Mit ihm will die Zuffenhausener Edelschmiede an den Erfolg seines großen Bruders Cayenne anknüpfen. Es ist „das richtige Auto zur richtigen Zeit“, betont Porsche-Chef Matthias Müller und ist von den Wachstumschancen des Unternehmens durch den Macan überzeugt.
Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass man bei Porsche ein SUV im Portfolio für ausgeschlossen hielt. Der Macan verkörpert die nunmehr fünfte Porsche-Baureihe, und zwei davon sind SUV’s. Der neue kompakte, sportliche wie komfortable Geländewagen soll laut Porsche „neue Maßstäbe für Fahrdynamik und Fahrspaß aufstellen, sowohl auf befestigten Straßen als auch im Gelände.“
Schon an der Optik des Macan lässt sich die enge Verwandtschaft zum Cayenne ablesen. Nur ist er nicht so wuchtig und dominant – und damit chicer und sympathischer. Er ist mit einer Länge von 4,68 Metern um 17 Zentimeter kürzer als der Cayenne und ist – bei gleicher Breite – mit 1,62 Metern auch acht Zentimeter niedriger als dieser. Damit verschieben sich die Proportionen, und das Fahrzeug wirkt eher sportlich.
Sportlich muss man nicht unbedingt sein, um in den Macan einsteigen zu können. Zwar bietet er keine besonders hohe Sitzposition, aber eine deutlich höhere als in den hauseigenen Fahrzeugen vom Schlage eines 911. Großzügige Platzverhältnisse werden in Reihe eins geboten, im Fond geht es etwas knapper zu – das ist der fast coupéartigen Dachlinie geschuldet. Der Gepäckraum fasst 500 Liter. Nach Umklappen der Rücksitze sind es 1500 Liter, und es entsteht eine ebene Ladefläche. Materialien und Verarbeitung sind topp – der neue Macan wirkt insgesamt sehr hochwertig
Topp sind auch die Antriebe, und das wird natürlich von einem Porsche erwartet. Zur Wahl stehen ausschließlich Sechszylinder – zwei Benziner und ein Diesel. Die Benziner sind hauseigene Biturbo-Direkteinspritzer mit stufenlos verstellbaren Nockenwellen und umschaltbarem Hub bei jeweils einem der beiden Einlassventile. Die 250 kW/340 PS starke 3,0 Liter-Version arbeitet im Macan S, die 3,6-Liter-Version mit einer Leistung von 294 kW/400 PS befeuert den Macan Turbo. Der 3,0-Liter-Diesel mit 150 kW/258 PS stammt aus Audi-Regalen.
Die Motoren bringen enorme Drehmomente an die Kurbelwelle – bis zu 590 Newtonmeter sind es beim Diesel, der auch im Cayenne eingesetzt wird. Doch der Macan ist fast 250 Kilogramm leichter als dieser, und so kann er noch besser vom Leder ziehen. Mit dem großen Sechszylinder-Benziner beispielsweise egalisiert er die Fahrleistungen des Cayenne mit seinem um 100 PS stärkeren Achtzylinder. In nur 4,8 Sekunden beschleunigt der Macan Turbo von Null auf Tempo 100 und schafft eine Spitze von 266 km/h. Dabei liegt sein Normverbrauch bei 9,2 statt 11,5 Litern, die der Cayenne benötigt.
Serienmäßig kombiniert sind die Motoren mit Siebengang-Doppelkupplungsgetrieben mit Segel-Funktion: Nimmt der Fahrer bergab den Fuß vom Gas, wird ausgekuppelt – das Auto rollt im Leerlauf. Damit lässt sich auf der Landstraße bis zu einem Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer sparen. Serienmäßig ist auch der aktive Allradantrieb: Im Normalfall wird die Hinterachse angetrieben. Falls die hinteren Räder durchdrehen, werden die vorderen über eine elektronische Lamellenkupplung zugeschaltet. Im Extremfall kann bis zu 100 Prozent der Kraft nach vorn geleitet werden.
Fazit nach ersten Proberunden mit dem Macan: Er ist ein Sportler wie bisher jeder Porsche und steht mit dieser Qualität an der Spitze in seinem Segment. Leichtbau und Spitzenantriebe ermöglichen dem Macan einen starken Antritt und einen überzeugenden Durchzug. Seine präzise Lenkung und das für alle Einsätze – ob auf der Straße oder im Gelände – bestens abgestimmte Fahrwerk gewähren hohe Kurvenstabilität und ein sicheres Handling.
Der neue Sport-Geländewagen rollt im Werk Leipzig vom Band. Aus diesem Grund hat Porsche dort 500 Millionen Euro in den Karosseriebau und eine Lackieranlage investiert – und damit in eines der größten Bauvorhaben in der Geschichte des Unternehmens. 50 000 Macan sollen jährlich gefertigt werden. Ein erheblicher Teil der Produktion für 2014 ist bereits verkauft, heißt es von Porsche.