vinci ist ein Künstler, der im besonderen Maß die Phantasie der Menschen inspiriert, was auch daran liegt, daß er uns als der typische Renaissancekünstler innovativ auf allen Ebenen entgegenkommt. Die Malerei ist ja nur eine seiner Künste und als die große Da Vinci-Ausstellung vor Jahren in Brüssel seine technischen Werke vorstellte, war auch ein Gemälde als Sensation angekündigt. Das war dann keine, denn es konnte nicht als Original bestätigt werden. Anders ist es mit der heute in Leipzig vorgestellten kleinen Tafel, die als Entwurf zur „Felsengrottenmadonna“ verifiziert wurde. Das Sujet hat da Vinci zweimal in Großfassung gemalt, ca. 2oo x120 cm. Die eine Fassung hängt in der Nationalgalerie in London, die andere, frühere und dunklere gehört dem Louvre. Es ist also absolut sensationelles, was als Meldung soeben aus Leipzig kam: daß ein wiedergefundenes Gemälde von dem Duo Ullmann/Lux Leonardo da Vinci zugeschrieben werden konnte. Es handelt sich bei der in Privatbesitz befindlichen kleinen Tafel auf Pappelholz eindeutig um einen frühen Entwurf (Concetto) zur Pariser Fassung der Felsengrottenmadonna im Louvre. Das wiederaufgefundene Kunstwerk wurde auf das Entstehungsjahr 1478 datiert.
„Schneller als der Tod“ von Josh Bazell aus dem Fischer Verlag...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Um eine Woche früher als sonst, der Leipziger Buchmesse wegen, erscheint diesmal die KrimBestenliste. Und das ist uns auch noch nie passiert, daß wir uns aus gutem Grund gleich selber aus dem letztmonatlichem Artikel zitieren können: „Da waren doch schon das letzte Mal Senkrechtstarter an die Spitze geprescht, aber Roger Smith hat mit „Blutiges Erwachen“ diese aus dem Nirwana heraus noch überholt. Smith? Ja, da muß man sich erst einmal sortieren, denn die Smiths waren alle drei gerade dran bei der KrimiBestenliste und weit vorne. Da gibt es Tom Rob Smith bei DuMont mit „Kind 44“ zum Beispiel, und Martin Cruz Smith mit „Stalins Geist“ und Roger Smith mit „Kap der Finsternis“ im Tropen Verlag, der Unterschlupf bei Klett-Cotta hat. Und Letzterer ist es, der jetzt wiederum aus Südafrika das „Blutiges Erwachen“ vorlegt.“ Aber erstens ist Roger Smith auf Platz 2 gerutscht, weil es einen neuen Senkrechtstarter gibt. Und zweitens ist der nächste Smith tatsächlich dieses Mal auf Platz 3 neu, nämlich der erwähnte Martin Cruz Smith, der „Die Goldene Medaille vorlegt“, erschienen bei C. Bertelsmann. Dieser Smith hat seinen neuen Krimi gerade auf der Leipziger Buchmesse vorgestellt.
Vom Fotografieren eines Kolonialherren
Berlin (Weltexpress) - Schon etwas länger auf dem Markt sind die fotografischen Erinnerungen des Postbeamten Schiffbauer an seine Zeit in der ehemaligen deutschen Kolonie Deutsch-Südwestafrika.
Ein tüchtiger Teutone taumelt durch der FinnenLand
Berlin (Weltexpress) - Aufgepasst lieber Leser, lege dieses Buch ob des phrasenhaften Titels nicht beiseite! Hinter der Seichtheit verbirgt sich eine wahre Perle soziologischer Tiefenschürferey.
Der rechte Mann zur rechten Zeit auf Papier und als Hörbuch...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Merkwürdigerweise sind es diesmal allesamt Männer, die der Verlag Diogenes groß im Winter 2009/2010 feiert. Diogenes steht nämlich – ja, ja, vor allem im Krimi-Bereich, aber nicht nur – ausgezeichnet mit erfolgreichen Autorinnen da. Nur leben die meisten noch, Gott sei Dank, die nun geehrten Herren aber sind schon lange tot. Anton Tschechows, den Diogenes korrekt transkribiert als Anton ÄŒechov bezeichnet, Geburtstag am 17.Januar jährt sich zum 150sten Mal, Eric Ambler war schon am 28. Juni des Vorjahres 100 Jahre alt und Joachim Ringelnatz beging am 16. November seinen 75. Todestag. Der weltberühmte Thrillerautor Eric Ambler ist immerhin 89 Jahre alt geworden, von Joachim Ringelnatz, der eigentlich Hans Wilhelm Bötticher hieß, weiß man, daß er an Tuberkulose, aber auch gedemütigt und auch wegen der Nazis viel zu früh 1934 mit 51 Jahren starb, aber was man bei Tschechows Geburtstag dazusagen muß, ist, daß dieser schon 1904, also mit 44 Jahren in Deutschland starb.