Union-Trainer Fischer warnt vor Schockstarre – Eisern und mit Emotionen in die erste Saison Bundesliga

"Eisern Union" - Schöne Schals der fairen Fans des 1. FC Union Berlin (Archivbild). © Sportick

Berlin, Deutschland (Weltexpress). „Endlich geht es los“, sagte sichtlich erleichtert Urs Fischer, Trainer des 1. FC Union Berlin, als er bei der Pressekonferenz in elf Kameras der verschiedenen TV-Stationen schaute. Wir haben sechs, sieben Wochen hart gearbeitet, nun wollen wir in der Bundesliga Fußball spielen und das Drumherum ausbremsen.

Mit diesen Worten meinte der Schweizer die Diskussionen der Union-Ultras, die aus Protest gegen die Kommerzialisierung des Fußballs durch RB Leipzig mit 15 Minuten Schweigen protestieren wollen. „Schwachsinn“, meinen andere Fans und Unions Ex-Torwart Wolfgang Matthis bringt es auf den Punkt: „Solche Aktionen helfen nur dem Gegner.“ Fürwahr. Alle Klubs der Fußball-Bundesliga sind längst keine reinen Vereine mehr, sondern Kapitalgesellschaften. Union bildet da keine Ausnahme. Was soll also der Quatsch?

Trainer Fischer will sich deshalb mit dem Thema nicht mehr beschäftigen. „Ich akzeptiere die Fans, gebe aber zu diesem Thema keine Auskunft mehr.“ Vielmehr freut er sich, dass ihm bis auf Florian Hübner und Nikolai Rapp alle Spieler zu Verfügung stehen. Fischer will sich mit seinen Aufsteigern gegen die favorisierten Sachen keineswegs verstecken. „Egal in welcher Liga. Es spielen immer elf gegen elf Spieler. Ich denke, wenn wir mutig bleiben, bekommen wir auch gegen Leipzig unsere Chancen. Wenn wir dagegen in Schockstarre verharren, wird es schwer.“

Fischer gewinnt dem ersten Bundesliga-Ostduell eher positive Seiten ab: „In der zweiten Liga bestritt ich schon mehrere Ostduelle. Sie verliefen immer fair und waren spannend. Wenn wir mit dem Spiel gegen Leipzig in die Nähe eines Derbys kommen, wäre das schön, denn Derbys bringen immer Emotionen.“

Die geplante Aufstellung verriet Urs Fischer natürlich nicht, gestand aber: „Ich werde einige erfahrene Spieler bringen, denn ich brauche mehrere Schultern, die Verantwortung tragen können.“

Bis auf Video vom Pokalspiel RB Leipzig gegen Osnabrück liegen Fischer kaum Informationen über die Spielweise von RB-Trainer Julius Nagelsmann vor: „Aber wir wissen ja, wie er in Hoffenheim gespielt hat.“

Neben einer möglichst dichten Abwehr baut der Union-Trainer auf sein Sturm-Trio mit Sebastian Andersson, Sebastian Polter und Anthony Ujah. „Andersson ist immer anspielbar und sucht die Tiefe, Polter ist im Strafraum immer für ein Tor gut und Ujah wiederum sorgt für gefährliche Situationen vor dem gegnerischen Tor. Alle drei haben ihre eigenen Qualitäten, auf die wir aufbauen können.“

Auf besonders große Räume in der Leipziger Hälfte baut Fischer nicht: „Die Leipziger sind zwar stark in der Offensive, aber sind bei Gegenangriffen auch schnell wieder zurück. Wir waren beim Pokal in Halberstadt und beim Test gegen Lichtenberg 47 in der Vorwärtsbewegung recht gut. Doch es wird gegen die schnellen Leipziger auf alle Fälle darauf ankommen, wie schnell wir auf dem Weg zurück sind.“

Die „Alte Försterei“ ist seit Wochen ausverkauft. Die Stadion-Tore werden zwei Stunden vor dem Spiel, das um 18 Uhr im Stadion in Berlin-Köpenick beginnen soll, geöffnet.

Anmerkung:

In einer vorherigen Fassung war von Michael Hübner die Rede. Der Mann heißt Florian Hübner. Wir entschuldigen uns für diesen Fehler.

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