Der Klimawandel wartet nicht – Auf Klimakonferenz in Cancun muss ein Kyoto-Folgeabkommen beschlossen werden (Dokumentation)

„Nach einem Jahr mit verheerenden Extremwetterereignissen, Hitzerekorden und Flutkatastrophen muss allen klar sein: der Klimawandel wartet nicht! Auch nicht auf irgendwelche Ergebnisse der Klimaverhandlungen“, sagt Martin Kaiser, Klima-Experte von Greenpeace vor Ort in Cancun. „Nach dem missglückten Gipfel von Kopenhagen müssen die Verhandlungen in Cancun nun unbedingt die Weichen für den Klimaschutz im 21. Jahrhundert stellen. Die Staaten sind verantwortlich für das Wohl ihrer Bevölkerung, und das kann bald schon vom Klimawandel sehr bedroht werden.“

Klimaschutz ohne die USA

„Wichtig ist, dass sich die Staatengemeinschaft beim Klimaschutz von den USA lossagt. Denn ein Warten auf die USA führt in die Katastrophe“, so Kaiser. „Die USA fallen nach dem krachenden Scheitern der nationalen Klimagesetzgebung auf absehbare Zeit als Ansprechpartner für Klimaschutz aus. Deswegen dürfen aber nicht alle anderen Länder in eine Schockstarre fallen.“ Ein deutliches Signal für Klimaschutz wäre die Initiative der EU, ihre Treibhausgase unabhängig von anderen Ländern bis zum Jahr 2020 um 30 Prozent zu senken. „Das wäre ein klares Aufbruchssignal, dann könnten wahrscheinlich auch China und Indien ins Boot geholt werden“, so Kaiser. „Wenn Merkel ihren Status als Vorreiterin für den Klimaschutz nicht gänzlich verlieren will, muss sie sich dafür stark machen und darf das nicht länger ausbremsen wie bisher.“

Für die Klimaverhandlungen im nächsten Jahr ist es unerlässlich, dass sich die Staaten in Cancun dieses Jahr darauf einigen, die Erderwärmung unter 2 Grad Celsius zu halten. Dazu müssten sie sich auf verbindliche Treibhausgasminderungen für jedes Land festlegen. Unabhängig davon müsste in Cancun begonnen werden, einen Klimaschutzfond aufzubauen, damit die den Entwicklungsländern zugesagten Finanzhilfen für Vermeidung und Anpassung an den Klimawandel und Urwaldschutz schnell vergeben werden können.

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Pressemitteilung von Greenpeace e.V. vom 28.11.2010.

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