Kredite, Kredite und nochmals Kredite für den Reisekonzern TUI

Ein TUI-Flugzeug mit der Aufschrift "TUIfly". Quelle: Pixabay

Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Wie schlecht es einem Laden geht, das sieht man nicht an den Leuten, die dort ein- und ausgehen. Schließlich machen Kleider Leute. Das täuscht also.

Ein Blick in die Bücher verrät mehr. Dort stünden laut „Deutschland Today“ (27.3.2020) bereits „Kreditlinie … bei ihren Banken in Höhe von 1,75 Milliarden“ drin. Unter der Überschrift „Bundesregierung genehmigt KfW-Kredit für TUI über 1,8 Milliarden Euro“ weiter, dass der „schwer getroffene Reisekonzern … einen Überbrückungskredit der staatlichen Förderbank KfW in Höhe von 1,8 Milliarden Euro “ erhalte. „Die Bundesregierung habe dafür nach Angaben des Unternehmens am Freitag ihre Zustimmung gegeben. Allerdings müssten noch die Banken des Reiseanbieters zustimmen; die Gespräche dazu wären bereits angelaufen und würden nun fortgesetzt…

Damit würde TUI zum gegenwärtigen Zeitpunkt über Finanzmittel und Kreditlinien in Höhe von insgesamt 3,1 Milliarden Euro verfügen.“ Dass „einer der Bedingungen des KfW-Überbrückungskredites“ sei, dass der Reisekonzern während der Laufzeit des Kredits auf Dividendenzahlungen verzichte“, das wird auch erwähnt. So viel Pietät muss wohl angesichts der Großzügigkeit des BRD-Staates, der sich erneut als der des Kapitals entpuppt, sein. Denn der Steuerzahler haftet und also Lohnarbeiter.

In „Süddeutsche Zeitung“ (17.3.2020) wurde unter dem Titel „Coronavirus: Wie die Krise die Unternehmen trifft“ mitgeteilt, dass es dem TUI-Konzern „um Staatsgarantien“ gehe, „bis der normale Geschäftsbetrieb wieder aufgenommen werden könne. Lediglich 1,4 Milliarden Euro habe Tui noch in Form eigener Mittel und Kreditlinien zur Verfügung.“

Die TUIfly GmbH teilte heute mit, dass sie „als erste deutsche Airline … den Flugplan für die Sommersaison 2021 freigeschaltet“ habe. „Das Angebot umfasst rund 4,5 Millionen Sitzplätze, von denen mehr als die Hälfte auf die griechischen Inseln, insbesondere Kreta und Rhodos sowie auf die Kanaren entfallen. Der Spitzenreiter im Programm bleibt jedoch Mallorca: 70 mal pro Woche startet der beliebte Ferienflieger zur größten Baleareninsel.“

Insgesamt würde TUIfly Gäste genannte Kunden „zu 25 beliebten Sonnenzielen“ bringen. So und nicht anders wird Oliver Lackmann, Geschäftsführer TUIfly GmbH, zitiert. Abgeflogen wird vor allem von Düsseldorf, aber auch von Frankfurt am Main und Hannover. Auch von Berlin, Basel, Köln/Bonn, Karlsruhe/Baden-Baden, Hamburg, Nürnberg, Paderborn-Lippstadt, Saarbrücken und Stuttgart gingen einige Ferienflieger.

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