Eine friesische und fränkische Form des Impressionismus oder „Wolkenmaler und Lichtkünstler“ im (Zwangs-)Vereinigten Königreich der Niederlande

Ein beachtliches Bild von George Hendrik Breitner hängt in der Ausstellung "Wolken und Licht. Impressionismus in Holland" im Museum Barberini. © Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow, Aufnahme: Potsdam, 21.7.2023

Potsdam, Berlin, Deutschland (Weltexpress). Daß die Bewohner des (Zwangs-)Vereinigten Königreiches der Niederlande „von Deutschem Blut“ sind, wie einige singen, das ist falsch. Nicht erst seit Jahren wird dieses Reich, das auch Koninkrijk der Nederlanden genannt wird, gehören auch Kolonien, umgevolkt, sondern seit Jahrzehnten.

Wenn von deutschem Blut die Rede ist, dann sind vor allem Franken und Friesen sowie Sachsen gemeint, aber auch Wilhelm von Nassau. Der ist Deutscher wie es Millionen Staatsbürger des (Zwangs-)Vereinigten Königreiches der Niederlande sind, ob sie wollen oder nicht, denn zu den sechs großen deutschen Völkern, gerne auch Altstämme genannt, gehören nicht nur Thüringer, Baiern und Schwaben, sondern auch Sachsen, Franken und Friesen – von den Neustämmen ganz zu schweigen.

Bilder von Anton Mauve hängen in der Ausstellung „Wolken und Licht. Impressionismus in Holland“ im Museum Barberini. © Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow, Aufnahme: Potsdam, 21.7.2023

Wilhelm von Oranien, der in Dillenburg im Westerwald geboren wurde, kämpfte mit seinen Untertanen gegen die sogenannte spanische Krone. Deswegen wird das Wilhelms-Lieg, auch Het Wilhelmus genannt, bis heute gesunden. Zudem gilt es als älteste „Nationalhymne“ der Welt, obwohl erst Königin Wilhelmina, die Tochter von Wilhelm Alexander Paul Friedrich Ludwig von Oranien-Nassau und Emma Wilhelmina Theresia zu Waldeck und Pyrmont, also auch alles Deutsche, dieses Lied 1932 zur „Nationalhymne“ erklärte. Lied und Leute dieser niederen Lande hin und her, Wolken und Licht sind dort überall zu finden.

Wer Bilder darüber sucht, der findet diese seit dem 8. Juli 2023 im Museum Barberini Potsdam, wo man über die Deutschen wohl weniger weiß als über die „Alten Holländer“, die man dort ausstellt, darunter George Hendrik Breitner, Isaac Israëls und Willem Witsen. Die drei gelten zudem als bedeutendste Vertreter der Amsterdamer Impressionisten.

Von Willem Bastiaan Tholen hängt ein besonderes Bild in der Ausstellung „Wolken und Licht. Impressionismus in Holland“ im Museum Barberini. Achten Sie auf die Herren in der unteren linken Ecke. © Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow, Aufnahme: Potsdam, 21.7.2023

Die Ausstellung im Museum Barberini trägt den Titel „Wolken und Licht. Impressionismus in Holland“. Gezeigt werden auf zwei Etagen rund rund 100 Werke von etwa 40 Künstlern, darunter „Schlüsselwerke von Johan Barthold Jongkind, Vincent van Gogh, Jacoba van Heemskerck und Piet Mondrian. Zu den Leihgebern gehören das Rijksmuseum und das Stedelijk Museum in Amsterdam, das Kunstmuseum Den Haag, das Dordrechts Museum, das Kröller Müller-Museum in Otterlo und das Singer Museum in Laren“, wie es in einer Pressemitteilung aus dem Museum Barberini vom 7.7.2023 heißt. Eingegrenzt werden, so wird weiter informiert, die Einsichten in „die Entwicklung der niederländischen Kunst zwischen den 1840er und den 1910er Jahren“. Allerdings würde „die Sammlung Hasso Plattner im Museum Barberini … zwei Gemälde Monets von diesem Aufenthalt“ darbieten. „Sie zeigen eine für Monets Frühwerk ungewöhnlich intensive Farbigkeit und kraftvoll-kompakte Malweise.“ Das Geld von Hasso Plattner macht’s möglich, daß diese Bilder und noch viel mehr gezeigt werden. Besucher dürfen sich derzeit über Leihgaben aus „dem Rijksmuseum, dem Stedelijk Museum oder dem Kunstmuseum Den Haag“ freuen, wodurch „die Ausstellung ein prominent besetztes Panorama niederländischer Wolkenmaler und Lichtkünstler“ bieten würde, wie Ortrud Westheider, Direktorin des Museums Barberini, wohl von sich gab. Werke aus dem Dordrechts Museum, dem Kröller Müller-Museum in Otterlo und dem Singer Museum in Laren sind auch mit dabei.

Die Schlüsselwerke von Johan Barthold Jongkind, Vincent van Gogh, Jacoba van Heemskerck und Piet Mondrian sind noch bis zum 22. Oktober 2023 im Museum Barberini zu sehen – ganz zu schweigen von der friesischen und fränkischen Form des Impressionismus.

Vorheriger ArtikelDienstaufsichtsbeschwerde gegen den Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung – Was ist bloß los mit dem Sozen Thomas Krüger (SPD)?
Nächster ArtikelGlosse: Abwärts immer oder Die Talfahrt im Vasallenstaat, Vielvölkerstaat, Apartheidstaat und Kriegsstaat BRD hält an – Wer’s mag?!