Berlin, BRD (Weltexpress). In Rom wird erwartet, dass der am Begräbnis Franziskus‘ teilnehmende US-Präsident Donald J. Trump Druck auf das Konklave ausüben wird, um die Wahl eines den USA nahe stehenden Nachfolger durchzusetzen. Er sei laut der Nachrichtenagentur „ANSA“ vor allem in Rom, um mit der massiven Unterstützung der katholischen Basis in Amerika für die Wahl eines ihm genehmen Nachfolgers Druck auf das Konklave auszuüben. Es sei kein Geheimnis, dass das Pontifikat von Franziskus der Trump-Regierung ein Dorn im Auge war. Der argentinische Papst wurde mit heftiger Kritik überhäuft: Angefangen bei der Überlegung, dass er Mauern gegen die Abwehr von Migranten errichten wollte, war er ein „globalistischer“, antiwestlicher Pontifex und Verfechter des Südens, der Welt der Armen aller Kontinente.
Der Historiker des Christentums, Massimo Faggioli, Professor an der Villanova University im US-Bundesstaat Pennsylvania und Autor des kürzlich erschienen Buches „From God to Trump“, erklärte, „es handelt sich darum, ein politisches und zugleich intellektuelles Projekt, einen Katholizismus ‚amerikanischer Art‘ wiederaufzubauen“, bei dem der Einfluss auf das Konklave eine Macht finanzieller, intellektueller und pädagogischer Art darstelle, die auch über das Papsttum hinausgehe.
Der Blick richte sich auf den New Yorker Kardinal Timothy Dolan, dessen Unterstützerzahl in letzter Zeit gestiegen ist. Der 75-jährige Kardinal, der ein langjähriger Unterstützer Trumps ist und auch privat ein gutes Verhältnis zum Präsidenten pflegt, betete bei dessen Amtseinführung „Schenke unserem Anführer Weisheit, denn er ist Dein Diener“. Von Johannes Paul II. 2001 zum Weihbischof, ein Jahr später auf den erzbischöflichen Stuhl von Wisconsin berufen, gehört Dolan seitdem zur konservativen kirchlichen Führungsriege in den USA. Gerüchten Zufolge soll er bereits nach dem Rücktritt Benedikt‘ XVI. 2013 ein Konkurrent Franziskus‘ gewesen sein. Seine jetzige Wahl könnte durch sein öffentlich demonstriertes Lavieren zwischen den Liberalen und Konservativen begünstigt und er als so genannter „Mann des Ausgleichs“ gewählt werden.
Anmerkung:
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