Mittwoch, 18. Dezember 2024
Schlagworte Bregenz

Schlagwort: Bregenz

„Rigoletto“ – mechanisches Wunderwerk und musikalische Spitzenleistungen auf der Seebühne Bregenz

Bregenz, Österreich (Weltexpress). Eine phänomenale Inszenierung – vielleicht gar eine Weltsensation: Dieser „Rigoletto“ auf der Seebühne, die uns in den vergangenen Jahrzehnten schon so...

Allegro con brio – Dirigent Paolo Carignani scheut keine Herausforderungen

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Da gab es einen neugierigen, neunjährigen Jungen in Mailand, der gerne seine Freizeit in einem großen Einkaufszentrum verbrachte, genau genommen in...

Kunst fördert Kunst – Elisabeth Sobotka, die neue Intendantin am Bodensee,...

Bregenz, Vorarlberg, Österreich (Weltexpress). Die Bregenzer Festspiele starteten 1946 mit zwei Kieskähnen - einer für die Bühnenaufbauten von Mozarts Jugendwerk „Bastien et Bastienne“, der andere für das Orchester. In einer kleinen Stadt, die damals nicht einmal über ein Theater verfügte, schien die Idee, Festspiele abzuhalten, aberwitzig, doch die Notlösung, den schönsten Teil der Stadt - den Bodensee - als Bühne zu wählen, erwies sich als durchschlagender Erfolg. Von Beginn an bildeten die Wiener Symphoniker das Festspielorchester und haben bis heute großen Anteil an der Entwicklung und dem Erfolg des Festivals.

Cosima von Bonins „The Fatigue Empire“ im Kunsthaus Bregenz im Schnelldurchlauf...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Wenn es nach der deutschen, in Kenia geborenen und in Köln lebenden Künstlerin geht, die – nach bewährter Manier – das vielstöckige Kunsthaus in Bregenz auf drei Etagen bespielt, dann wäre hier die Besprechung ihrer Ausstellung im Kunsthaus Bregenz schon zu Ende. Denn sie hat nichts zu sagen, sagt sie. „Ich habe keinerlei Hintergedanken mit meiner Arbeit. Ich bin nicht politisch, ich verkünde keine Botschaften, und sogenannten Frauenkunst gibt es nicht für mich“, sagte die 1962 Geborene schon 1992. Für dieses Verdikt findet dann John C. Welchmann in „Lektionen in Zaunbau und Fechten“ viele Worte: „Cosima von Bonins häufig als unverständlich oder ’gnomhaft’ bezeichnete Arbeiten scheinen auf den ersten Blick – aber auch ihrem eigenen Selbstverständnis nach – in ein Netzwerk aus gegenhermeneutischer Passivität und unterschiedlichen Ausschlüssen eingebunden zu sein. Sowohl die Künstlerin als auch ihr nahe stehende Kritiker haben wiederholt behauptet, dass ihre künstlerischen Aktivitäten im Sinne von Vermeidungsanordnungen fungieren, die mit der geheimnisvollen Aura der Aversionstherapie zu kämpfen haben.“

Erst spielte die „Aida“ im Wasser, dann fiel sie ins Wasser...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Nein, nicht die Hauptperson, die äthiopische Königstochter Aida, die sich in den Falschen verliebt, weshalb am Schluß beide ihre Liebe mit dem Tod büßen, nein, nicht diese schöne und von Maria José Siri lyrisch zart und dramatisch zugleich gesungen, fiel ins Wasser, sondern gleich die ganze Oper, die in der veränderten Produktion des Letztjahres am 22. Juli in Bregenz Premiere hatte und diesjährig bis zum 22. August durchgespielt wird. Es war 22.50 Uhr, wir waren mitten im dritten der vieraktigen Oper, als der von den Ägyptern als Feldherr belobigte Radames (männlich und entschlossen und dennoch verletzlich: Arnold Rawls) auf die von den Ägyptern versklavte Aida trifft. Wieder trifft, denn er glaubte sie verloren. Und so schmelzen beide in außerordentlichem Wohlgesang dahin, man sieht sie sich küssen und umarmen, aber man hört sie plötzlich nicht mehr. Wurde ihnen der Strom abgestellt, fiel die technische Anlage aus? Wir sind in Bregenz, auf der Seebühne, die über 7 000 Besucher faßt, und wo diesmal mit den ersten Tönen der Ouvertüre auch die ersten Regentropfen fielen.

Wie einer mit Skulpturen Bilder erzeugt – Serie: Bregenzer Festspiele (Teil...

Bregenz (Weltexpress) - Mehr braucht es nicht, als diese schweren rostigen Riesenkugeln, die am dicken Drahtseil aufgehängt, gerade so über dem schwarzen Granitboden baumeln, um die Schwerelosigkeit und diffus sakrale Wirkung des Leere ausstrahlenden untersten Stockwerks des Kunsthauses in Bregenz erst recht zu betonen. Dieser vom Schweizer Architekten Peter Zumthor erbaute Betonpalast, dessen Wände so abgeschliffen wurden, daß sie marmorgleich wirken und der durch die Beleuchtung von oben ein Sphärenlicht schafft.

