„Stephan Jantzen“ – Stralsunder Gastspiel zu Ende – Letzter deutscher Eisbrecher-Star wurde am 31. Juli nach Rostock geschleppt
Dr. Peer Schmidt-Walther -
Stralsund (Weltexpress) - Langsam setzte er Moos und Rost an. Kein Wunder, denn der „Stephan“, wie er nur noch verkürzt hieß, wurde am 2. April 2005 außer Dienst gestellt. Doch damit fand das 67 Meter lange 2.300-Tonnen-Schwergewicht noch lange keine Ruhe.
Hamburg (Weltexpress) - Zwölf Flugstunden liegen zwischen unserem Klima und den Hitzegraden am Karibischen Meer in Mexiko. Bilderbuchstrände, Traumhotels mit Superpools, Tauch- und Schnorchelreviere, Dschungel, Leguane, steinerne Zeugnisse der Maya-Kultur und Schwimmen mit Delfinen erwarten die Feriengäste.
Berlin (Weltexpress) - Da bekommt man nahezu jedes Buch in die Redaktion geschickt, das man lesen und rezensieren möchte. Das ist schön! Dann kommen auch noch unbestellte. Auch nichts gegen zu sagen. Aber nun soll ich mich um einen Reiseführer durch das Sauerland kümmern. Mein Gott, ich war noch nie im Sauerland, wie soll ich da wissen, ob der gut ist? Egal, versuchen wir es! Also, das Sauerland...
Stralsund (Weltexpress) - Das ferne Finnland gilt „nur“ als „Land der tausend Seen“. Masuren indes hat über 3000 zu bieten. Neben weit weniger Anreisekilometern und einer abwechslungsreicheren Natur. Peer Schmidt-Walther hat sich von dunklen Wäldern, munteren Flüssen und kristallenen Seen sanft, aber aktiv verzaubern lassen.
Es begann an der Weichsel – Mit der „Reporterin Alexandra“ auf königlicher Premierenfahrt
Dr. Peer Schmidt-Walther -
Stralsund (Weltexpress) - Lukasz Krajewski ist Polens jüngster Reeder. Als erster im Land bietet er Charterfahrten auf Weichsel und Nogat an. Seine kleine Wislana-Cruises-Flotte umfasst mittlerweile sechs Hausboote. Einmal rund um das Weichsel-Delta ist unser Autor Dr. Peer Schmidt-Walther als Steuermann dabei gewesen: 220 führerscheinfreie Kilometer Flussfahrt von Danzig nach Danzig.
Berlin (Weltexpress) - Fährt man auf der Porzellanstraße bei Selb in Richtung Ost, begibt man sich in die Bäder-Region von Tschechien, allen voran das westböhmische Marianske Lasne (Marienbad), das Goethe, Lessing, Kafka gesundheitsbegründet besucht und beschrieben haben. Vierzig Heilquellen sprudeln hier in diesem mondänen Tal, das von wunderschönen Jugendstilbauten der Hotellerie und der Casinao-Welt beherrscht und verwöhnt wird. Riesige Parkanlagen können im Fiaker durchstreift werden, die Brunnen-Kolonnaden schmeicheln dem Auge, das schon vor dem Kurbereich von herrlich-alten Wäldern in die historische Bedeutung dieser Landschaft eingewöhnt wurde. Das Passieren der Grenze von Bayern nach Tschechien war nur durch stillgelgte Grenzhäuschen erkennbar, ansonsten waren die vorbildlich asphaltierten Straßen eine Bestätigung der Annahme, daß man eben in Europa nunmehr überall auf gleichem Level und uneingeschränkt leben kann.
Schneeflöckchen wird mondän! – Serie: Bregenzer Festspiele (Teil 4/5): „Schnee. Rohstoff der Kunst“ im Vorarlberger Landesmuseum Bregenz, weiterer Rundgang
Claudia Schulmerich -
Bregenz (Weltexpress) - Eine völlig andere Seite vom Schnee vermittelt uns Claude Monet. 150 Mal soll er Schnee gemalt haben und wenn man seine Versessenheit kennt, mit der er Gegenstände in den Veränderungen der Lichtwirkungen gemalt hat, dann kann man sich vorstellen, daß ihn am Schnee die Zustandsänderungen interessiert haben müssen. Denn es gibt kaum weitere Naturphänomene, die dem Schnee auch in unserer Sprache so viele Namen geben: Neuschnee, Altschnee, Harsch, Firn, Pulverschnee, Feuchtschnee, Flugschnee, Grün- und Rotschnee, Kunstschnee und viele andere, die sich auf die Beschaffenheit des Schnees konzentrieren. Aber für die Impressionisten kommt auch die Sicht auf die Kristalle hinzu, die Schnee eigentlich zum Schnee machen, denn sehen wir uns die feinen Teilchen durch Mikroskope an, dann ergeben sich architektonische Wunderwerke der Natur. Und für diese ist dann vor allem die Fotografie zuständig.
