Augsburg, Berlin, Deutschland (Weltexpress). So richtig begriffen scheinen die echten und Möchtegern-Hanseaten an der Unterweser ihren bevorstehenden Untergang noch nicht zu haben. Vielleicht setzen sie auch darauf, daß Totgesagte länger leben, obwohl die Totsagung buten und binnen lange vermieden wurde. Jetzt ist sie da, weil die Manschaft der SV Werder Bremen GmbH & Co. KGaA in einem leeren Stadion bei Augsburg, im Grunde gelegen zwischen Göggingen, Inningen und Haunstetten, vergeigte.
Auch dieser Samstagnachmittag war für Werderaner bitter. Die von Cheftrainer Florian Kohfeldt betreute Mannschaft war nicht in der Lage, gegen einen anderen Abstiegskandidaten zu gewinnen. Die Bremer fanden an der Lech kein Loch im Augsburger Abwehrbollwerk.
Zwar spielte die Augsburger Puppenkiste über eine halbe Stunde in Unterzahl, weil Ruben Vargas nach einem Dutzend Minuten die rote Karte sah (13.), und ansonsten auch noch wenig mit dem Ball, der Ballbesitz der Heimmannschaft dürfte bei 30 Prozent gelegen haben, doch darum geht es nicht. Wenn ein paar der nur 236 Pässe, die Bremer brachten es auf 506 ein einer Paßgenauigkeit von 77 Prozent, dort ankommen, etwas über die Hälfte sollen es laut der einer Statistik sein, wo sie ankommen müssen, dann reicht das völlig aus.
Die rote Karte für Vargas war nur die erste des Spiels um drei Punkte. Christian Groß sah zu Beginn der zweiten Halbzeit Geld-Rot (49.). Danach hielt die Abwehr der Gäste nicht mehr. Schon wenig später führte der FCA bereits durch ein Tor von Rani Khedira (57.). Daniel Caligiuri stellte vom Elfmeterpunkt den 2:0-Endstand her (90.). Zuvor rauschte der mal wieder torlos gebliebene Milot Rashica heran und baute Mist. Wenn Stürmer im eigenen Strafraum rauschen, dann geht das selten gut aus.
Vorne baute der Balltreter vom Balkan schon lange nicht mehr Gutes, jedenfalls kam nichts Zählbares heraus. Vielleicht hätten die Verantwortlichen der klammen Kapitalgesellschaft diesen Mann schon vorher in höchster Not verkaufen, notfalls verschenken sollen. Wer will für diesen Tote-Hosen-Stürmer noch viel Geld bezahlen?
Die beste Bremer Chance war die von Leonardo Bittencourt, der einfach draufballerte und dabei den Pfosten traf (72.). Bei Bremer Überzahl darf höchstens ein geblockter Schuß von Josh Sargent notiert werden (21.), mehr nicht.
Die Augsburger verteidigten verbissen und kämpften. Als Yuya Osako für Bittencourt kam (81.), warf Kohfeldt mit dieser Einwechslung das Handtuch.
Jede an Strippen hängende Puppe aus Augsburg schießt mehr Tore als der Japaner. Da kann man mal sehen, wieviel Schrott sich die Einkäufer der klammen Kapitalgesellschaft zulegten. Ein Fehleinkauf reihte sich an den nächsten. Die besten Bremer der letzten Jahre, Max Kruse (jetzt beim 1. FC Union Berlin e.V.) und Davy Klaassen (jetzt beim Amsterdamsche Football Club Ajax), werden weiter schmerzlich vermißt.
Wenn die Besten gehen wollen und müssen, aber nur Schlechte eingekauft werden, dann kann das mit einem untauglichen Kader nichts werden, auch nicht mit einem guten Trainer, denn das ist Florian Kohfeldt. Aus den letzten neun Punktspiel holte die Mannschaft nur einen Punkt. Ein Punkt wird am letzten Spieltag nicht reichen. Abstieg!
Markus Weinzierl hat als Cheftrainer der Augsburger Mannschaft alles richtig gemacht. Ziel erreicht: kein Abstieg. Eine Mannschaft der Fußball-Club Augsburg 1907 GmbH & Co. KGaA spielt auch kommende Saison in der 1. Liga.
Schiedsrichter Robert Schröder zeigte in diesem Kampf- und Krampfspiel gegen den Abstieg, in dem mehr Karten gefordert wurden als Fußball gespielt, eine gute Leistung. Die vier, fünf gelben Karten und auch die zwei roten Karten waren richtig.