Institution Alba-Basketball will Erfolg und wirtschaftliche Solidität – Jubiläums-Saison mit großen Herausforderungen

Alba Berlin gegen Artland Dragons (Archivbild) © Foto: Winfried Laube, 2014

Ein knüppelhartes Startprogramm für die Jubiläum-Saison. 25 Jahre existiert die Institution Alba-Basketball mit ihrem 1989 gegründeten Vorläufer BG Charlottenburg.

Aufsichtsratsvorsitzender Axel Schweitzer nannte am Dienstag auf der Pressekonferenz eindrucksvolle Zahlen: Je 8 x Meister und Pokalsieger, ein Europacup-Triumph, je 24 x in Folge in den Meisterschafts-Playoffs sowie in einem europäischen Wettbewerb, 25 Nationalspieler entwickelt, 120 Partnerschulen in Berlin und Brandenburg mit 2500 Kindern im Alba-Nachwuchsprogramm.

Vereins-Geschäftsführer Marco Baldi, quasi der spiritus rector des Ganzen, erklärte, wie die Erfolgsstory fortgeschrieben werden soll: Wichtig bleibt das unverminderte Streben nach sportlichen Erfolgen! Wichtig sei die gesellschaftliche Verankerung! Wichtig bleibe das Bemühen, Basketball in Deutschland voranzubringen!

Baldi: „Warum wir das alles machen? Wir wollen, dass sich die Menschen für uns interessieren und sich mit uns identifizieren. Wir wollen eine nicht weg zu denkende Institution im deutschen Basketball sein. Wir wollen Titel, aber auch eine schwarze Null im wirtschaftlichen Bereich.“ Auch wenn man nicht mehr Marktführer im Lande sei, wolle man an seinen Werten festhalten.

Das Saison-Budget wurde offiziell nicht beziffert. Unter den Medien kursiert eine Summe um die acht Millionen Euro. Beim nicht erwähnten Krösus Bayern München  sollen es um die 15 Millionen sein. Bamberg könnte sich in Alba-Regionen oder knapp darüber bewegen. Auch Artland, Bonn, Oldenburg oder Ulm seien Kontrahenten mit höheren Etats und höherer sportlicher Qualität.

Bamberg und München – zwei Rivalen, die Albas Dominanz – sieben Meisterschaften nacheinander – beendet haben. Und deren Aufstieg die Berliner bei ihrem Selbstverständnis als  Vorreiter in einer boomenden Profiliga zwischenzeitlich schwer zu schaffen machte. Erinnert sei an das Fingerhakeln und die verbalen Scharmützel auf Führungsebenen in der zurückliegenden Saison mit den Bayern. Da sei es mitunter „unter Niveau“ zugegangen, wie Schweitzer formulierte. Das darf man als Distanzierung von dererlei Übungen interpretieren.

Dass einige Alba-Fans ehemalige Spieler im Bayern-Dress auspfiffen und schmähten, entspricht eher nicht der Fankultur in dieser Sportart. Baldi gesteht den Zuschauern jedoch freie Meinungsäußerungen zu: „Dass ehemalige Spieler bei der Rückkehr mit Applaus begrüßt werden, ist wohl eher selten in den Hallen.“ Soviel zum Trubel um den früheren Alba- und jetzigen Bayern-Korbjäger Heiko Schaffartzik, als Aufbauspieler in der Nationalmannschaft unverzichtbar!

Baldi erklärte auch zwei Hauptziele für das neue Spieljahr: Halbfinale in der Meisterschaft und möglichst Top 16 in der Euroleague!

In der BBL müssen sechs deutsche Spieler neben maximal sechs Ausländern auf dem Protokoll zu finden sein. Acht Ausländer dürfen verpflichtet werden. Zu den acht aus dem letztjährigen Aufgebot sind vier Neue geholt worden. Da sich der belgische Spielmacher Jonathan Tabu und Center Martin Seiferth verletzt haben, hat sich Alba kurzfristig um Ersatz bemüht: Als Außenspieler/Center den Kroaten Marko Banic (2,04 m) und als Spielmacher den US-Amerikaner Alex Renfroe (1,91 m) . In Reserve stehen vier junge Deutsche mit Doppellizenz. Nachfolger des nach Bremerhaven abgewanderten Kapitäns Sven Schultze ist Nationalspieler Alex King. Aufsichtsrat Schweitzer appellierte, man möge bitte keine Wunder nach  dem Vorjahr mit überraschend positiven Ergebnissen und Pokalsieg sowie guten Leistungen im europäischem Wettbewerb erwarten: „Wir müssen Geduld haben, den Spielern und der Mannschaft Zeit geben.“

Marco Baldi strich die „fantastische Entwicklung“ der Liga heraus  – als Nummer zwei hinter Fußball und vor Handball mit Kurs auf die Spitze in Europa. Dass man als Telekom-Kunde (gratis/Nichtkunden gegen eine Monatsgebühr) über Entertain jedes BBL-Spiel in HD-Qualität verfolgen könne, sei „ein Quantensprung, mit vielfältigen positiven Auswirkungen auf die Sportart.“

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