Kanzlerin Merkel und Minister Seehofer blamiert? – Ganz Rom lacht über diese Deutschen

Rom, Italien.
Rom, Italien. Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland; Rom, Italien (Weltexpress). Laut lacht man in Rom über die Verkündungen des Ministers Horst Seehofer (CSU), der gestern im Berliner Reichstag erklärte: „Ich habe gerade erfahren, das Abkommen mit Italien ist auch abgeschlossen.“ Bei diesen Worten nickte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zustimmend.

Applaus.

So viel zur inszenierten Komödie am Donnerstag im Deutschen Bundestag, über die schon wenig später in Italien gekichert wurde. Einen Tag später wird laut gelacht, längst auch in Deutschland.

Nach wie vor fehlen nicht nur Unterschriften unter diesem Vertrag, so dass von einem „abgeschlossenen Abkommen“ keine Rede sein kann, in Rom scherzt man über Merkel und ihren Minister und will davon nichts wissen.

Aus dem Innenministerium hieß es noch am Donnerstag, dass „es keine Übereinkunft über Migranten“ gebe.

Mehr noch: Italiens Innenminister Matteo Salvini (Lega) erklärte heute, keine Einigung akzeptieren zu wollen und also unterschreiben zu werden, „die Italien auch nur einen Flüchtling mehr bringen“ würde, wie es in „Spiegel-Online“ (14.9.2018) heißt oder wie die „FAZ“ (14.9.2018) Salvini zitiert: „Er werde ‚keinem Vertrag zustimmen, der auch nur einen einzigen zusätzlichen Migranten nach Italien bringen würde‘.“

Wird im Berliner Reichstag gelogen, dass sich die Balken biegen, oder in Rom?

Inhalt der geplanten Vereinbarung sei laut Eleonore Petermann, die für Bundesinnenminister Horst Seehofer spricht, „ein Ausgleichsmechanismus, das heißt für jeden Zurückgewiesenen wird Deutschland sich verpflichten einen Migranten aus der Seenotrettung aufzunehmen“.

Offensichtlich scheinen die Positionen des deutschen und des italienischen Innenministers nicht deckungsgleich.

Laut „FAZ“ (14.9.2018) sieht die italienische Regierung nicht nur noch mehr Gesprächsbedarf, sie stellt auch durch Salvini fest: „Über zurückliegende Ereignisse wird nicht mehr diskutiert.“

Salvini will eine halbe Millionen „Irreguläre“ aus Italien abschieben und nicht einen einzigen neuen aufnehmen.

Dass ein Deutscher mit seinem Theater diesbezüglich die italienische Innenpolitik bestimmt, das ist beim besten Willen schwer vorstellbar.

Nicht nur gegenüber Salvini haben sich Merkel und Seehofer wieder einmal der Lächerlichkeit preisgegeben.

In Rom gelten Merkel und ihre Minister hinter vorgehaltener Hand längst als Witzbolde.

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