Kommentar: Alle scheiße außer Mutti? – Irrungen und Wirrungen in der Zehn-Prozent-plus-X-Partei CDU

Angela Merkel (CDU).
Angela Merkel (CDU). Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Daß die CDU eine Zehn-Prozent-plus-x-Partei ist, das ist nicht die Frage. Nicht erst bei der vergangenen Bundestagswahl Ende September 2021 erlebten Christen der CDU ein Debakel. Von 2013, als die Agenda 2010 der Schröder-Fischer-Regierung wirkte, ging es für die CDU nur noch in eine Richtung.

Die CDU ist schon lange keine Volkspartei mehr. Volksparteien sind sowieso ein Widerspruch in sich. Dennoch ist die CDU noch eine Großpartei, wenn auch lange nicht mehr so groß. Seit dem Beitritt der DDR zur BRD ging es für die CDU bei der Anzahl der Parteimitglieder fast immer nur in eine Richtung: bergab!

Waren es 1990 noch 789.609 Mitglieder, so waren es 2019 405.816. Tendenz: fallend!

Vor allem unter den Vorsitzen Wolfgang Schäuble, Angela Merkel, Annegret Kramp-Karrenbauer und Armin Laschet. Die, mit denen die CDU Debakel erlebte, wurden auch nie Ehrenvorsitzende. Der letzte Ehrenvorsitzende der CDU war Helmut Kohl, doch am 18. Januar 2000 stimmte Kohl zu, den Ehrenvorsitz aufgrund der CDU-Spendenaffäre ruhen zu lassen. Gestürzt wurde Kohl übrigens von Merkel, Schäuble und anderen.

Jetzt bebt die Bruchbude CDU, die viele Mitglieder bereits zur AfD verlassen haben, erneut und auch die Lusche Laschet muß weg. Der soll jedoch nicht alleine gehen, denn alle scheinen scheiße außer Mutti. Laschet verkündete bereits, bevor er gestoßen werden mußte, seinen Rücktritt.

Nun heißt es aus dem Konrad-Adenauer-Haus in Berlin, daß der Laschet-Vorstand einstimmig beschlossen habe, den kompletten Bundesvorstand auf dem nächsten Bundesparteitag neu zu wählen. Der schien erst für den 30. Oktober 2021 geplant, doch dann sollen sich erst einmal die Kreisvorsitzenden auf einer Konferenz treffen. Gut möglich, daß sich das Dilemma mit dem Vorstand der Verlierer noch bis in den Januar 2022 hinzieht und erst im neuen Jahr ein neue Vorstand gewählt wird. Bisher entschieden Delegierte. Gut möglich, daß sich das ändern und die angebliche Basis und also alle Mitglieder mehr einbezogen werden.

Doch was soll eine Befragung der Mitglieder bringen, wenn diese nicht ihren Vorstand wählen dürfen, sondern Delegierte? Gegen eine Mitgliederbefrage sprach sich unter anderem Wolfgang Schäuble aus.

Die dürfen sich zwischen Friedrich Merz, Jens Spahn, Norbert Röttgen, Ralph Brinkhaus und Carsten Linnemann entscheiden oder auch nicht. Der Kreis der Kandidaten für den neuen Vorsitz könnte aus den genannten Personen bestehen, aber auch aus anderen. Wer am Ende des Hauens und Stechens übrig bleibt, das wird man sehen, wenn es soweit ist.

Annegret Kramp-Karrenbauer und Peter Altmaier kneifen und ziehen sich zurück. Beide Verlierer wollten auf ihre Bundestagsmandate verzichten. Der Parteitag sei das beste Organ. Er plädierte als für die Wahl des Vorstandes durch Delegierte.

Was man sieht ist das, was in der CDU herrscht, ein Tohuwabohu, das als Basisdemokratie verkauft wird. Wer’s glaubt…

Das Palaver in der CDU dient im Grunde einzig und allein dem Ablassen von Druck aus dem Kessel, damit nicht ein großer Teil die CDU verläßt, um eine neue Partei zu gründen. Noch eine Kleinst- oder Kleinpartei in der BRD braucht kein Mensch.

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