„Ein Sonntag im Bett ist gemütlich und nett …“ – Ficken oder gefickt werden, das ist hier die Frage

Füße und Bett.
Bett und Füße. Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Ich schenke reinen Wein ein: Ich liege im Bett. Etwaige Tippfehler entschuldigen sich daher von vornherein. Mit meinen Launen entsprechend griechisch-römischen Liegens bei Kaffee aus Übersee und Schrippen aus Berlin (Ost) ist das nicht anders.

„Ein Sonntag im Bett ist gemütlich und nett, und wer das nie erlebt, hat sein Leben nie gelebt“

Sollen andere mehr eingepflanzten als selbstauferlegten Bürgerpflichten hinterhergehen und wie die allerdümmsten Kälber ihre Schlächter selber wählen. Ich ficke lieber vorm Frühstück, das mittags auf mich wartet und erinnere mich an die Lügen derer, die arm im Geiste wieder in den Reichstag wollen. Ihre Lügen der letzten Tage, Wochen, Monate und Jahre vor diesem Wahlsonntag gleichen denen nach einer Jagd. Wenn es ernst wird, dann muss man lügen.

Ob in Kirchen oder Quasselbuden des Kapitals, Pfarrer und Politiker lügen einem nicht nur das Blaue vom Himmel, sondern die Hucke voll.

Wer daran glaubt, dass hier und heute ein Kreuz für die Herrschaft des Volkes durch das Volk und für das Volk zu machen sei, der glaubt auch an Jungfrauengeburten und Weihnachtsmänner.

Sag Nein

Das, was ich will, kann ich sowieso nicht wählen. Also besteht meine größte Freiheit darin, zur Inszenierung von Politik, zur Simulation von Staatsvolksherrschaft Nein zu sagen. Die Wahlen am 24.9.2017 in der Bundesrepublik Deutschland sind eine Farce, der Wahlkampf war eine Tragödie, bestimmt von einem Duett der Großen Koalition aus CDU, CSU und SPD.

Die entscheidende Frage ist neben der von Krieg und Frieden die Eigentumsfrage. Diese wird nicht im Reichstag beantwortet und schon überhaupt nicht von einer sich links wähnenden Partei, die nicht das kapitalistische System der Ausbeutung von Menschen durch Menschen und der Natur durch den Menschen als solches kritisiert, sondern sich vollends entblödet und einen Euro mehr Mindestlohn fordert als die Abgeordneten der anderen Kapitalfraktionen. Das ist keine Alternative, noch nicht einmal eine linke.

Wer die kapitalistische zu einer Risikogesellschaft umdichtet, der ist ist genau so wenig eine Alternative, auch keine grüne.

Und wer die Alternative im Namen führt während es ihm um Deutsche Mark und Deutsche Gene geht, der fickt im eigenen Saft. Schön ist das nicht.

Und sowieso halten die meisten Männer und Frauen im Reichstag es mit Winston Churchill, der meinte, dass „das beste Argument gegen die Demokratie ein fünfminütiges Gespräch mit dem durchschnittlichen Wähler“ sei. Nach einem fünfminütigen Gespräch mit einem Abgeordneten verstehe ich Churchill, nur anders.

Ficken oder gefickt werden, das ist hier die Frage

Dabei unterscheidet sich der Reichstag nicht von der Reeperbahn. Im Grunde war die Bundesrepublik Deutschland nichts weiter als ein großes Bordell, dass von Washington und der Wall Street betrieben wurde. Wer sich von den Nutten des Kapitals ficken lassen will, der darf sie im Kontakthof nicht nur anquatschen, der darf sie alle paar Jubeljahre auch noch wählen. Danach kehrt sich das Verhältnis von Freiern und Prostituierten um. Das betrifft zwar nicht die Bourgeoisie, aber das Volk.

Und wie es sich für einen Salonkommunisten gehört, der nach Bett und  Beischlaf seinem Vorsatz, dabei zu bleiben, nicht treu geblieben ist, also nach einem gemütlichen Sonntagmorgenfick mit Kaffee, Schrippen und Tippen doch unter die Dusche ging, gehe ich zum Abendessen in ein schönes Restaurant, aber auf keinen Fall an die Urne. Der Wein, den ich wähle, wird ein guter sein.

Vielleicht ficke ich nachts noch einmal. Das macht den Kopf so schön frei.

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