Kein Stress mit dem Stress – Weltexpress traf Teresa Enke vor der Abreise von Jogi Löw nach Brasilien – Mentale Stärke und psychische Gesundheit im wettkampforientierten Leistungssport

Teresa Enke © Dietmar Tietzmann

Mit dabei Teresa Enke, die 33-jährige Witwe des ehemaligen Bundesliga Torhüters Robert Enke.

Gemeinsam haben die Robert-Enke-Stiftung, der Deutsche Fußball-Bund (DFB), das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS),  die Deutsche Sporthochschule Köln und die Verwaltungsberufsgenossenschaft (VBG) im Rahmen der Verabschiedung der Fußballnationalmannschaft zur WM in Brasilien am 5. Juni in Frankfurt/Main die neu entwickelte Handlungshilfe "Psychische Gesundheit im wettkampforientierten (Leistungs-) Sport" vorgestellt. Die Publikation ist im Rahmen des vom BMAS geförderten Projekts Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA) entstanden, das bereits zahlreiche weitere Hilfen zum Thema veröffentlicht hat.

Teresa Enke: "Eine wichtige und vor allem praxisnahe Hilfe"

Leistungssport bietet ein großes Potenzial für die psychische Gesundheit und die Persönlichkeitsentwicklung. Allerdings entstehen auch im Spitzensport Phänomene wie Stress, Konflikte, psychische Belastungen und Erkrankungen. Trainerinnen und Trainer sind oft noch unsicher, wie sie psychisch überlasteten Sportlerinnen und Sportlern helfen können. Die Handlungshilfe zur psychischen Gesundheit im wettkampforientierten Leistungssport bietet hier wertvolle Strategien der Sportpsychologie. Sie unterstützt Trainerinnen und Trainer dabei, ihre Sportlerinnen und Sportler wertschätzend und gesundheitsförderlich zu behandeln.

Teresa Enke: „Psychische Gesundheit umfasst alle Lebensbereiche – auch den Sport"

„Noch immer ist eines der größten Probleme, dass psychische Krankheiten verrdrängt oder gar nicht erst erkannt werden, oftmalös auch nicht von den Betroffenen selbst. Anhaltende Müdigkeit oder Leere werden zum Beispiel für Symptome des harten Trainings gehalten, während sich der Sportler bereits in einer depressiven Verstimmung befindet. Gerade hier, bei der Früherkenbnung von psychischen Krankheiten, muss noch einiges getan werden, so Theresa Enke.

Kleine, leicht umzusetzende Maßnahmen bewegen viel.

"Die Handlungshilfe ist eine wichtige und vor allem praxisnahe Hilfe, um Trainer, Ärzte, Sportpsychologen und Funktionäre im Leistungssport über psychische Krankheiten aufzuklären und ihnen Wege aufzuzeigen, betroffene Athleten zu unterstützen. Dabei richtet sich die Handlungshilfe an alle Sportbereiche", betonte Teresa Enke, Vorstandsvorsitzende der Robert-Enke-Stiftung und Partnerin des Projekts.

Maren Meinert, Frauenfußballtrainerin: Erfolgsdruck ist nichts Negatives

Am Ende jedes Kapitels der Handlungshilfe stehen deshalb praxisorientierte Tipps und Lösungen zum Ausprobieren. Alle Kapitel enthalten Interviews mit Praktikern aus dem Leistungssportbereich, darunter Hans-Dieter Hermann, Sportpsychologe der Deutschen Fußballnationalmannschaft, Fabian Hambüchen, Olympiateilnehmer und Weltmeister im Kunstturnen sowie die Frauenfußball-Nationaltrainerin Maren Meinert.

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Die Praxishilfe zum wettkampforientierten Leistungssport ist ein Gemeinschaftsprodukt des DFB, der Deutschen Sporthochschule Köln, der Robert-Enke-Stiftung und der VBG. Sie entstand im Rahmen des vom BMAS über die Initiative Neue Qualität der Arbeit geförderten Projekts des BKK-Dachverbands Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt (psyGA).Der Praxisordner kann hier ab sofort im Internet kostenlos bezogen werden.

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