Bremen, Deutschland (Weltexpress). Wer hätte das gedacht, dass die erste Mannschaft des 1. FC Union Berlin Anfang 2021 auf einem Platz steht, der dazu berechtigen würde, in der höchsten Liga des europäischen Unternehmensfußballs zu spielen?
Durch den scheinbar mühelosen 2:0-Erfolg der von Urs Fischer betreuten und trainierten Elf aus dem Osten der zerkleinerten Kleindeutschen Lösung setzt sich diese nicht nur im oberen Drittel der Tabelle der 1. Bundesliga fest, sondern
Der Sieg kam auch ohne Max Kruse, der früher an der Weser zauberte, Tore vorbereitete und schoss, seit ein paar Monaten dies aber an der Spree besser denn je erledigt und zwar zur vollsten Zufriedenheit aller, die er an der Weser offensichtlich nicht wirklich zu spüren bekam, zu keinem Zeitpunkt gefährdet.
Schon früh stellten die Gäste im leeren Bremer Stadion den Hebel auf Sie. Sheraldo Becker erzielte nach gutem Zuspiel seiner Sturm- und Sportkameraden Taiwo Awoniyi aus gut und gerne 15, 16 Meter die 1:0-Führung (12.). Der Torerfolgt war das Ergebnis eines Tempogegenstoßes. Zum 2:0 traf Awoniyi aus wenigen Metern Entfernung höchstselbst ins Tor (29.). Die Berliner spielten humorlos, schnörkellos, zielstrebig und: auf Sieg.
Die Bremer spielten bis auf ganz wenige Ausnahmen harmlos. Eine war ein ebenfalls schneller Vorstoß, den Romano Schmid sogar erfolgreich abschloss, doch dessen Treffer zählt nicht (44.). Er stand beim Zuspiel im Abseits. Im zweiten Durchgang ließen die Berliner nichts mehr anbrennen, auch wenn die Bremer anrannten, das aber kopflos, ideenlos und – man kann es nicht oft genug schreiben – harmlos.
Gegen die Männer des 1. FC Union Berlin e.V. wirkten die Bremer wie Buben, aber nicht wie Spitzbuben. Die Berliner waren körperlich stärker und oft im Kopf voraus. Sie verteidigen robust und radikaler, aber nicht unfair.
Ob Leonardo Bittencourt, Yuya Osako oder Joshua Sargend, diesen Ausländern in Grün und Weiß fiel nichts ein. Auch andere Ausländer mit dem W auf dem Trikot wie Jean-Manuel Mbom, der als Deutsch-Kameruner gilt, und Tahith Chong blieben blasser als ihre Haut- und Haarfarbe. Im Grunde wirkten die halbe Mannschaft grün hinter den Ohren. Die Verantwortlichen für Männerfußball in Bremen sollte das nicht nur nachdenklich werden lassen.