Laura Vetterlein bekommt ein Jahr Verlängerung beim VfL Wolfsburg – Noch ein Jahr eine Chance sich nachhaltig für die Erstaufstellung ins Gespräch zu bringen

© VfL Wolfsburg

Kellermann: „Laura ist noch entwicklungsfähig.“

Verteidigerin Laura Vetterlein, deren Kontrakt in diesem Sommer ausgelaufen wäre, unterzeichnete ein neues Arbeitspapier bis zum 30. Juni 2015. „Beide sind feste Bausteine des Teams, auf die wir auch in Zukunft nicht verzichten möchten“, so Cheftrainer Ralf Kellermann. „Die Konkurrenz in unserer Mannschaft ist sicherlich groß, aber wenn Laura verletzungsfrei bleibt, dann ist sie immer eine Alternative. Sie ist jung und noch entwicklungsfähig und tut dem Kader nicht nur sportlich, sondern auch menschlich sehr gut“, betont der Sportliche Leiter und Chefcoach.

Von anderen Bundesligisten bestens umworben

Die auch von anderen Vereinen umworbene Laura Vetterlein äußert sich ähnlich: „Für mich passt hier einfach alles. Ich fühle mich absolut wohl im Verein und freue mich, auch in Zukunft Teil dieser großartigen Mannschaft zu sein“, so die 22-Jährige. Ihre Schwester Alisa Vetterlein reagierte Ende letzter Saison ziemlich ungehalten, als Kellermann ihr die Nationaltorhüterin Almuth Schult vor die Nase setzte und wechselte schnurstracks zur TSG 1899 Hoffenheim. Die jüngere Schwester Laura Vetterlein blieb in Wolfsburg, kam aber fast nicht zu einem nennenswerten Einsatz.

Die große Schwester als Vorbild und Weggefährtin

Ihre Fußballkarriere begann Laura Vetterlein von klein auf beim Spiel mit ihrer älteren Schwester als Vorbild. Im Alter von fünf Jahren wurde sie beim Rheinfelder Ortsteilverein SV Nollingen Mitglied, spielte in der F-Jugend, E-, D-, C- und zuletzt der B-Jugend in den Jungenmannschaften. Auch als der Verein eine Mädchenmannschaft einrichtete, spielte sie mit einer Sondergenehmigung weiter bei den B-Junioren der Jungen im offensiven Mittelfeld mit. Als Spielerin bei den Sichtungs-Lehrgängen des Südbadischen Fußball-Verbandes in der Südbadischen Sportschule in Steinbach bei Baden-Baden wurde sie entdeckt und für die südbadische Auswahl beim DFB-Länderpokal in Duisburg 2006 ausgewählt.

Vetterlein zog es zum legendären 1. FC Saarbrücken

Daraufhin absolvierte das hoffnungsvolle Talent mehrere Lehrgänge und zwei Einsätze bei Test-Länderspielen gegen England in Buckinghamshire. Mit den deutschen U-15-Juniorinnen gewann sie 2007 in Kamen-Kaiserau das Vier-Nationen-Turnier des DFB. Mit der U-16-Auswahl des DFB gewann sie in Island den Nordic Cup, die inoffizielle Europameisterschaft der U-16. Ein Angebot des SC Freiburg, der mit seiner Mädchenmannschaft in der Baden-Württemberg-Liga spielt, lehnte sie ab und wechselte stattdessen 2008 zum 1. FC Saarbrücken, der in der Vorsaison in die 2. Bundesliga abgestiegen war und mehrere Spielerinnen verloren hatte, darunter Nadine Keßler und Josephine Henning an Turbine Potsdam und Dzsenifer Marozsan an den 1. FFC Frankfurt.

U-17- Europameisterin 2009

Sie konnte mit der Mannschaft den direkten Wiederaufstieg in die 1. Liga feiern und kam, bedingt durch eine Verletzungsserie bei mehreren FCS-Spielerinnen, rasch standardmäßig in die Anfangsaufstellung (Viererabwehrkette). Ihr erster Einsatz beim FCS war beim DFB-Pokal 2008 gegen den VfR 07 Limburg. Nach dem erneuten Abstieg des 1. FC Saarbrücken aus der Bundesliga wechselt sie zur Saison 2011/12 zum VfL Wolfsburg. Bei der in Ungarn ausgetragenen zweiten Qualifikationsrunde zur U-17-Europameisterschaft 2009 erzielte sie eines der Tore und wurde in der vom 22. bis 25. Juni 2009 in Nyon/Schweiz stattgefundenen Endrunde mit ihrer Mannschaft schließlich Europameister gegen Spanien. Laura Vetterlein stand dabei in der Anfangsformation und trug als Abwehrspielerin dazu bei, dass die Gegnerinnen torlos blieben.

Schneller Aufstieg in die U-19-Nationalmannschaft

Im Oktober 2009 absolvierte sie im Kader der U-19-Nationalmannschaft gegen Schweden ihren ersten Kurzeinsatz in einem Länderspiel. Der zweite Einsatz in der U-19 kam Ende Februar 2010 beim Zehn-Nationen-Turnier der deutschen Mannschaft im spanischen La Manga. Das erste „große“ Turnier mit der U-19 hatte sie im März 2010 in der 2. Runde der EM-Qualifikation in Serbien beim Auftaktspiel gegen Polen und danach gegen Norwegen. Beim der U19-Europameisterschaft 2010 in Mazedonien war sie für das Mittelfeld aufgestellt und wurde am 3. Spieltag in der 19. Minute gegen die Engländerinnen eingewechselt, erlitt jedoch kurz vor Spielende einen Innenbandriss im Knie und schied deshalb für das Halbfinale  aus. Schlechthin war sie der Pechvogel der deutschen Équipe bei der U-19-Europameisterschaft in Mazedonien. Deutschland scheiterte im Halbfinale am späteren Turniersieger Frankreich erst nach Elfmeterschießen 1:1 n.V. (1:1, 1:1), 3:5 i.E.

Quellen: DFB, Wikipedia, 1. FC Saarbrücken, VfL Wolfsburg

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