Kritik zum 3D-Film „Die Hüter des Lichts“ – Die Superhelden der Kindheit gegen den Schwarzen Mann

© Paramount Pictures

Die Idee zu "Die Hüter des Lichts" kam Autor William Joyce als seine kleine Tochter ihn fragte: „Papa, sind der Weihnachtsmann und der Osterhase eigentlich Freunde?“ Nicht nur, dass sie befreundet sind, sie sind auch irgendwie ein bisschen anders, als man sie sich vorstellt. Der Weihnachtsmann mit russischem Akzent hat sich „Gut“ und „Böse“ auf die Unterarme tätowiert und der Osterhase ist ein Boomerang werfender Hüne. Besonders letzterer ist gar nicht begeistert mit Jack Frost zusammen zu arbeiten, hat dieser es doch glatt gewagt einmal Ostern mit einem Kälteeinbruch zu ruinieren und ausgerechnet jetzt steht Ostern wieder vor der Tür.

Wie Pitch ist auch Jack unglücklich mit seiner Situation. Anders als die anderen Hüter hat er keinen eigenen Feiertag und selbst wenn er mit Kältefrei oder Schlittschuhbahnen Kindern Freude bereitet glauben sie doch nicht an ihn. So wird neben der Geschichte um Pitch, der die in den Milchzähnen der Kinder festgehaltenen Erinnerungen stiehlt, auch die von Jack und wie er zu Jack Frost wurde erzählt.

Das Beste sind die Nebenfiguren in Form der Wichtel und der Yeti, die hinreißend witzig und liebenswert sind. Ohne sie wäre der Film langweiliger Durchschnitt, nicht zuletzt dank der wenig originellen Verwendung der 3D Technik und der geradezu ironischen Tatsache, dass einen ausgerechnet Jack Frost kalt lässt. Bedauerlicherweise erreichen auch die deutschen Synchronstimmen nicht das Niveau der Originalsprecher wie beispielsweise Jude Law als Pitch oder Hugh Jackman als der Osterhase.

Alles in allem ist "Die Hüter des Lichts" ein netter Animationsfilm für Kinder, die – intellektuell noch unbeschwert – akzeptieren, dass der Mann im Mond das Sagen hat, die Zahnfee an einen Kolibri erinnert und das Weihnachtsmann und Osterhase befreundet sind. Er fühlt sich mit seinen 97min ein bisschen zu lang an, aber dank der Wichtel und Yeti wird man auch als Begleitung Spaß haben.

Die Hüter des Lichts (USA, 2012); Verleih: Paramount Pictures Germany; Filmlänge: 97min; Regisseur: Peter Ramsey; Drehbuch: David Lindsay-Abaire; Sprecher: Florian David Fitz, Hannah Herzsprung, Matze Knop; FSK: ab 6 Jahren; Kinostart: 29. November 2012 (Deutschland).

Vorheriger ArtikelGegen alle Schwierigkeiten – VW steht 2012 vor besonders guten Geschäftsergebnissen
Nächster ArtikelRoyals und Rhododendren – Sofiero in ein leuchtendes Blütenmeer und einer der schönsten Gärten Europas