Ralf Rothmann erzählt mit Wucht vom Krieg in seinem Roman „Der Gott jenes Sommers“

"Der Gott jenes Sommers" von Ralf Rothmann. © Suhrkamp

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Schon wieder hat Ralf Rothmann ein saustarkes Buch abgeliefert. Diesmal versetzt er uns mit seinem Roman „Der Gott jenes Sommers“, der kürzlich im Verlag Suhrkamp erschien, in die letzten Tage des Zweiten Weltkrieges in die Nähe von Kiel. Allein für die Titelfindung gehörten ihm drei Nobelpreise!

Worum geht es? Das ist bei Rothmann nicht so eindeutig zu beantworten. Er kommt besonders gern hintenrum durchs Auge, wie mein Angelfreund Charly eine komplizierte Fischfangaktion mit anschließender Schlachtung des Fischs bezeichnet.

Die zwölfjährige Luisa flüchtet mit ihrer Mutter und der Schwester aufs Land, um so den Flugzeigen der Alliierten nicht billige Beute zu werden. Auf dem Landgut ihres Schwagers Vinzent, er übernimmt die Rolle des viehischen SS-Mannes, sind sie ja vielleicht sicher.

Pustekuchen, natürlich ist bei Rothmann nie und nirgends jemand save. Selbst im Gewand des Biedermanns lauert das Böse in den ausgefransten Rändern des Lichts, um gnadenlos zu reüssieren.

Recht langsam zieht sich die Schlinge um einige Protagonisten des Landguts, wir immer hautnah dabei, wenn der Gott des Sommers kein guter bleibt und sich seine Beute holt. Das ist erschreckend, schonungslos, grandios!

Bibliographische Angaben

Ralf Rothmann, Der Gott jenes Sommers, Roman, 254 Seiten, Leinen, Verlag: Suhrkamp, 1. Auflage, Berlin 7.5.2018, ISBN: 3-518-42793-4, Preise: 22 EUR (D), 22,70 EUR (A), 31,50 sFr

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