George Bernard Shaw und das Wuhan-Virus

George Bernard Shaw auf einer Gedenktafel im Saint Patrick’s Park, Dublin, Irland. Quelle: Wikipedia, CC BY-SA 3.0, Bild: Emkaer

Berlin, Deutschland (Weltexpress). George Bernard Shaw behauptete einst, eine Hand voll Arten von Lügen zu kennen: die gewöhnliche Lüge, den Wetterbericht, die Statistik, die diplomatische Note und das amtliche Kommuniqué.

Wer sich Statistiken und amtliche Kommuniqués, die aus dem VR China genannten roten Riesenreich zum Wuhan-Virus auch zu uns kommen, anschaut, der sollte Shaw im Hinterkopf haben. Die Zahlen sind nach Rechenmeister Adam Ries schlicht und ergreifend nicht belastbar. Wer Zahlen aus der VR China will, der soll Hofberichterstatter – auch Lügen- und Lückenpresse genannt – lesen und sich nicht nur mit Empirie und Statistik befassen, sondern auch mit Dialektik. Punkt.

Deswegen sind Aussagen über die Mortalität einerseits Spekulation. Die Spekulation kann man mögen wie das Buch „Des Doktors Dilemma“, oder auch nicht.

Für Dichter und Denker ist das derzeit lustig mit anzusehen, wie sich die Zahlendreher dieser Welt winden und wenden wie der Opportunist seinen Mantel. Andererseits werden sich diese der Wirklichkeit annähern wie ein opportunistischer Erreger dem Wirt. Das ist nur eine Frage der Zeit und bis es soweit ist kann man sich zuprosten.

Belastbar sind hingegen Dichter und Denker wie der Dramatiker Shaw oder der Virologe Prof. Dr. Dr. Alexander S. Kekulé, der dieses Coronavirus für gefährlicher als ein durchschnittliches Grippevirus hält. Der erklärte zwar mit anderen Worten die Lage, sagte aber sehr deutlich, dass ein Virus weder einzelne Berufs- und Bevölkerungsgruppen wie Touristiker und Teutonen noch Grenzen kenne und also vor diesen oder jenen nicht halt mache.

Das kann man einem Virus auch nicht beibringen, denn ein Virus ist kein Lebewesen wie ein Hund und ein Herrchen.

Deswegen geht Kekulé von „sehr vielen neuen Herden“ auch in deutschen Landen aus. Jedenfalls sagte der Herr das in der „Markus Lanz“ genannten TV-Sendung (26.2.2020), in der viele Herren wie Hunde behandelt werden, und dies: „Wir haben auch bei klinischem Personal Todesfälle, die vorher völlig gesund waren. Die im mittleren Lebensalter sind. Die jedenfalls nicht zu dieser Risikogruppe gehören, von der immer gesprochen wurde. Also Alte und Kranke. Das war, muss man sagen, von der chinesischen Regierung auch eine gewollte Information, dass das normale medizinische Personal nicht gefährdet sei.“

Mit anderen Worten: Traue keiner Statistik und keinem amtlichen Kommuniqué und erkenne, dass „der Unterschied zwischen Theorie und Praxis … in der Praxis größer“ ist „als in der Theorie“. Das schrieb Dirk Maxeiner unter der Überschrift „Corona: Die Abendlage aus einer popeligen Hausarztpraxis“ in „Achgut“ (28.2.2020), der in seinem Beitrag auch auf den Virologe Kekulé und dessen Aussagen im Lanz-„Talk“ hinwies.

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