Staatschef Emma­nuel Macron droht im vergrößerten Westfrankenreich mit Requisition

Wächst in Frankreich bei immer mehr Lohnarbeitern die Wut zum Klassenhaß auf die Bourgeoisie? Quelle: Facebook, Screenshot vom 17.3.2019, BU: Stefan Pribnow

Paris, Frankreich (Weltexpress). Der Bourgeoisie scheint der Arsch im vergrößerten Westfrankenreich auf Grundeis zu gehen. Emma­nuel Macron (erst La République En Marche, dann Renaissance), ihr Politvertreter als verlängerter Arm im Élysée-Palast, der das Groß- und Kleinbürgertum in Franzien weiter als Vasallenstaat mit Atomwaffen im Kriegsbündnis Atlantikpakt hält, verbietet Lohnarbeitern das Streiken. Das ist Wahnsinn, aber wahr.

Kenner und Kritiker auch in noch deutschen Staaten wissen, daß im Sechseck seit gut und gerne drei Wochen Lohnarbeiter in Raffinerien streike. Der große Rest der Bewohner noch deutscher Staaten, neben Millionen Deutschen sind das Millionen Vertreter fremder Völker, wissen das nicht. Dafür sorgen die üblichen Personen in Politik (Einheitsparteien) und Presse (Hauptabflußmedien). Sie wissen auch nichts über die Confédération générale du travail  (CGT). Das ist die Gewerkschaft, die erstens sehr politisch ist und zweitens auch diesen Streik mit Force Ouvrière (FO) gegen die Kapitalisten von Esso-Exxon Mobil und Total Energies SE mit Sitz in Courbevoie organisiert.

Die Lohnarbeiter wollen Lohnerhöhungen von rund 10 Prozent. Das sind keine wirklichen Erhöhungen, sondern das ist höchstens ein Schritthalten mit der Inflation, die sogar noch höher ist. Nebenbei bemerkt erhöhte sich Total-Hauptverwalter Patrick Pouryanné sein Jahresgehalt um 150 000 Euro auf 1,55 Millionen Euro. Das ist Wahnsinn im Verhältnis zu den einfachen Löhen, die in diesem Laden gezahlt werden, aber ein Witz im Verhält zu den gigantischen Gewinnen, welche die Profitmaximierer bei der Kapitalgesellschaft Total für die Kapitalisten eingefahren haben. Der Gewinn stieg um Milliarden Euro auf nunmehr 10,6 Milliarden Euro im Vorjahresvergleichszeitraum. Geld ist also genug da und davon sollen ein paar Krümel mehr in die Taschen der Lohnarbeiter abfallen, die auch bei 10 Prozent mehr Lohn den Gürtel enger schnallen müßten und deren Lebenserwartung um ein paar Jahre geringer ist als die der Lohnarbeiter im Allgemeinen und der Bourgeoisie im Besonderen.

Den Kapitalistendrohte Macron nicht, aber den rund 5 000 Lohnarbeitern, die aktuell streiken, und zwar mit Requisition und also einem Streikverbot mit Zwangsrekrutierung. Wenn die CGT nichts zustande bringe, dann werde „rekrutiert“, erklärte Macron und teilte seine Sicht der Dinge mit: „Die CGT hat dem Land gefälligst zu erlauben, dass es funktioniert.“

Daß das das Gedankengut von Faschisten ist, welche einst in vielen Staaten in Europa nach dem ersten Großkrieg des vergangenen Jahrhundert die politischen Organisationsformen der Lohnarbeiter zerstörten und ihre Interessen gebündelt in die des Staates überführten, auch das ist Mitgliedern der CGT klar. Deswegen entscheiden sie sich für keine andere Gewerkschaft. Leuten, die als Lohnarbeitern in einer der Sozen-Einheitsgewerkschaften der Einheitsparteien in der BRD nach dem Motto „Ein Betrieb, eine Gewerkschaft“ zahlende Mitglieder sind, das verständlich zu machen, das ist ein schweres Unterfangen. Daß diese Sozen-Einheitsgewerkschaften der Einheitsparteien in Politik und Presse als Richtungsgewerkschaften dargestellt werden, das ist wahr, aber das ist gelogen. Der DGB und die aktuell acht Mitgliedsgewerkschaften sind eine Einheitsgewerkschaft.

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