Startsieg und „Goldener Ball“ für eiserne Unioner – Köpenicker bezwingen Oberhausen mit 1:0

Dominic Peitz (re.) köpft wuchtig auf das Oberhausener Tor, aber Sören Pirson kann den Ball noch über die Latte lenken.

Die drei Punkte dürften den Eisernen durchaus wieder das nötige Selbstbewusstsein für die nächsten zwei Auswärtsbegegnungen in Folge eingehaucht haben. Denn schon am kommenden Freitag geht es nach Düsseldorf und eine Woche darauf zum Ost-Duell nach Rostock. Beide Gegner haben noch eine Rechnung mit den Unionern offen. Ihre Niederlagen in Berlin zu Beginn der Saison hatten dem Liganeuling Sicherheit, ein gutes Punktepolster und sofort auch die Euphorie der Fans eingebracht.

Inzwischen ist mit dem sicheren Platz im vorderen Mittelfeld der Tabelle Normalität eingetreten. „Ich wüsste nicht, warum ich jetzt ein anderes Ziel als den Klassenerhalt ausgeben sollte“, wiederholt Trainer Uwe Neuhaus unbeirrt. „Wir bleiben bei unserer Maßgabe, 40 Punkte erreichen zu wollen. Alles andere ist Blödsinn.“ Mit 29 erreichten Zählern liegt er nun also mehr als im Plan.

Indes gerade auch beim frisch errungenen Sieg sah Neuhaus so manche Schwäche in seiner Mannschaft. „Das war kein berauschendes Fußballfest“, gibt er zu. Viele Pässe waren ungenau. Union tat sich schwer, gegen die dicht massierte Deckung der Gäste. Und die wenigen guten Chancen wurden bis auf das dann doch mit dem Glück des tüchtigen John Mosquera erzielten Tores vergeben.

Mosquera als einzige Spitze wurde zwar durch den offensiven Björn Brunnemann, der sich oft auf der rechten Seite durchwühlte, unterstützt, trotzdem wünschte man ihm einen echten Sturmpartner an die Seite. Ob die drei hinter dem Kolumbianer rangierenden Angreifer Benyaminer, Sahin und Biran Union in dieser Spielklasse weiterhelfen können, haben sie bislang noch nicht bewiesen.

Die in der Winterpause neu engagierten Paul Thomik (rechts hinten) und Chinedu Ede (rechts davor) sich indes sofort eingefügt. „Beide haben sicher noch Luft nach oben“, meint der Trainer. Aber angesichts der kurzen Eingewöhnungszeit und mangelnder Spielpraxis ist das verständlich. Ansonsten dürften die Beiden als Zeichen für den Prozess der Verjüngung und der Qualitätssteigerung des Teams gelten.

In einer Kategorie ist Union schon heute Spitze: Die „eisernen“ Fans wurden am vergangenen Sonnabend durch das Präsidium des Berliner Fußball-Verbandes mit deren höchster Ehrung, dem „Goldenen Ball“, ausgezeichnet. „Die ehrenamtlichen Stadionbauer haben mit einer beeindruckenden Leistung ihrem Verein ein Stadion gebaut, das Tradition, Moderne und Atmosphäre einzigartig verbindet“, lobte Verbandspräsident Bernd Schulz die Unioner.

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