Heiße Klänge auf der Playlist der SGS Frauen in der Bundesliga Kabine

© LisLisa Weiß / Uhlsport

Musikbegleitend

Just vor jedem Spiel pflegen sie  ihre individuelle musikalische Lebenswelt. Neben  gemeinsamen Dress-Code prächtig gestalteter Fußballtrikots sorgt für Kampfesmut und Fitness die heiße Beschallung. Ein Kassettenrekorder, ein fast vergessener Oldie unter den Wiedergabegeräten, dient in der Regel in der Kabine zur Stimmungshebung. Für alle, die gerne mal wissen möchten, was die erfolgreichen Ruhrpott Ladys so vor dem Spiel in ihrem Kassettenrekorder abspielen, hat uns Lisa Weiß, die Kapitänin, das Geheimnis ausnahmsweise mal gelüftet.

Hier die Top 10 der SGS Frauen  aus der Kabine

1.   Talk Dirty – Jason Derulo
2.   Habibi – Massari
3.   Intro – Die Kickers
4.   Atemlos durch die Nacht – Helene Fischer
5.   Do what u want – Lady Gaga
6.   Hold on we’re going home – Drake
7.   Animals – Martin Garrix
8.   Let me love you – NeYo
9.   Can’t hold us – Macklemore & Ryan Lewis
10. Giderli sarkilar – Demet Akalin

Überraschung nicht ausgeschlossen

Derzeit belegen die Essenerinnen den sechsten Platz. Allerdings haben sie noch alle Möglichkeiten, zu Weihnachten ihr Zwischenziel des fünften Platzes zu erreichen. Am 21. Dezember steht das Nachholspiel bei Turbine Potsdam auf dem Programm. Mit einem Sieg würden die SGS Frauen auf jeden Fall am FF USV Jena vorbeiziehen und auf Rang fünf springen. Ausgeschlossen ist das nicht. „Ich traue uns in Potsdam eine Überraschung zu,“ frohlockte Essens Cheftrainer Markus Högner an der Ardelhütte.

Konsequent eigener Nachwuchs

Solche Aussagen wären vor einiger Zeit wohl noch undenkbar gewesen. Sie zeigen vor allem eines: In Essen fühlt man sich nicht mehr als krasser Außenseiter in der Frauenbundesliga. Mit jedem Schritt nach oben in der Tabelle ist das Selbstvertrauen gewachsen. Der 46-jährige Cheftrainer setzt konsequent auf den eigenen Nachwuchs. Da ist es nicht weiter wunderlich, dass der Kassettenrekorder im Mannschaftsbus auf Dauerbetrieb geschaltet ist.

Noch nicht mal 18 Jahre

Bei jungen Spielerinnen sind Leistungsschwankungen eigentlich normal. Aber in Essen gibt es inzwischen ein so starkes Gerüst, da ist es kein Problem, dass jede Woche bis zu fünf Spielerinnen auf dem Platz stehen, die noch nicht mal 18 Jahre alt sind. „Wir haben keine andere Möglichkeit, als auf den eigenen Nachwuchs zu setzen", betont Högner. „Wir haben einfach nicht die finanziellen Mittel, um teure Zugänge zu verpflichten. Aber das ist auch völlig in Ordnung. Schließlich ist das die Philosophie des Vereins. Und die unterstütze ich voll. Denn ich fühle mich hier absolut wohl.“

Lern- und wissbegierig

„Hier kann man wirklich noch etwas entwickeln. Ich bin immer wieder begeistert, wie lern- und wissbegierig die Mädels auf dem Platz sind. Ich bin davon überzeugt, dass wir im Frauenfußball noch längst nicht am Ende der Entwicklung angekommen sind. Hier kann man wirklich noch etwas bewegen.“ In Essen sind sie auch dank ihres Trainers längst auf dem richtigen Weg. Am Sonntag gegen Köln wollen sie den nächsten Schritt machen. Über Köln nach Köln, das ist der Plan.

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