Berlin, Deutschland (Weltexpress). Das bedeutente Fest der katholichen Kirche soll nach dem Willen vieler Gewerkschafter ein „rotes Pfingsten“ werden. Denn die mit über vier Millionen Mitgliedern stärkste Confederazione Generale del Lavoro (CGIL) hat für den 8. und 9. Juni 2025 alle Italienerinnen und Italiener aufgerufen in gleich fünf Referenden über zentrale Themen des Arbeitsrechts, der Sicherheit am Arbeitsplatz und der Staatsbürgerschaft abzustimmen. Es geht um die Wiedereinstellung bei unrechtmäßiger Kündigung, um Entschädigung bei unrechtmäßiger Kündigung in kleinen Betrieben, um die Verhinderung von Mißbrauch bei befristeten Arbeitsverträgen, um die Haftung bei Arbeitsunfällen und die Verkürzung der Frist der Einbürgerung von Migranten von 10 auf 5 Jahre.
CGIL-Generalsekretär Mauricio Landini hat den Aufruf der faschistischen Ministerpräsidentin Meloni, nicht an der Abstimmung teilzunehmen, scharf verurteilt. Das bedeute, wie die CGIL Plattform Collettiva berichtete, dass alles so bleiben solle, wie es ist – von der Prekarität bis zum Subunternehmersystem, das ist „ein Versuch, das Referendum für ungültig zu erklären“. Es gehe darum, ein Hindernis zu überwinden und zu zeigen, dass wir Bürger uns nicht zu Zuschauern degradieren lassen. Es ist eine Herausforderung, dass wir kein stilles und gehorsames Volk sind, sondern wir zur Wahl zu gehen, um zu sagen:“ Wir sind hier, wir wissen, wie man entscheidet, und wir fordern Respekt“. Jeder Stimmzettel ist ein Baustein gegen die Rückkehr der schlimmsten Geister.
Die Dringlichkeit, gegen die tödlichen Arbeitsunfälle vorzugehen, wird gerade durch die Versicherungsanstalt für Arbeitsunfälle INAIL bestätigt, nach der es in den ersten vier Monaten 2025 mit 286 Todesfällen am Arbeitsplatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Anstieg von 1,5% gegeben hat. Wobei Todesfälle von Studenten nicht enthallten sind.
Die letzte 5. Frage betrifft 1,4 Millionen Nicht-EU-Bürger mit langfristiger Aufenthaltserlaubnis und 284.000 Minderjährige Kinder, die sich legal in Italien aufhalten. Wobei es dabei bleibt, dass sie Kenntnisse der italienischen Sprache (mindestens Niveau B1), ein ausreichendes Einkommen, keine schweren Vorstrafen haben und keine soziale Gefährdung sind. Es gehe darum, hier der rassistischen Propaganda eine Abfuhr zu erteilen.
Die Einbringung der Referenden wurde von einer breiten politischen Front – von Più Europa, über Rifondazione Comunista, den sozialdemokratischen Partito Democratico (PD) bis Europa Verde- Sinistra Italiana – und einer sehr großen Gruppe zivilgesellschaftlicher Organisationen – von Acli bis Amnesty und Caritas bis Fondazione Migrantes unterstützt, die innerhalb weniger Monate über 637.000 Unterschriften sammelten (erforderlich waren eine halbe Million), wonach Verfassungsgericht sie für zulässig erklärte.
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