Proteste am Perlflussdelta – Zehntausende in Hongkong auf den Straßen – Prügelnde Polizisten, Pfefferspray, Tränengasgranaten und Gummigeschosse

Proteste in Hongkong. Zeltlager in den Häuserschluchten. Quelle: Pixabay

Hongkong, VR China (Weltexpress). Seit Wochen ziehen Zehntausende von Hongkongern durch die Straßenschluchten der Metropole am Perlflussdelta. Die Bewohner protestieren mehr oder weniger gegen alle Formen der Bevormundung und immer mehr sprechen offensichtlich von Unterdrückung.

Unter der Überschrift „Erneut säumen Schirme die Straßen“ heißt es in der „Tagesspiegel“ (28.7.2019), dass sich „auch am Sonntag … Tausende Menschen in einem Park im Stadtteil Central“ versammelten, „um von dort laut Organisatoren bis in die Nähe der chinesischen Vertretung zu ziehen“.

Sie würden „Hongkong-Polizei, schämt Euch“ würde in Sprechchören gerufen werden. In der Tat prügelten Polizisten wieder und wieder auf Demonstranten ein, vor allem einen Bahnhof gewaltsam räumten. Die Versammlung im Park wurde offenbar erlaubt, die Demonstration jedoch verboten.

Gestern schon kursierten viele Videos im Weltnetz, auf denen prügelnde Polizisten zu sehen sind und Polizisten, die Tränengasgranaten und Gummigeschosse auf Demonstranten ballern.

In „Frankfurter Rundschau“ (27.7.2019) wird unter dem Titel „Neue Gewalt in Hongkong“ berichtet, dass „die Beamten … am Samstag Tränengas und Pfefferspray“ eingesetzt hätten, „nachdem Tausende Menschen trotz eines zuvor verhängten Verbots zunächst friedlich durch den Stadtteil Yuen Long gezogen waren. Sie trugen aufgespannte Regenschirme – das Symbol der Hongkonger Demokratiebewegung.“

Mit Regenschirmen gegen die Regierung in Peking und Hongkong? Viele Demonstranten trugen auch Schutzhelme und und Schutzmasken gegen die Gasangriffe.

Die Demonstranten zeigen durchaus Humor. Sie nennen ihre verbotenen Demonstrationen „Einkaufs-Ausflug“, „Pokémon-Jagd“ oder „Gedenkmarsch“ für den chinesischen Ex-Premierminister Li Peng, der jüngst starb und für das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens ins Peking große Schuld trägt.

Aus Peking wurde den Protestierenden bereits mit Militär gedroht. Siehe dazu den Beitrag Mit der Macht, die aus den Gewehrläufen kommt, gegen die Opposition – Rotchina droht Einwohnern von Hongkong mit Einmarsch von Lenina Sachs.

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