Menschen, Rechte – Menschenrechte im Dutzend gratis beim Menschenrechts-Filmfest in Berlin-Prenzlauer Berg

Szene aus dem Siegerfilm in der Rubrik Amateure: "Finde den Fehler" von Gerhard Prügger. © Deutscher Menschenrechtsfilmpreis

Ein halbes Dutzend Filme in genausoviel Kategorien waren am 6. Dezember 2014 in Nürnberg mit dem Deutschen Menschenrechts-Filmpreis 2014 ausgezeichnet worden. Häufig ging es dabei um das Thema Flucht und Vertreibung. Sieben Institutionen veranstalten am 13. Januar 2015 um 19 Uhr im Cinestar-Kino in der Kulturbrauerei in der Schönhauser Allee 36 in 10435 Berlin die Lange Nacht des Menschenrechts-Films. Der Eintritt ist frei, so dass jeder Interessierte, der die Anreise nicht scheut, die preisgekrönten Streifen, die Preisträger und ihre unterschiedlichen Sichtweisen kennenlernen kann. Ja, die unveräußerlichen Menschenrechte, die jedem ohne Antrag zustehen, auch dem Analphabeten, wer kennt sie schon? Wer weiß schon, dass am 10. Dezember 2008 die Menschenrechteerklärung stattfand, die ‚Universal Declaration of Human Rights“? Wer hat schon Bardo Fassbenders Neuübersetzung im Schrank stehen?
Die Menschenrechte sind nicht umsonst, aber gratis wie der Eintritt zu dieser Veranstaltung. An diesem Dienstagabend werden sowohl alle sechs prämierten Filme gezeigt als auch Gespräche mit den Preisträgern bzw. Preisträgerinnen geführt. Moderator Knut Elstermann, ohne den auch die Berlinale kaum denkbar ist, arbeitet unter anderem für den SFB-Nachfolger RBB. Um die begehrte Trophäe zu erhalten,  gab es 416 Einreichungen – soviel wie noch nie. Eine Jury wählte daraus folgende sechs Filme aus, die es bei der „Langen Nacht“ gezeigt werden:
– In der Kategorie „Langfilm“: "Camp 14 – Total Control Zone", Regie: Marc Wiese, 101 Minuten (Dokumentarfilm)
– Kategorie „Kurzfilm“: "Mohammed auf der Flucht" von Guido Holz, 24 Min. (Daily-Doku)
– Kategorie „Magazinbeitrag“: "Yussuf – Die Geschichte einer Flucht", R. Caroline Walter und Bertram von Boxberg, 8 Min. (Kontraste)
– Kategorie „Filmhochschule“: "Nadeshda", R. Anna Frances Ewert und Falk Müller/HFF München, 48 Min. (Dokumentarfilm)
– Kategorie „Amateure“: "Finde den Fehler", R. Gerhard Prügger, 2 Min. (Promotionfilm, ein Werbespot für Gleichstellung und Gleichbehandlung aufgrund sexueller Orientierung)
– Kategorie „Bildung“: "Bahar im Wunderland", R. Behrooz Karamizade, 16 Min. (Kurzspielfilm)

Die Lange Nacht des Menschenrechts-Films in Berlin wird veranstaltet von Amnesty International, der Bahá’í­-Gemeinde, dem Deutschen Anwaltsverein, 1219 Religions- und Kulturdialog e. V., dem Deutschen Institut für Menschenrechte, der Deutschen UNESCO-Kommission und dem Deutschen Jugendherbergswerk. Eine „Lange Nacht des Menschenrechts-Films“ wird auch in anderen deutschen Städten stattfinden,  siehe menschenrechts-filmpreis.de. Dort findet man auch Informationen über die Preisträger, Filmzusammenfassungen und Jurybegründungen.
Man kann dem Festival nur wünschen, dass es irgendwann bald überflüssig wird, weil die Menschenrechte überall selbstverständlich beachtet werden.

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