Kämpferische Insulaner wollen zu Österreich gehören

Für diese ungewöhnliche Idee ist die griechische Wirtschaftskrise und die Tatsache, dass in dieser Woche das 100-jährige Annektierungs-Abkommen zwischen Athen und Ikaria auslaufen wird. Bis zum Jahr 1912 gehörte die Insel zu dem Osmanischen Reich, bis Türkische-Italienische Krieg in jenem Jahr ausbrach und die Insulaner, auch da schon kämpferisch ihre Unabhängig erreichten, die Gunst der Stunde nutzten und sich zum Freistaat erklärten.  Kurz darauf wurde der Angliederungsvertrag mit Griechenland über eine Dauer von 100 Jahren beschlossen.

Nun wollen die Bewohner der ca. 250 Quadratkilometer großen Insel  wiederum eine Gelegenheit nutzen, um einen Neuanfang zu machen.  Wenn auch die Angliederung an die nur 60 Kilometer entfernte Türkei logischer erschiene, wird eine solche Idee gar nicht erst in Betracht gezogen.  Das Land ist seit Abnabelung vom Osmanischen Reich bei den Insulanern unbeliebt. So bleibt offenbar nur die Anbindung an das 2000 Kilometer entfernte Österreich. Auch wenn diese Idee absurd erscheint, muss erwähnt werden, das die Insel im Zweiten Weltkrieg zeitweilig unter deutscher und italienischer Besatzung stand. Von daher sehen ihre Bewohner Idee wohl als ziemlich realistisch an.

Ein unabhängiger Freistaat wollen sie jedenfalls nicht werden. Sie wollen es sich auch noch mal überlegen, mit der Abnabelung. Wenn sie neue Straßen und ein Krankenhaus bekämen, dann würden sie auch weiter bei Griechenland bleiben wollen, hieß es.

Ohnehin sieht man diese Angelegenheit auf dem Festland anders. Es bestehe kein “auslaufendes Abkommen” und der Vertrag von Lausanne von 1923 habe klar geregelt, welche Inseln zu Griechenland gehörten, hieß es.

Ikaria liegt in der Nord-Ost-Ägäis, an der kleinasiatischen Küste nahe der Türkei und befindet sich direkt links neben Samos, südöstlich von Athen und nordwestlich von Rhodos.

Die Insel hat eine Fläche von 255km ², ist 40 km lang und 8 km breit. Es leben ca. 7500 Menschen dort. Geformt ist sie wie ein Flügel und die Mythologie sagt, das Ikaros (daher der Name Ikaria), der Sohn von Dädalos vor Ikaria ins Meer gestürzt sein soll. (Für alle die, die Geschichte nicht kennen. Ikaros und Dädalos waren die ersten Menschen die einen Flugversuch wagten. Sie bastelten sich auf Wachs und Federn Flügel und flogen damit los! Ikaros in seinem Jugendlichenleichtsinn flog, den Warnungen des Vaters zum Trotz, ganz hoch und so schmolz der Wachs seiner Flügel, weil er zu nah an die Sonne kam. Er stürzte ins Meer und starb).

Ikaria ist eine sehr reizende Insel mit ganz unterschiedlichen Landschaftsstrukturen und ragt recht steil aus dem Meer. Geht man entlang den steinigen, schmalen Küstenstraßen ,  dann schaut man teilweise mehrere hundert Meter tief in den Abgrund. Zwischen diesen Klippen findet man immer wieder Kiesel- und Sandstrände.

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