Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Fragt man Mitglieder der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) und ihre Bündnispartner, die laut mit Dummdeutsch und Sternchen durchseuchten CBG-Pressemitteilung vom 26.4.2022 „zur BAYER-Hauptversammlung am 29. April ein Bündel von Stellungnahmen eingereicht“ haben, dann ist die Antwort eindeuteit.
Daß „die seit heute auf der Homepage des Leverkusener Multis einsehbaren Videos und Texte (siehe www.bayer.com/de/investoren/veroeffentlichte-stellungnahmen-von-aktionaeren-hv2022 )“ Bände sprechen, das glauben Kenner und Kritiker vermutlich gerne. Doch den Kapitalisten und Lohnarbeitern des Konzern wird offensichtlich vorgeworfen, „eine Rendite-Jagd zu Lasten von Mensch, Tier und Umwelt zu betreiben. Deswegen fordert CBG „die Nicht-Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat“.
In der CBG heißt es weiter, daß CBG-Vorstand und -Gründungsmitglied Axel Köhler-Schnura sein Stellungnahme „bewusst in Form einer Rede verfasst“ habe, „wie sie das Unternehmen unter ‚virtuellen‘ online-Bedingungen nicht mehr zulässt. Er formuliert seine Kritik an diesem Konzern-Gebaren auch explizit und wendet sich damit direkt an den Vorstandsvorsitzenden: „Herr Baumann, mit der Flucht in die virtuelle Welt hebeln Sie die Demokratie gezielt, vorsätzlich und bewusst aus und entziehen sich einer direkten und offenen Debatte mit Ihren Aktionär*innen.‘
Bevor Köhler-Schnura mit der Causa ‚Glyphosat‘ und dem klimaschädlichen Kohlendioxid-Ausstoß auf die aktuellen Missstände zu sprechen kommt, ruft er einige aus der Vergangenheit des Unternehmens – wie etwa die vielen Gesundheitsschädigungen durch chemische Kampfstoffe, Medikamente und Pestizide – ins Gedächtnis zurück, um die Kontinuität einer skrupellosen Geschäftspolitik aufzuzeigen. „Bei BAYER geht es stets um die Profite“, resümiert der Diplom-Kaufmann und stellt dem das Anliegen der CBG gegenüber: ‚Uns Kritischen Aktionär*innen der Coordination gegen BAYER-Gefahren allerdings geht es um die Umwelt, um die menschliche Gesundheit, um die Rechte der Menschen, um den Frieden.‘
Sein Vorstandskollege Jan Pehrke beschränkt sich in seiner Stellungnahme auf die Verfehlungen im Geschäftsjahr 2021 und kommt schon da mit dem vom Global Player auf 10.000 Zeichen limitierten Platz nicht aus. Von den vielen Produkt-Klagen, die bei Weitem nicht nur Glyphosat betreffen, über den Extrem-Lobbyismus und die umfangreichen Emissionen gefährlicher Stoffe in die Umwelt bis hin zur immensen Einkommensspreizung innerhalb des Konzerns reicht seine Schadensbilanz.“
Sowohl Axel Köhler-Schnura und Jan Pehrke, als auch weiteren Aktivisten wie Tilman Massa (Dachverband kritischer Aktionärinnen und Aktionäre), Lena Luig (Inkota-Netzwerk e.V.), Brice Montagne (Kampagne Secrets Toxiques ), Günter Wulff, Franz Wagle (Verein ehemaliger Heimkinder in Schleswig-Holstein, Pauline Payen (Collectif Vietnam Dioxine), Katrin Wenz (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)), Dr. Gottfried Arnold (Kinderarzt, Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG)), Margret-Rose Pyka (Erste Vorsitzende Bund der Duogynongeschädigten e.V.), Susan Tabbach (Risiko Pille – Initiative Thrombose-Geschädigter) und Marius Stelzmann, Geschäftsführer der CBG) fordern vor allem den „sofortigen Stopp des hochgiftigen Pestizids Glyphosat aus dem Hause BAYER-Monsanto“.
Stelzmann weist darauf hin, daß „dieses BAYER-Pestizid … eine Krebsgefahr“ sei, „massive Klimarisiken mit sich“ bringen und „als gefährliches Umweltgift die natürliche Artenvielfalt“ zerstört. „Bienen und Vögel sterben rasant aus. Glyphosat muss weltweit vom Markt genommen werden und darf keinesfalls Ende 2022 für weitere fünf Jahre von der EU zugelassen werden!“