Junge Ulmer bewältigen Integrationsproblematik mit Filmprojekt … „In einer Nacht“

In dem Film „In einer Nacht“ geht es um die Geschichte von fünf jungen Männern, für die sich innerhalb von wenigen Stunden alles verändert. Der Ausgangspunkt ist der, dass die jungen Männer türkischer Abstammung mit ihrem Leben in Deutschland unzufrieden sind. Sie wollen zurück in die Türkei, koste es, was es wolle. Sie schmieden deshalb den Plan, einen letzten Coup zu begehen und dann zurück in die Heimat zu gehen. Abgesehen haben es die Fünf dabei auf einen Transporter, der Geldbestände von Casinos befördert. Zur eigentlichen Tat kommt es jedoch gar nicht mehr, da die Abschiedsfeier in einer Bar nicht so ruhig abläuft, wie geplant.

Nur kurz geht der Regisseur auf die Vorgeschichte ein, gibt einen Einblick in die einzelnen Charaktere und verschafft den Zuschauern einen Einstieg in die Geschichte. Auch der Zeitraum, der auf die bedeutenden Ereignisse folgt, ist knapp gehalten. Das Hauptaugenmerk liegt stattdessen auf der entscheidenden Nacht, in der an Action nicht gespart wurde.

Eine Vergewaltigung, Alkohol- und Drogensucht, zwei Morde, vier Leichen sowie die traditionelle Liebesgeschichte und der Kampf um Erfolg und Akzeptanz, in einem fremden Land – all das brachte Drehbuchautor und Regisseur Recep Dumlu in der besagten Nacht unter. Trotzdem wirkt der Film keineswegs überladen. Stattdessen ist alles verständlich veranschaulicht, schlüssig und auch die Zusammenhänge sind klar erkennbar.

Regisseur und Drehbuchautor Recep Dumlu greift in seinem 65-minütigen Spielfilm eine in der heutigen Gesellschaft gleichermaßen bekannte wie brisante Thematik auf.

Insgesamt zwei Jahre dauerte es vom ersten Drehbuchentwurf bis zur endgültigen Fertigstellung. Neben der technischen Unterstützung der Medienoperative sorgten zahlreiche Sponsoren aus Ulm und Umgebung dafür, dass das Erstlingswerk von Regisseur Dumlu verwirklicht werden konnte. Zusätzlich konnte man auf eine große Anzahl an Laienschauspielern, aber auch auf Schauspielstudenten der ADK Ulm, zurückgreifen.

Hier ist vor allem Korkmaz Arslan zu erwähnen, der damals noch am Anfang des 2.Lehrjahrs seiner Aubildung zum Schaupieler war und nun schon Erfahrungen bei erfolgreichen Regisseuren wie Dennis Gansel und Roland Suso Richter sammeln konnte. „In einer Nacht“ ist sein dritter Film. Korkmaz Arslan, der dieses Jahr sein Studium abgeschlossen hat, wird noch viel von sich hören lassen, sowohl in Deutschland als auch im Internationalen Filmgeschäft. Für ihn war es eine tolle Erfahrung, bei einem Film mit einem solch wichtigen Thema mitgearbeitet zu haben.

Auch kann man nicht an dem Soundtrack des Films vorbei „hören“, der wirklich sehr gut zu den einzelnen Szenen abgestimmt ist. Hierfür war das ortsansässige Label „Ebeni Records“ zuständig, das eins der ersten Hip Hop Labels in Ulm und Umgebung war und nun schon seit Jahren ein fester Bestandteil der Stadt ist und auch mit sozialen Projekten auf sich aufmerksam macht. Erwähnenswert ist auch, dass es sich bei diesem Label um junge Menschen, sowohl mit Migrationshintergrund als auch ohne, handelt.

Das Thema Integration und Migration ist aus der politischen Diskussion der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. „In einer Nacht“ greift diese Thematik auf, gibt Denkanstösse und hilft zu einem besseren Verständnis zwischen den Kulturen.

Weiterführende Informationen gibt es unter www.medienoperative.com oder
www.facebook.com/In.einer.Nacht, www.adk-ulm.de und www.ebeni-records.de

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