Schneeweiß und pechschwarz – Serie: Bregenzer Festspiele (Teil 3/5): „Schnee. Rohstoff der Kunst“ im Vorarlberger Landesmuseum Bregenz, erster Durchgang
Claudia Schulmerich -
Bregenz (Weltexpress) - Eine Ausstellung über Schnee? Eine Kunstausstellung über den Umgang mit Schnee, den Reflex auf Schnee in der Kunst, genauer gesagt, was mag das sein? Noch nie gehört? Das kann gut sein oder schlecht. Schlecht wäre es, wenn Schnee kein Thema für Kunst wäre und nur der Neuigkeitswert – noch nie dagewesen – es dazu machte. Gut ist es, wenn es hinhaut und die zusammengebrachten Gemälde, Stiche, Videos, Skulpturen und Plakate und sogar Filme dem Betrachter die Doppelbödigkeit von Schnee als extrem existentiellem Lebensgefühl des Menschen: Schönheit und Tod nahe bringen, wie es diese von Tobias G. Natter kuratierte Ausstellung vermag und was unsere Überschrift charakterisieren soll. Denn schneeweiß ist das Leben neu geborener Seelen und pechschwarz ihr Tod. Und so mancher hat mit dem Schnee Pech gehabt. Aber manches Pech wurde mit dem weißen Schnee auch überdeckt und unsichtbar.
Hirn trifft Sexus – Serie: Bregenzer Festspiele (Teil 2/5): Premiere der Oper „König Roger“ von Karol Szymanowski im Festspielhaus
Claudia Schulmerich -
Bregenz (Weltexpress) - König Roger, historische Gestalt und - 1130 zum König gekrönt - Höhepunkt der normannischen (Nordmänner=Wikinger) Herrschaft über Sizilien, im Kampf um Italien Gegenspieler der deutschen Kaiser sollte man gleich vergessen, denn das im Stück thematisierte Aufeinanderprallen von asketischem Christentum und ekstatischer Antike – man denke nur an die ’unanständigen’ archaischen griechischen Vasen – ist nicht dessen Thema, sondern entspringt unserer kollektiven Phantasie „vom Süden“ und dem, was Hitze, besser gesagt: Schwüle in den Menschen zum Wallen bringt. Ein wunderbares deutsches Wort, diese „Schwüle“, denn tatsächlich bezeichnet der Ausdruck „es ist schwül“ sowohl die meteorologischen Gegebenheiten, wie auch unsere Einschätzung von menschlichen Zuständen und Sachgegebenheiten, die wir dann ’ganz schön schwül’ nennen.
Kein ägyptischer Schinken und am Schluss sogar Spiritualität und poetische Kraft – Serie: Festspiele Bregenz (Teil 1/5): Spektakuläre Premiere von Verdis „Aida“ auf der Seebühne in Bregenz 2009
Claudia Schulmerich -
Bregenz (Weltexpress) - Fangen wir mit dem Schluss an. Da haben die große Kräne, die hier die Hauptrolle spielen, die rechts und links und hinter der Seebühne die Aufführung hindurch permanent den deus ex machina spielen und die Menschen und Bühnenteile meist völlig beziehungslos und dann doch hin und wieder auffällig platt durch die Luft an andere Stelle ex- und importieren, da haben sie am Schluss wirklich ihre inszenatorische Rolle gefunden und etwas zustande gebracht, wovon Oper träumt und warum sie ein Suchtmittel ist: Wo die Einheit von Handlung, von den ausführenden Personen, von dem seelischen Gehalt, von der Musik, die sie singen, eine vollständige Harmonie eingehen. Radames und Aida entschwinden hoch in den dunklen Nachthimmel mit ihrem „Lebwohl, o Erde, lebwohl, Tal der Tränen„, eine der innigsten und lyrischsten Partien, die Verdi den beiden auf den Leib schrieb. Natürlich auf Italienische gesungen, aber rechts und links der Seebühne auf Videoschirmen so plaziert, dass die deutschen Texte von den achttausend Zuschauern mitgelesen werden können.