Kiss, kiss, bang, – …geht es zwischen Katherine Heigl und Ashton Kutcher in der Actionkomödie „Kiss & Kill“

„Warte, es kommt noch schlimmer.“, verspricht einer der Hauptcharaktere in einer frühen Szene. Die Worte erweisen sich als prophetisch. Was Regisseur Luketic und Ideengeber und Co-Drehbuchautor Bob DeRosa im Sinn hatten, scheint eine vergnügliche Agentenkomödien in der Tradition von Hitchcock gewesen zu sein. Das Resultat ist unterdessen lediglich ein einfallsloses Potpourri klassischer Actionfilm- und Komödien-Versatzstücke. Wie ein Hochglanzabklatsch erfolgreicher Mischungen aus Liebeskomödie und Actionfilm, wie sie im Kino „Mr. & Mrs. Smith“ oder „The Bounty Hunter“ repräsentieren, kommt „Kiss & Kill“ daher. Wer auf originelle Ideen in der peinlich abgekupferten Handlung hofft, wird ebenso enttäuscht wie die Freunde amüsanter Liebesgeschichten. Nicht nur die romantische, auch die darstellerische Chemie fehlt zwischen Kutcher und Heigl. Tom Selleck, dessen Cameo-Auftritt als seine längst erwachsene Tochter übermäßig behütender Vater die wenigen gelungenen Momente zu verdanken sind, ist angesichts des verschenkten Potentials des „Magnum“- Stars eher Wermutstropfen denn Grund zum Lachen. Für schwarzen Humor fehlt es „Kiss & Kill“ an Nuanciertheit. Die finale Pointe, welche neben der Handlung auch die Logik endgültig verabschiedet, wirkt schlicht abgeschmackt statt doppelbödig.

Ein bisschen Agentenleben in Ehren kann keiner verwehren, lautet das Fazit von „Kiss & Kill“. Was macht es schon, wenn „The Killers“, wie der englische Originaltitel das mörderische Liebespaar Jen und Tom treffend taufte, dabei reihenweise Todesopfer fordern? Die paar Leben sind eben der Preis, den es für ein sicheres Luxusdasein in der amerikanischen Oberschicht zu zahlen gilt, lautet die unterschwellige Botschaft der plumpen Actionkomödie. Da glaubt man fast der in einem der dümmlichen Dialoge aufgestellten Behauptung, Cary Grant habe LSD geschmissen. Kutcher, Heigl und Konsorten können unterdessen auf chemische Aufputschmittel verzichten. Mit Werken wie „Kiss & Kill“ befindet sich das von ihnen repräsentierte oberflächliche Massenkino längst auf dem Ego-Trip.

Titel: Kiss & Kill – The Killers

Land/ Jahr: USA 2010

Genre: Actionkomödie

Kinostart: 5. August 2010

Regie: Robert Luketic

Drehbuch: Bob DeRosa, T. M. Griffin

Darsteller: Katherine Heigl, Ashton Kutcher, Tom Selleck, Catherine O ´Hara, Kevin Sussman, Casey Wilson

Laufzeit: 100 Minuten

Verleih: Kinowelt

www.kisskill.kinowelt.de

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