Durbuy in Belgien ist die kleinste Stadt der Welt voll mit Gemütlichkeit und Romantik

Ein schönes Panoramabild der kleinsten Stadt der Welt: Durbuy in Belgien.

Seit wann es diese kleine Stadt im Ourthe-Tal gibt, das ist nicht zu erfahren. Es wird angenommen, dass sich hier im Mittelalter die ersten Menschen niederließen. Während manche Dörfer der Nachbarschaft schon ab den 8. und 9. Jahrhunderten urkundlich genannt sind, geht Durbuy erst im 11. Jahrhundert offiziell in der Geschichte ein, weil da zum ersten Mal ein Schloss in diesem Ort erwähnt ist.

Dagegen sind die Unterlagen auf Pergament geschrieben von 1078 und 1183 genau und eindeutig: sie erwähnen "Dolbui castello" und "Castellum de Durbui". Durbuy besteht schon, sowie ihr Schloss und natürlich auch ihren Ländereien, die späte« Terre de Durbuy » genannt werden.

Vom 12. bis 13. Jahrhundert gehört Durbuy den Grafen von Luxemburg und wird bald zu einem Teil des Verteidigungssystems der Grafschaften von Luxemburg, La Roche und Terre de Durbuy integriert. La Roche, Bastogne, Marche und Durbuy haben sich auch mehrmals zur Verteidigung den Norden von Luxemburg gegen Einfälle der Grenzfeinde verbündet. Gerard von Luxemburg, und danach Johann der Blinde, Graf von Luxemburg und König von Böhmen, sorgen dafür, dass diese Städte gut befestigt werden. Es war Johann von Böhmen (1331), der Durbuy zur Stadt machte.

Schaut man genau die alten Urkunden und die Straßenverläufe an, dann stellt man mit Erstaunen fest, das der Verlauf der Straßen sich bis heute nicht wesentlich geändert hat. Der Verlauf der Stadtmauer bleibt auch klar zu erkennen, selbst dort, wo die Gräben in der Altstadt um 1724/5 aufgefüllt wurden. Am Parkplatz von La Roche und La Falize ist noch ein gutes Stück der alten Stadtmauer zu sehen.

Für die Fußgänger ist diese kleinste Stadt der Welt ein Paradies mit der malerischen Altstadt und den Fachwerkhäusern aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Ein beliebtes Wanderziel ist auch das Schloss der Grafen von Ursel, eine oberhalb von Durbuy gelegene Schlossburg aus dem 11. Jahrhundert.

Durbuy wurde 2007/2008 ganz besonders „geehrt“ als „European Destination of Excellence“ und gehört damit zu den von zehn „herausragenden europäischen Reisezielen. Das Projekt EDEN der Europäischen Kommission soll einerseits auf die Qualität, die Vielfalt und die Gemeinsamkeiten europäischer Reiseziele aufmerksam machen und dann auch Reiseziele in den Vordergrund stellen, in denen kommerzieller Erfolg mit sozialer, kultureller und ökologischer Nachhaltigkeit einhergeht. Da es 2007/008 um das Thema „ländlicher Tourismus in Europa“ ging, wurde Durbuy als besonders attraktives Ziel für Landurlaub ausgezeichnet. Und wenn die Besucher Glück haben, öffnet sich plötzlich eine schöne alte Haustüre, und die Bewohner laden die Gäste zu einem Tee mit leckerem Biskuit ein. Gastfreundschaft wird groß geschrieben.

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