Luxusmodehersteller Escada und MaxMara weiter unter Druck – Pressemitteilung der Offensive gegen die Pelzindustrie vom 04.07.2009

Internationale Kampagne fordert sofortiges Ende des Pelzhandels der ESCADA AG

Die ‚Pink Party‘ von ESCADA auf der Fashion Week stand im Zeichen der Proteste gegen den Pelzverkauf des Münchner Luxusmodeunternehmens. Während Escada versuchte, sich mit einer Selbstinszenierung aus den Negativschlagzeilen zu bringen, nutzen 20 TierbefreierInnen die außerordentliche Medienöffentlichkeit, um in aller Deutlichkeit das Ende des Pelzhandels zu fordern. Mit Erfolg. Unter den BesucherInnen waren die überraschend kräftigen Proteste zentrales Gesprächsthema und auch die Fernsehberichterstattung konzentrierte sich vor allem auf die Aktion der PelzgegnerInnen. Aber nicht nur mit spektakulären Aktionen unterstreichen TierbefreierInnen ihre Forderungen nach einem sofortigen und unbefristeten Ende des Pelzhandels der ESCADA AG. Auf der Jahreshauptkonferenz der Aktiengesellschaft am 28. April nutzen mehrere AktivistInnen das Rederecht und hielten der Unternehmensführung Verantwortungslosigkeit in Bezug auf die Unternehmenspolitik vor. Vor den versammelten Aktionären und der Branchenöffentlichkeit schilderten sie die Hintergründe der Produktion von Echtpelzen und berichteten über die weltweit mehr als 500 Aktionen im Verlauf der ‚Escada-Campaign‘. Finanzvorstand Markus Schürzholz musste bereits 2008 Umsatzeinbußen aufgrund kleinerer aber wöchentlich abgehaltener Kundgebungen vor den ESCADA-Filialen einräumen. Michael Stern, Pressesprecher des Anti-Pelz-Netzwerks ‚Offensive gegen die Pelzindustrie‘ zeigt sich entschlossen: „Nach wie vor demonstrieren TierbefreierInnen in Städten wie Hamburg, Berlin, München oder Frankfurt mehrmals im Monat vor den ESCADA-Shops. Es ist keine Frage, ob ESCADA aus dem Pelzhandel aussteigt, sondern wann sie dies tun. Denn die Proteste werden solange geführt, bis das Ziel eines unbefristeten Stopps des Handels mit Echtpelzen erreicht wird.“ (Weitere Informationen zur Kampagne: www.antifur-campaign.org)

Zielgerichtete Kampagnen: Erfolgreiche Strategie der TierbefreierInnen

Nach erfolgreichen Kampagnen gegen Unternehmen wie C&A, Karstadt, Peek und Cloppenburg, Gerry Weber und Kaufhof gibt es kaum noch Mode- und Warenhäuser, die Pelzartikel verkaufen. Die Pelzindustrie sieht sich unter Druck. Die größte Branchenmesse, die Fur and Fashion, einst Aushängeschild der Branche, fand letztmalig im Jahr 2008 statt. Michael Stern sieht in zielgerichteten Kampagnen ein effektives Mittel, um die Pelzindustrie mittelfristig zu beenden: „Modehersteller verzichten nicht freiwillig auf Echtpelzprodukte. Hierfür bedarf es der entschiedenen Proteste der TierbefreierInnen. Mit jeder gewonnenen Kampagne schwinden die Absatzmärkte der Pelzindustrie. Gleichzeitig ist jede gewonnene Kampagne ein Zeichen an die gesamte Bekleidungsindustrie. Wer Pelz verkauft, sieht sich früher oder später als Ziel von Anti-Pelz-Kampagnen.“

Kampagne gegen italienischen Luxusmodehersteller MaxMara

Der italienische Luxusmodehersteller MaxMara wird derzeit ebenfalls durch eine Anti-Pelz-Kampagne unter Druck gesetzt. Die MaxMara-Campaign knüpft ebenfalls an erfolgreiche Proteste gegen Bekleidungskonzerne an. Nach Kampagnen und Ankündigung von Protesten gaben mehrere Unternehmen, darunter Diesel, Miss Sixty und Stefanel, 2008 den Verkauf von Echtpelzprodukten auf. Seit Beginn der Kampagne Ende 2008 kam es bereits zu weit über 200 Aktionen, auch außerhalb Italiens. (Weitere Informationen zur Kampagne: www.maxmaracampaign.net/en)

Auch im Sommer werden die Kampagnen gegen ESCADA und MaxMara fortgeführt, da die Pelzindustrie keine ‚Sommerpause‘ macht: Die Tiere, deren gewaltsamer Tod im Spätherbst herbeigeführt wird, fristen jetzt ihr tristes Dasein auf den Pelzfarmen. Die Zustände sind den Unternehmensführungen bekannt. ‚Ethisch vertretbare‘ Formen des Pelzhandels existieren zwangsläufig nicht, denn für jedes Stück Pelz wurde ein Tier ermordet.

Offensive gegen die Pelzindustrie

Die Offensive gegen die Pelzindustrie ist ein Netzwerk zahlreicher Gruppen der Tierrechts- und Tierbefreiungsbewegung, das sich für das Ende der Pelzindustrie einsetzt. In der Vergangenheit konnten Kampagnen gegen Modehausketten wie C&A, Karstadt und Peek und Cloppenburg erfolgreich beendet werden. Mehrere Unternehmen darunter Gerry Weber und Kaufhof beendeten den Pelzhandel bereits nach der Ankündigung von Protesten durch die Offensive. Das Netzwerk ruft seit 2006 zu einer Kampagne gegen das österreiche Modeunternehmen Kleider Bauer auf und unterstützt zudem internationale Kampagnen, wie die Escada-Campaign und die MaxMara-Campaign. (Weitere Informationen: www.offensive-gegen-die-pelzindustrie.net oder www.antipelz.org)

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