Erfurt, Thüringen, Deutschland (Weltexpress). Wer gedacht hätte oder gehofft, dass die Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) kurz nach der Konstitution der Fraktion im Thüringer Landtag sich über Nach von diesem verabschieden würde, der griff wie die Führung der Bundes-CDU, die Mohring und mehr in der mitteldeutschen Provinz dazu aufforderte, volle Elle ins Klo, wie der Volksmund formuliert.
Neuwahlen in Thüringen? Nicht mit Mike Mohring und der CDU in und um Erfurt, die selbständiger und selbstbewusster wirkt als in der Vergangenheit und die genau so wenig eine Volkspartei ist wie die SPD. Die christlichen Mitglieder und Mandatsträger vor Ort wollen vielleicht vieles, aber eines nicht mehr: eine Blockflöte der Berliner sein. Sie trotzen den Scheinheiligen in Politik und Presse, die von einer Schande schwätzen.
Die schwache Führung der Bundes-CDU mit den Merkel-Männchen AKK und Zimiak, sie offiziell Bundesvorsitzende, er Generalsekretär, wirken wie Rumpelstielzchen am Fegerfeuer. Soll man lachen, soll man weinen? Die Läuterungen finden anderswo statt und der Aufstand, um die Merkellianer loszuwerden, wird früher oder später immer mehr erweichen und Berlin erreichen. Dann ist nicht nur die Mutti aus der Uckermark weg, die für das Mehltauland und also am Pranger der Provinzler steht. Der Aufstand in der CDU wird nicht in einem Landesverband West gewagt, sondern im Osten der BRD.
In Zeiten, in denen Männer mit Bart statt zur Axt zu Hautpflegecremes greifen und statt zu Steaks Kaninchen ihr Futter wegnasche (und Linke Latte macchiato in Straßencafés schlürfen statt sich in Hinterzimmern während eines Marx-Lektürekurses Zitate um die Ohren zu hauen), werden Umstürze herbeigestreichelt. Doch wenn die Verhältnisse immer unerträglicher und zu Zuständen werden, die der Aufstände wert sind, werden Männchen zu Männern. Dann wird das Wollen wichtiger als das Dürfen und das Können übersehen, so dass mancher Mann (und das gilt auch für Frauen) mit seinen Aufgaben wächst.
Dass „der Landtag … eine Lösung finden“ müsse, „die … definitiv nicht in Neuwahlen“ liege, das sagte Mohring am heutigen Freitag vor einer CDU-Präsidiumssitzung in Berlin gegenüber der Presse. Ein Mann, der gedenkt, zu Kreuze kriechen zu müssen, hört sich anders an.
Der am Mittwoch mit Stimmen von CDU und AfD gewählte Ministerpräsident Thomas Kemmerich (FDP) müsse nun die Vertrauensfrage stellen.
„Reuters“ (7.2.2020) teilt unter dem Titel „Mohring schließt Neuwahlen in Thüringen vorerst aus“ mit, dass der Führer der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag „auf Journalistenfragen offen“ gelassen habe, „ob seine CDU den früheren Ministerpräsidenten Bodo Ramelow (Linke) unterstützen würde, der am Mittwoch unterlag. Er verwies aber darauf, dass bei der Wahl eines Ministerpräsidenten je nach Verfahren – ob Vertrauensfrage oder konstruktives Misstrauensvotum – unterschiedliche Mehrheiten erforderlich wären. Dann sei ‚entweder Enthaltung die Antwort – das muss die Fraktion mit sich ausmachen – oder eben auch Zustimmung notwendig‘. Scheiterten diese Verfahren, dann komme es zu Neuwahlen: ‚Aber es ist das Ziel der CDU, dass diese Verfahren nicht scheitern.'“