Die Buschleute, deren Ziegen bereits 2002 beschlagnahmt worden waren, als sie selbst unrechtmäßig aus dem Wildschutzgebiet vertrieben wurden, hatten ihre Tiere erst in den letzten Wochen zurückerhalten.
Der Generalstaatsanwalt Botswanas hatte den Buschleuten zugesichert, sie könnten ihre Ziegen mit nach Hause in das Schutzgebiet nehmen. Außerdem hatten Tierärzte der Regierung die Tiere untersucht und bescheinigt, dass sie frei von Krankheiten sind. Doch Beamten des Ministeriums für Umwelt, wildlebende Tiere und Tourismus sind die Herden der Buschleute ein Dorn im Auge. Sie befürchten anscheinend, dass diese nicht zu dem Bild vom Central Kalahari Game Reserve passen, das sie gerne vermitteln möchten.
Die botswanische Regierung unterstützt das Bauvorhaben für eine Touristenanlage innerhalb des Schutzgebietes in der Nähe der indigenen Gemeinschaft Molapo. Eben diese Gemeinde ist das Ziel der Übergriffe.
Ziegen sind für die Buschleute eine wichtige Nahrungsquelle, besonders während der Trockenzeit. Sie sind umso wichtiger, seit die Regierung den Buschleuten die Nutzung ihres alten Wasserbohrloches untersagt hat.
Jumanda Gakelebone von der indigenen Vereinigung First People of the Kalahari sagte heute: „Wir Buschleute des CKGR dachten bisher, dass unsere Probleme mit der Regierung gelöst werden könnten und das alles ein Ende nehmen würde. Doch die Haltung, die das Tourismusministerium eingenommen hat, bedeutet für uns, dass es keine Verhandlungen geben kann. Wir Buschleute wenden uns an die Nation Botswana und erklären hiermit, dass der Kampf zwischen den Buschleuten des CKGR und der Regierung begonnen hat. Zwei Jahre lang haben wir versucht mit der Regierung zu reden. Aber ab jetzt geht unsere Kampagne wieder los.
Der Direktor von Survival International, Stephen Corry, sagte heute: „Zwei Jahre lang haben die Buschleute versucht die Regierung dazu zu bewegen, sich mit ihnen zusammenzusetzen, um über ihre Rechte zu sprechen. Bisher war die einzige Antwort der Regierung Wagenladungen mit Polizisten zu schicken, um Vieh wieder mitzunehmen, das sie vor kurzem erst zurückgebracht hatten. Es ist kaum zu glauben, was die Regierung für eine kleinkarierte Schikane ausübt. Dabei sollte ihnen mittlerweile doch klar geworden sein, dass man die Buschleute nicht einfach so herumschubsen kann.“