Schneeflöckchen wird mondän! – Serie: Bregenzer Festspiele (Teil 4/5): „Schnee. Rohstoff...

Bregenz (Weltexpress) - Eine völlig andere Seite vom Schnee vermittelt uns Claude Monet. 150 Mal soll er Schnee gemalt haben und wenn man seine Versessenheit kennt, mit der er Gegenstände in den Veränderungen der Lichtwirkungen gemalt hat, dann kann man sich vorstellen, daß ihn am Schnee die Zustandsänderungen interessiert haben müssen. Denn es gibt kaum weitere Naturphänomene, die dem Schnee auch in unserer Sprache so viele Namen geben: Neuschnee, Altschnee, Harsch, Firn, Pulverschnee, Feuchtschnee, Flugschnee, Grün- und Rotschnee, Kunstschnee und viele andere, die sich auf die Beschaffenheit des Schnees konzentrieren. Aber für die Impressionisten kommt auch die Sicht auf die Kristalle hinzu, die Schnee eigentlich zum Schnee machen, denn sehen wir uns die feinen Teilchen durch Mikroskope an, dann ergeben sich architektonische Wunderwerke der Natur. Und für diese ist dann vor allem die Fotografie zuständig.

Schneeweiß und pechschwarz – Serie: Bregenzer Festspiele (Teil 3/5): „Schnee....

Bregenz (Weltexpress) - Eine Ausstellung über Schnee? Eine Kunstausstellung über den Umgang mit Schnee, den Reflex auf Schnee in der Kunst, genauer gesagt, was mag das sein? Noch nie gehört? Das kann gut sein oder schlecht. Schlecht wäre es, wenn Schnee kein Thema für Kunst wäre und nur der Neuigkeitswert – noch nie dagewesen – es dazu machte. Gut ist es, wenn es hinhaut und die zusammengebrachten Gemälde, Stiche, Videos, Skulpturen und Plakate und sogar Filme dem Betrachter die Doppelbödigkeit von Schnee als extrem existentiellem Lebensgefühl des Menschen: Schönheit und Tod nahe bringen, wie es diese von Tobias G. Natter kuratierte Ausstellung vermag und was unsere Überschrift charakterisieren soll. Denn schneeweiß ist das Leben neu geborener Seelen und pechschwarz ihr Tod. Und so mancher hat mit dem Schnee Pech gehabt. Aber manches Pech wurde mit dem weißen Schnee auch überdeckt und unsichtbar.

Hirn trifft Sexus – Serie: Bregenzer Festspiele (Teil 2/5): Premiere der...

Bregenz (Weltexpress) - König Roger, historische Gestalt und - 1130 zum König gekrönt - Höhepunkt der normannischen (Nordmänner=Wikinger) Herrschaft über Sizilien, im Kampf um Italien Gegenspieler der deutschen Kaiser sollte man gleich vergessen, denn das im Stück thematisierte Aufeinanderprallen von asketischem Christentum und ekstatischer Antike – man denke nur an die ’unanständigen’ archaischen griechischen Vasen – ist nicht dessen Thema, sondern entspringt unserer kollektiven Phantasie „vom Süden“ und dem, was Hitze, besser gesagt: Schwüle in den Menschen zum Wallen bringt. Ein wunderbares deutsches Wort, diese „Schwüle“, denn tatsächlich bezeichnet der Ausdruck „es ist schwül“ sowohl die meteorologischen Gegebenheiten, wie auch unsere Einschätzung von menschlichen Zuständen und Sachgegebenheiten, die wir dann ’ganz schön schwül’ nennen.

Kein ägyptischer Schinken und am Schluss sogar Spiritualität und poetische Kraft...

Bregenz (Weltexpress) - Fangen wir mit dem Schluss an. Da haben die große Kräne, die hier die Hauptrolle spielen, die rechts und links und hinter der Seebühne die Aufführung hindurch permanent den deus ex machina spielen und die Menschen und Bühnenteile meist völlig beziehungslos und dann doch hin und wieder auffällig platt durch die Luft an andere Stelle ex- und importieren, da haben sie am Schluss wirklich ihre inszenatorische Rolle gefunden und etwas zustande gebracht, wovon Oper träumt und warum sie ein Suchtmittel ist: Wo die Einheit von Handlung, von den ausführenden Personen, von dem seelischen Gehalt, von der Musik, die sie singen, eine vollständige Harmonie eingehen. Radames und Aida entschwinden hoch in den dunklen Nachthimmel mit ihrem „Lebwohl, o Erde, lebwohl, Tal der Tränen„, eine der innigsten und lyrischsten Partien, die Verdi den beiden auf den Leib schrieb. Natürlich auf Italienische gesungen, aber rechts und links der Seebühne auf Videoschirmen so plaziert, dass die deutschen Texte von den achttausend Zuschauern mitgelesen werden können.

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