Wintergame der DEL – Wintermärchen für Kris Sparre

Kris Sparre spielte einst für die Berliner Eisbären (Archivbild 2013-12-01). © Foto: Hans-Peter Becker

Den Eintrittskartenkäufern musste neben dem rein sportlichen auch ein attraktiver Show-Event geboten werden. Das Spielgerät hat lediglich Ausmaße in der Höhe von 1,54 cm und im Durchmesser von 7,62 cm und kann bei Schlagschüssen bis auf 170 km/h beschleunigt werden. Gute Augen und ein wenig Erfahrung beim Anschauen von Eishockeyspielen sind schon nötig, um auch von Oberrang noch etwas zu erkennen.

Bevor es losging mit dem rheinischen Derby zwischen Düsseldorf und Köln, heizte die schwedische Rockband Mando Diao den Stadionbesuchern ein. Der Soundtrack für ein Eishockeyspiel muss schon etwas härter sein. Etwas skurril geriet die Darbietung der Nationalhymne mit gesungen von Caroline Merz mit einem Kinderchor. Seit einem Jahr war der Cheforganisator Lenz Funk mit den Vorbereitungen beschäftigt. Er durfte gegen 16:30 Uhr am 10. Januar kräftig durchatmen. Der Eröffnungsbully wurde vollzogen, die Live-Übertragung von Servus TV lief und das stürmische Wetter spielte, dank moderner Stadionarchitektur, keine Rolle. Das Eis war wegen der ungewöhnlich hohen Temperaturen etwas weich und die Lichtverhältnisse im Stadion für die Eishockey-Profis etwas ungewohnt.

In jedem Spieldrittel wurden zudem nach 10 Spielminuten die Seiten gewechselt. Die Gäste aus Köln hatten die talentiertere Mannschaft am Start und schien nur eine Frage der Zeit für den ersten Torjubel der angereisten Haie-Fans. Düsseldorf Torwart Tyler Beskorowany vor allem hatte etwas dagegen. So nutzte die Düsseldorfer Eislaufgemeinschaft ein Powerplay in der Schlussminute des 1. Drittels zur überraschenden Führung.

Jedes Spiel schreibt eine kleine Geschichte und der Mittelabschnitt wurde zu einem Winter-Märchen für den Stürmer Kris Sparre. Zwei Tage vor seinem 28. Geburtstag erzielte der rechte Außenstürmer zwei Tore und brauchte dafür nur etwas mehr als 3 Minuten. Nach dem Ende der Saison 2013/14 wurde er bei den Eisbären Berlin ausgemustert und heuerte in Dresden in der DEL 2 an. In 30 Spielen erzielte er 16 Tore und gab 36 Vorlagen, mit diesen Werten war er der Top-Scorer der 2. Liga. Am 30. Dezember wurde sein Wechsel zur DEG verkündet und am 2. Januar machte er sein erstes Spiel im rot-gelben Dress. Vor zwei Wochen noch in der Eishockey-Provinz und jetzt der Spieler des Tages beim Wintergame.

Seine beiden Treffer und der Treffer von Travis Turnbull reichten zum knappen 3:2 Erfolg in dem prestigeträchtigen Derby. Die Tore für Köln erzielte im Schlussdrittel Philip Gogulla. In zwei Jahren soll das nächste Wintergame wieder die Fans in ein Fußballstadion locken. Es bleibt ein enormer Aufwand für ein einziges Eishockeyspiel.

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