Kämpfe im Donbass – Kiew hat den Krieg angefangen, Kiew muss den Krieg beenden!

Der Vize-Stabschef der Donezker Volkswehr, Eduard Bassurin, teilte am Donnerstag mit, dass sich 44 Soldaten der ukrainischen Armee ergeben hätten. „Bei den Kämpfen um den Flughafen verloren die ukrainischen Militärs insgesamt 597 Mann an Toten. Ich spreche nur von jenen, deren Leichen auf dem Flughafengelände und in der Siedlung Peski gefunden werden konnten. Rund 1 500 verwundete ukrainische Soldaten wurden aus der Kampfzone in Sicherheit gebracht und werden medizinisch behandelt. Zudem verlor die ukrainische Armee 49 Panzer und 47 sonstige gepanzerte Fahrzeuge“, sagte Bassurin.

Die Stimmung in der jungen Donezker Volksrepublik ist trotz militärischer Erfolge gegen die Republik Ukraine erneut angespannt, nachdem an einer Haltestelle in Donezk beim Beschuss ein Bus getroffen und mehrere Zivilisten getötet wurden. Ein weitere Auto wurde zerstört, mehrere Laden und Fensterscheiben von Wohnhäuser in der nahen Umgebung gingen im Leninsky-Viertel von Donezk zu Bruch. Vertreter der Volksrepublik Donezk machen Kiew dafür verantwortlich. Von einer Todesschwadron der Putsch-Regierung in Kiew ist die Rede. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte in Donezk gegenüber RIA Novosti: „Unsere Beamten waren vor Ort auf Grund von Informationen, es gebe Granatwerferbeschuss aus einem der Nachbarbezirke. Offenbar schlugen zwei Granaten an der Haltestelle ein. Kurz danach verhafteten Selbstverteidigungskräfte eine verdeckt handelnde Gruppe ukrainischer Sicherheitskräfte unweit des Schauplatzes.“ Es heisst, diese Todesschwadron sei verantwortlich für den Tod von über einem Dutzend Zivilisten.

Die Offensive der ukrainischen Armee am fast völlig zerstörten Flughafen von Donezk scheint nicht nur gestoppt, sie scheint im Schnee stecken geblieben zu sein. Große Teile des Flughafens, vor allem das Hauptterminal, seien geräumt worden, räumt Juri Birjukow ein, der den ukrainischen Staatspräsidenten und Kapitalisten Petro Poroschenko berät.

Alexander Sachartschenko, Bergmannssohn, Soldat und Ministerpräsident der Volksrepublik Donezk, wolle nicht weiter um einen Waffenstillstand mit Kiew verhandeln, wenn selbst die Waffenruhe immer gebrochen werde und Kiew massiv mit Hilfe aus den USA, aus der EU und aus Deutschland aufrüste, zudem noch das Militär nicht nur mit Material hochrüste sonder an Menschen aufstocke. Kiews Regierungschef Arseni Jazenjuk verkündete kürzlich die Aufstockung um 68 000 Mann auf 250 000 Soldaten.

Da Frieden mit dem Feind gemacht wird, sind die Zweifel am Wert der Gespräche von Mittwochabend in Berlin mit Außenministern aus Frankreich, Russland, Ukraine und Deutschland groß. Außenminister Frank-Walter Steinmeier sprach von „wahrnehmbaren Fortschritten“, von einem Rückzug schwerer Waffen von der bereits im September in Minsk vereinbarten Demarkationslinie. Im Kriegsgebiet ist davon nichts wahrzunehmen.

Allein am Freitagvormittag seien viele Tote und Verletzte auf beiden Seiten zu beklagen. „Heute haben wir die höchste Zahl von Verlusten unseres Personalbestandes erlitten. 24 Angehörige der Volkswehr sind getötet und 30 verletzt worden“, sagte Bassurin in einer Besprechung. 50 Soldaten der ukrainischen Regierungstruppen sollen getötet bzw. verletzt, drei Panzer, zwei Artilleriegeschütze und vier Schützenpanzer vernichtet worden sein. Das ist Krieg und der Krieg, den Kiew im April 2014 gegen die Bewohner des Donbass, des Donezkbeckens begann, geht weiter. Kiew hat den Krieg angefangen, Kiew muss den Krieg beenden!

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