Berlin, Deutschland (Weltexpress). „Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.“ Dieser grammatisch nicht ganz korrekte Spruch aus dem Volksmund trifft auf den langen Unioner Janik Haberer auf keinen Fall zu. Haber ist eher ganz eisern
Nach seinem grandiosen Doppelpack beim 2:0-Sieg über den Favoriten Borussia Dortmund betonte der Mittelfeldspieler im Gespräch mit Journalisten immer wieder: „Natürlich freue ich mich über die beiden Tore, andererseits bedeuten sie mir auch nicht so viel. Wichtiger sind die drei Punkte.“
Haberer zählt zu den Überraschungen für die Unions Fußballmanager Oliver Ruhnert immer wieder sorgt. Der umtriebige Sportdirektor lockte den 28 Jahre alten Profi aus dem Schwarzwald an die Spree. Haberer, der aus dem schönen Allgäuer Wangen stammt, nahm die Offerte aus der „Alte Försterei“ sicher gern an, da er bei Trainer Christian Streich zuletzt doch öfter die Bank drücken musste, als ihm lieb war. In der Wuhlheide blüht Janik jedenfalls auf, was auch seine bisherigen drei Bundesliga-Tore beweisen. Wenn die Eisernen in der Bundesliga zu den Mannschaften gehören, die am meisten laufen, dann trägt auch Haberer dazu bei.
Das Angriffspressing der Berliner scheint dem Mann aus dem deutschen Süden zu liegen. Von Müdigkeit will er nichts wissen, schon gar nicht mit Blick auf das DFB-Pokalspiel am Mittwoch gegen Heidenheim. Da kommen sicher bei dem Unioner heimatliche Gefühle auf. Schließlich trieb er den Ball in seiner Schüler- und B-Jugendzeit in den von Heidenheim nicht weit entfernten Städten Ravensburg und Memmingen. Natürlich kennt er auch die Heidenheimer Fußball-Plätze.
Das nützt ihm am Mittwoch nichts. Es ist dem Top-Profi schon klar: „Gegen Heidenheim müssen wir wieder unsere Leistung bringen.“ Schließlich lockt die dritte Pokalrunde ebenso wie Punkte in der Bundesliga. Haberer ist fest überzeugt: „Genau wegen unseres Einsatzes und unserer Leistung stehen wir ganz oben.“ Der Allgäuer sagt aber ehrlich: „Manchmal gehört auch Spielglück dazu.“
Aber auch Glück hat am Ende nur der Tüchtige, deshalb sind die Heimplätz im Stadion an der „Alten Försterei“ wieder ausverkauft. Bis auf Stürmer Jordan Siebatcheu steht Union-Trainer Urs Fischer der gesamte Kader zur Verfügung. Trotzdem warnt er seine Männer: „Heidenheim bekommen wenig Gegentore und verfolgt mit ihren langen Bällen auf die letzte Kette eine klare Philosophie. Dazu sind sie sehr laufstark, was uns auch noch einmal besonders fordern wird. Wir müssen auf jeden Fall wieder an unser Limit gehen, wenn wir in die nächste Runde einziehen wollen.”
Dem hat auch Janik Haberer nichts hinzuzufügen. Eisern und als Unioner wird er laufen, kämpfen und…